Archiv

Doppelter Anlass: „Onianer“ feiern rauschendes Fest

kk, bv; 14. Sep 2013, 14:13 Uhr
Bilder: Bernd Vorländer, photounddesign (3) --- Glücklich reckt Firmenchef Wolfgang Oehm den symbolischen Schlüssel in die Höhe. Mit der neuen Produktionshalle wird auch der Standort Lindlar des Unternehmens weiter gestärkt.
ARCHIV

Doppelter Anlass: „Onianer“ feiern rauschendes Fest

kk, bv; 14. Sep 2013, 14:13 Uhr
Lindlar – Zur Einweihung der neuen Produktionshalle beim Energie-Optimierer ONI in Lindlar sowie dem 30-jährigen Firmenjubiläum kamen NRW-Arbeitsminister Guntram Schneider, aber auch Showgrößen wie Bernd Stelter.
Von Katharina Käufer und Bernd Vorländer

Wenn Wolfgang Oehm ruft, dann kommen sie wirklich alle. Seine Mitarbeiter sowieso, zahlreiche Ehrengäste aus Politik, Wirtschaft und natürlich viele Freunde. Diesmal war aber auch Show-Prominenz dabei, als der ONI-Chef mit seiner Mannschaft ein rundes Jubiläum feierte. Innerhalb von 30 Jahren hat der umtriebige Unternehmer und gebürtige Westfale aus einer Idee zunächst eine „Garagenfirma“ und im Anschluss ein international tätiges Unternehmen aufgebaut, dass heute Know-how aus Lindlar an 4.000 Kunden in 60 Ländern weltweit liefert. Natürlich waren dafür unternehmerisches Geschick, kluge Entscheidungen und auch das Glück, im richtigen Augenblick am richtigen Platz zu sein, notwendig. Doch bestimmten zwei Wesenszüge des im Sauerland aufgewachsenen Oehm die Geschicke des Unternehmens.


[Auch SPD-Landesarbeits-Minister Guntram Schneider war nach Lindlar gekommen und reihte sich in die Schar der Gratulanten ein.]

Zum einen eine seiner Landsmannschaft nachgesagte Beharrlichkeit und Sturheit. Oehm war bereits von den großen Möglichkeiten der Wärmerückgewinnung überzeugt, als es Energie scheinbar noch im Überfluss gab. Er tüftelte solange, bis er ein Verfahren entwickelt hatte, das er sich im Anschluss patentieren ließ. Und weil er unerschütterlich an seine Idee glaubte, ließ er sich auch nicht von einer schwierigen Anfangsphase schocken. Hinzu kommt ein Zweites: Er verlangt sich und seinen Mitarbeitern einiges ab. Auch mit 74 Jahren ist Oehm Vorbild und will dies auch sein. In aller Frühe sitzt er an seinem Firmenschreibtisch, von „Zur-Ruhe-setzen“ keine Spur. Und dieses Arbeitsethos müssen auch die „Onianer“ einbringen. „Wir wollen keine Weicheier züchten, sondern junge Menschen, die rasch ihren Platz in der Gesellschaft finden“, sagt Oehm etwa über die Ausbildung in seiner Firma, die bereits mehrfach ausgezeichnet wurde. Doch Oehm ist kein Patron im eigentlichen Sinne, eher ein Firmen-Vater mit gewisser Strenge, aber einem großen Herz.


Wenn er gestern Abend auf der Feier zum 30-jährigen Jubiläum des Unternehmens den 330 Mitarbeitern, die mit ihren Partnern und Partnerinnen in die Lindlarer Vossbruchhalle gekommen waren, zuruft: „Wir zusammen sind stark, wir zusammen sind Oni und wir zusammen meistern die Zukunft“, spürt man, dass dies keine Worthülsen sind, die einer gedankenverloren ins Publikum schleudert. Oehm steht voll und ganz hinter seinem Credo, seine Firma zum Mittelpunkt seiner Schaffenskraft zu machen und damit auch die Verpflichtung zu spüren, sich um die kleinen und großen Probleme seiner ONI-Mannschaft zu kümmern. Es geht ihm nicht darum, den Beschäftigten pünktlich das Gehalt zu überweisen, er will auch, dass sie glücklich sind.


[Fernsehstar und Komödiant Bernd Stelter kam zur großen Gala am gestrigen Abend und verstand es, die Gäste und das Ehepaar Oehm bestens zu unterhalten.]

„Außergewöhnlich“ nennt dies NRW-Arbeitsminister Guntram Schneider, der ebenso nach Lindlar geeilt war wie die versammelte oberbergische Polit-Prominenz. Außergewöhnlich, weil Oehm es wichtig ist, einen nicht unbeträchtlichen Teil seines Privatvermögens karitativen oder weiteren, gesellschaftlich sinnvollen Zwecken zuzuführen. Für den zumindest teilweise konvertierten Rheinländer, der den Schalk im Nacken trägt und meistens einen lockeren Spruch auf den Lippen hat, ein Herzensanliegen.

###CONTENTGAL###
So gehört neben dem Arbeiten auch das Feiern zu Oehm, der beim Jubiläum eine Showtanzgruppe, die „Domstürmer“ aus Köln und mit Bernd Stelter einen auch aus dem Fernsehen bekannten Star der Karnevalsszene in Lindlar begrüßen durfte. Die 700 Gäste fühlten sich jedenfalls prächtig unterhalten.

[Firmenchef Wolfgang Oehm blickte auf den Werdegang seines Unternehmens zurück.]

Bereits am Nachmittag war die neue Produktionshalle von ONI-Wärmetrafo eröffnet worden. Im August 2012 war der Grundstein gelegt worden und gestern folgte die Einweihung. Rund 300 Gäste, darunter Mitarbeiter, Landrat Hagen Jobi, NRW-Arbeitsminister Guntram Schneider, Lindlars Bürgermeister Dr. Georg Ludwig sowie Architekt Dirk Harms freuten sich über die Schlüsselübergabe der Halle mit ihren 3.000 Quadratmetern Produktionsfläche sowie zahlreichen Besprechungs- und Sozialräumen. Allein 1.400 Lastwagen-Fahrten waren nötig, um den Erdaushub zu transportieren. Architekt Harms betonte bei der Schlüsselübergabe, dass aufgrund der Lage der neuen Halle die Umsetzung schwierig gewesen sei, aber alle Beteiligten im Unternehmen wie bei den Behörden hervorragend zusammengearbeitet hätten.

„Mittlerweile bin ich ONI-Fan“, gab Minister Schneider zu. In seiner Begrüßungsrede lobte er das „innovative Unternehmen“ und vor allem ONI-Chef Oehm. „Dieser Mann schafft es, aus Wenig ein blühendes Unternehmen zu machen“, betonte Schneider. Er betonte, die Errichtung der neuen Produktionshalle sei ein Zeichen von Mut und Tatkraft. Bürgermeister Dr. Georg Ludwig gratulierte der Firma im Namen der Gemeinde. ONI-Geschäftsführer Günther Steeger bezog sich in seiner Rede auf ein Zitat von Mark Twain „Ein Mann mit einer neuen Idee ist ein Narr - so lange, bis die Idee sich durchgesetzt hat. Man sollte meinen, er hätte Oehm gekannt“, schmunzelte Steeger. Landrat Hagen Jobi meinte, die Produktionsstätte beweise erneut das Verantwortungsbewusstsein und Handlungsstärke des oberbergischen Mittelstands. Gesegnet wurde die Halle schließlich von Diakon Michael Horn und Pfarrer Ralph Knapp.

WERBUNG