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Brennholz: Jetzt kaufen, lagern, sparen und gemütlich machen
(mho/25.10.2001-0:05) Oberberg - Jetzt ist die richtige Zeit, sich um Brennholz für den Winter zu kümmern.
Brennholz gibt es inzwischen auch in Säcken verpackt, aber der Weg zum Förster hilft sparen.
Auf einer vom Förster zugewiesenen Parzelle kann der Käufer selbst Hand anlegen und zum Beispiel bei der Fällung zurückgebliebene Kronenteile zersägen. Dann heizt Holz auch dreimal: Zuerst beim Zerkleinern im Wald, dann zu Hause beim Spalten und Hacken und schließlich im Ofen.
Die Adresse ist unter "Forstverwaltung" im örtlichen Telefonbuch zu finden oder im Internetangebot der Landwirtschaftskammer Rheinland mit der Adresse (siehe auch unten) www.landwirtschaftskammer.de unter Online auf den Bauernhof/Frisch einkaufen, Stichwort Brennholz. Adressen von Waldbauern, die Brennholz verkaufen, bietet auch die Broschüre "Brennholz aus heimischen Wäldern", die es gegen Einsendung eines mit 3 DM frankierten und adressierten C6-Briefumschlages beim Waldbauernverband Nordrhein-Westfalen e.V., Schloßstraße 1 a, 53783 Eitorf-Merten, gibt.
Trockenes Holz verbrennt umweltfreundlich: Es qualmt wenig, rußt nur gering und heizt außerordentlich gut, so eine Mitteilung der Höheren Forstbehörde Rheinland in Bonn. Ein Raummeter luftgetrocknetes Laubholz - das ist ein locker aufgesetzter Holzstoß von 1 m Länge, Breite und Höhe - hat den gleichen Heizwert wie 220 l Heizöl. Aber auch Nadelholz brennt gut. Bezogen auf das Gewicht liefert Fichtenholz sogar mehr Wärme als die Buche. Nur trocken muss es sein, denn sonst geht bei der Verbrennung zuviel Energie für die Verdunstung des im Holz enthaltenen Wassers verloren.
Die Höhere Forstbehörde rät, Holz bei der Lagerung auf keinen Fall rundum mit Plastikplanen abzudecken. Frisches Heizholz kann darunter nicht trocknen. Wird das Brennholz in einem geschlossenen Raum gelagert, muss ein dauernder Luftaustausch gewährleistet sein.
Wie wird Heizholz richtig gelagert?
Scheite auf Längshölzern stapeln, damit die Luft unter dem Holzstoß hindurchblasen kann. Hinter dem Holzstoß einen mindestens 5 bis 10 cm breiten, senkrechten Luftspalt lassen, damit die durchströmende Luft die entweichende Feuchtigkeit mitnehmen kann. Holzscheite an einer belüfteten, möglichst sonnigen Stelle regengeschützt aufschlichten (z.B. Südseite).
Holz braucht Zeit zum Austrocknen: In Abhängigkeit vom Lagerplatz ca. 2 Jahre!
Frisches Holz nicht im Keller stapeln, da es dort nicht trocknen kann. Nur bereits trockenes Holz kann in trockenen Räumen, z.B. belüfteten Keller, gelagert werden. Naturbelassenes Holz ist praktisch frei von Schwefel, Schwermetallen und Halogenen. Durch seine natürliche Zusammensetzung ist naturbelassenes Holz daher ein besonders umweltverträglicher Energieträger.
Naturbelassenes, trockenes Holz verbrennt in einer guten Feuerungsanlage sehr sauber. Umweltgifte wie Schwefeldioxid, das sich mit Wasser zu Salzsäure verbindet, Speichergifte wie Schwermetalle oder krebsverdächtige halogenierte Kohlenwasserstoffe werden bei sauberem Holz-Abbrand nicht emittiert.
Die neuen Feuerungsanlagen verbrennen trockenes Holz so wirkungsvoll und umweltverträglich wie nie zuvor. Sie erreichen Emissionswerte, die jede gesetzliche Vorschrift weit unterschreiten. Deshalb darf nach der Bundes-Immissionsschutz-Verordnung nur naturbelassenes, stückiges Holz verwendet werden, das maximal 20 % Restfeuchte enthält.
Was ist ein Ster, ein Raummeter (RM) oder ein Schüttraummeter (SRM)?
Ster ist die in Süddeutschland übliche Bezeichnung für ein Raummeter. Ein Raummeter ist die in einen Kasten hineinpassende Holzmenge in Form von Scheitern oder Rundlingen mit Luft, gemessen auf 1m x 1m x 1m!
Wer den Raummeter Holz kauft, hat damit aber keinen tatsächlichen Kubikmeter Holz erworben, denn im Raummeter sind zwischen den eingeschlichteten Holzstücken mehr oder weniger große Lufträume. Eine unverbindliche Faustregel: 1m3(Festmeter) Rundholz = ca. 1,25 Ster (Raummeter).
Wird das Holz abgeschnitten und erneut aufgerichtet entsteht durch die engere Schlichtung und dem Verlust des Sägemehls ein weiterer Maßverlust. Man spricht nun von einem Ster (RM) Stückholz. Unverbindliche Faustregel: 1 Ster (RM) Scheit bzw Rundholz = ca. 0,85 Ster (RM) Stückholz.
Da eine andauernde Aufschlichtung des Stückholzes für alle sehr unwirtschaftlich ist, wird beim Transport meist das Stückholz geschüttet. Jetzt spricht man von einem sogenannten Schüttraummeter (SRM). Unverbindliche Faustregel: 1 Ster (RM) Stückholz = ca. 1,2 - 1,3 Schüttraummeter (SRM).
Kaminholz wird in der Hauptsache im ofenfertigem also im geschnittenen, gespaltenen und extra trockenem Zustand bereitgestellt. D.h. meistens in den Längen 25 cm oder 33 cm. Deshalb wird ofenfertiges Holz in Schüttraummetern (Srm) oder im verpackten Zustand nach Gewicht gehandelt.
Vorsicht: Beim Kauf von normalen Brennholz nach Gewicht können in 100 kg Holz bis zu 50 kg Wasser enthalten sein!
Der Rottenburger Fachhochschul-Professor Hans-Peter Ebert gibt in seinem Werk "Holzfeuerung für alle Ofenarten" für unsere heimischen Hauptbaumarten folgende Heizwerte je Raummeter bzw. je kg an:
Holzart Heizwert je RM Heizwert je Kilo
Rotbuche 2100 4,2
Eiche 2100 4,2
Esche 2100 4,2
Birke 1900 4,3
Laubholz im Ø 2100 4,2
Fichte 1600 4,4
Kiefer 1600 4,4
Douglasie 1700 4,4
Nadelholz im Ø 1600 4,4
Nadel- und
Laubholz im Ø 1800 4,3
Entscheidender Anteil am Heizwert des Holzes hat jedoch der Wassergehalt des Holzes. So sagt man, daß frisch eingeschlagenes Holz bis zu 50 % seines Gewichtes Wasser enthalten kann.
Nach mindestens einjähriger trockener Lagerung ist das Holz "lufttrocken" und enthält dann nur noch 15 - 20 % Wasser.
Ungefähr 26 Prozent der Fläche unseres Bundeslandes ist mit Wald bedeckt. Insgesamt gibt es in Nordrhein-Westfalen 878.400 Hektar Wald. Davon sind 68 Prozent Privatwald, 18 Prozent Gemeinde- und Körperschaftswald, 12 Prozent Staatswald und 2 Prozent Bundeswald.
Der weitaus grösste Anteil entfällt somit auf den Privatwald. Nordrhein-Westfalen ist das Bundesland mit dem höchsten Privatwaldanteil in der Bundesrepublik Deutschland.
Der Privatwald in Nordrhein-Westfalen verteilt sich wiederum auf 150.000 private Eigentümer.
Das Bergisches Land hat mit 93.000 ha = 16 Prozent davon sind fast dreiviertel in Privatbesitz ( 72 %).
Dem tatsächlichen Normaleinschlag von rund 2 Millionen Erntefestmetern (Efm) steht ein geschätztes Potential von rund 4 Millionen Efm gegenüber. Insgesamt könnte also der Holzeinschlag in den privaten Wäldern unseres Landes erheblich gesteigert werden.
Im Jahr 2000 wurden in Nordrhein-Westfalen die Ergebnisse einer Landeswaldinventur vorgestellt.
Wer an detailierte Informationen zu den über 600.000 Hekta Privatwald in Nordrhein-Westfalen
interessiert ist sei auf die ausführlichen Untersuchungen von Professor Dr. Gero Becker und Dr. Jens Borchers für den Waldbauernverband Nordrhein-Westfalen zu "Strukturen und Motiven im Privatwald von Nordrhein-Westfalen" hingewiesen, die in auszügen auf den Internetseite des Waldbauernverbandes zur Verfügung stehen..
Forstamts Adressen:
Forstamt Waldbröl
Bitzenweg 15
51545 Waldbröl
Tel.: 02291/92 30-0
Fax: 02291/92 30 85
Forstamt Wipperfürth
Bahnstraße 27
51688 Wipperfürth
Tel.: 02267/88 57-0
Fax: 02267/88 57 85
Waldbauernverband Adressen:
Bezirksgruppe Oberberg Nord
Vorsitzender
Hans-Friedrich Hardt
Höhe 1 a, 42499 Hückeswagen
Tel./Fax: 02192/8 36 91
Stellv. Vorsitzender
Werner Hütt
Dürholzenerstraße 8, 51709 Marienheide
Telefon: 02264/80 23
Geschäftsführer
Michael Langenau
Zanderweg 3, 42477 Radevormwald
Telefon: 02195/60 62 05
Bezirksgruppe Oberberg Süd
Vorsitzender
Hans-Gerd Baumhof
Neuenothe-Mühlhof, 51702 Bergneustadt
Tel./Fax: 02261/4 23 41
Stellv. Vorsitzender
Friedrich Schöler
An der Spich 4, 51580 Reichshof
Tel.: 02265/686
Fax: 02265/98 02 88
Geschäftsführer
Manfred Schmalenbach
An der Eichhard 3, 51580 Reichshof
Tel.: 02265/86 19
Fax: 02265/98 13 37
