Wiehl - Martina und Horst Sonnenberg übernehmen eine Pfarrstelle mit ungewöhnlichem Zuschnitt. Sie werden ihren Dienst je zur Hälfte in den beiden Kirchengemeinden Wiehl und Oberbantenberg-Bielstein versehen.

„Ein Festtag für die beiden Gemeinden“, freute sich Wiehls Pfarrer Kurt Fischer. Kollegen aus anderen Kirchengemeinden des Kirchenkreises An der Agger, der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde und der Katholischen Kirche in Wiehl kamen zu diesem besonderen Gottesdienst in die Evangelische Kirche Wiehl. Sie und Vertreter der beiden Presbyterien sprachen bei der Einführungshandlung dem Pfarrer-Ehepaar Segensworte zu. Superintendent Jürgen Knabe stellte die beiden vor. Zudem ging er auf das Modell der Kooperation zwischen den beiden Kirchengemeinden Wiehl und Oberbantenberg-Bielstein ein. Die Kooperation bestand bereits im kleineren Umfang. Seit Juli 2012 sind die Kirchengemeinden „pfarramtlich verbunden“. Dies beinhaltet, dass sie weiterhin jeweils eigene Presbyterien und eigene Haushalte haben, aber personell und inhaltlich stärker zusammenwachsen. So teilen sich nicht nur Martina und Horst Sonnenberg eine Stelle – diese wird auch zu je 50 Prozent von den beiden Kirchengemeinden finanziert.

[Martina und Horst Sonnenberg freuen sich auf ihren Dienst in Wiehl und Oberbanten-berg-Bielstein,]

Martina und Horst Sonnenberg hatten sich auf diese Stelle beworben und starten nun einen Neuanfang mit Wohnsitz im Pfarrhaus Bielstein nach einem „bemerkenswert einstimmigen Wahlergebnis“, so Knabe. Kennengelernt haben sich die beiden während des Theologiestudiums in Wuppertal. Vor ihrem Wechsel nach Wiehl hatten beide 20 Jahre lang gemeinsam Pfarrstellen in Solingen Ketzberg und Solingen Wald inne. Zwei ihrer fünf Kinder – Lea und Amelie – ziehen mit den Eltern mit ins neue Domizi in Bielstein. Gottesdienstlich sind Martina und Horst Sonnenberg schwerpunktmäßig für die beiden Gottesdienststätten Ev. Gemeindehaus Börnhausen ( Kirchengemeinde Wiehl) und Ev. Kirche Bielstein (Kirchengemeinde Oberbantenberg) zuständig. Darüber hinaus werden sie die klassischen Aufgaben der Gemeindearbeit für die beiden Bezirke wie: Kasualien, Konfirmandenunterricht, Gruppenstunden und Seelsorge übernehmen. Gottesdienstlich fanden bislang an zwei Sonntagen im Monat gemeindeübergreifende gemeinsame Gottesdienste statt. „Wir möchten die Kooperation leben“, so Martina Sonnenberg. Deshalb werden Martina und Horst Sonnenberg in beiden Bezirken anzutreffen sein und sich die Arbeit nicht nach Gemeindebezirken getrennt aufteilen. Zum Start im neuen Dienst wünschten sich Martina und Horst Sonnenberg viele Spenden für einen Hausbau – einer Schule im Kongo.

  

Nach der Einführungszeremonie predigte das Pfarrehepaar gemeinsam zu Psalm 127, Vers 1a „Wo der Herr nicht das Haus bauet, so arbeiten umsonst, die dran bauen“. Mit Ziegel- und Legosteinen als Symbole für den Hausbau, sprachen sie im Wechsel und stets ergänzend zu diesem Thema - ob Traumhaus oder das Lebenshaus, das jeder baue. Dabei benötigten Häuser ein stabiles und tragfähiges Fundament – auch Lebenshäuser, erklärten sie. Wer mit und auf Stein baue, habe gut gebaut. Umsonst gebaut sei dabei nicht im Sinne von „alles vergeblich“ sondern als geschenkt zu verstehen. Eine sehr ansprechende Predigt mit viel Tiefgang, die die Zuhörer sichtlich fesselte. Dass eine gute Zusammenarbeit auch im musikalischen gut funktionieren kann, zeigte der speziell für den Einführungsgottesdienst stattgefundene Zusammenschluss der Chöre „Kantorei Wiehl“ und „Ev. Kirchenchor Börnhausen“. Unter Leitung von Eveline Waldmüller und Michael Müller-Ebbinghaus trugen sie unter anderem die Kantate „Alles, was ihr tut“ von Dietrich Buxtehude vor.


[Der Chor-Zusammenschluss - Kantorei Wiehl und Ev. Kirchenchor Börnhausen - sorgte für den musikalischen Rahmen beim Einführungsgottesdienst.]