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Vom Trauerspiel bis zum modernen Märchen

Red; 4. Sep 2013, 17:00 Uhr
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Vom Trauerspiel bis zum modernen Märchen

Red; 4. Sep 2013, 17:00 Uhr
Wiehl – Das Schau-Spiel-Studio Oberberg bietet bis zum Jahresende für jeden Geschmack etwas - Im September steht die Premiere von Schillers „Kabale und Liebe“ an.
Am 20. September hebt sich im Schau-Spiel-Studio Oberberg, in der Aula der Grundschule Wiehl, Warthstraße 1, der Vorhang erstmals in der Theatersaison 2013/2014. Die erste Inszenierung „Kabale und Liebe“ dürfte insbesondere für die Oberstufenschüler der umliegenden Gymnasien und Gesamtschulen interessant sein, da das Drama von Friedrich Schiller aktueller Abiturstoff ist. Daher bietet man besonders für diese Zielgruppe „Studiogespräche“ mit dem Regisseur und Schauspielern an.


In „Kabale und Liebe“, dem bürgerlichen Trauerspiel von Friedrich Schiller liebt der junge Major Ferdinand von Walter die Tochter des Musikers Miller, Luise. Doch der Vater Ferdinands, Präsident von Walter, stimmt dieser Verbindung nicht zu, da er plant, Ferdinand mit der Mätresse des regierenden Fürstens, Lady Milford, zu verheiraten und so seinen Einfluss zu erweitern. Über den Hofmarschall von Kalb lässt er die Nachricht einer baldigen Hochzeit von Ferdinand und Lady Mildford verbreiten. Jedoch liebt Lady Mildford Ferdinand wirklich und wird von ihm abgewiesen.

Auch die Eltern von Luise sind von der Verbindung Luises und Ferdinands nicht allzu erfreut, da sie den Zorn des Präsidenten fürchten. Allerdings kann sie die ernst gemeinte Liebe ihrer Tochter überzeugen. Der Sekretär des Präsidenten, Wurm, lässt Luise gegen ihren Willen einen Liebesbrief an den Hofmarschall schreiben, um ihn dann Ferdinand „versehentlich“ zukommen zu lassen. Dieser, eifersüchtig, sucht den ahnungslosen von Kalb auf und bedroht ihn. Luise besucht, aufgrund einer Einladung der Lady, die Mätresse des Fürsten und gesteht ihr die Liebe zu Ferdinand. Die Lady gerät in Rage und Luise flüchtet mit dem Plan des Selbstmordes. Das Verhängnis ist unaufhaltsam.
  

Unter der Regie von Peter Kirchner spielen Thomas Knura (Präsident von Walter), Fabian Kaufmann (Ferdinand, sein Sohn), Hartwig Steinmetz (Hofmarschall von Kalb), Linda Göbel (Lady Milford), Johannes Schima (Wurm, Haussekretär), Hans-Gerd Pruß (Miller), Silke Faber (Millerin), Svenja Szeghedi (Luise, deren Tochter), Nadine Jung (Sophie, Kammerjungfer der Lady) und andere.

Die Premiere findet am 20. September 2013 um 20 Uhr statt. Weitere Aufführungen sind geplant am Sa. 21.09 (20 Uhr), So. 22.09. (18 Uhr), Mi. 25.09. (20 Uhr), Fr. 27.09.  (20 Uhr), Sa. 28.09. (20 Uhr), So. 29.09. (18 Uhr), Mi. 2.10.   (20 Uhr), Fr. 4.10. ( 20 Uhr), Sa. 5.10. (20 Uhr), So. 6.10. (18 Uhr), Mi. 9.10. (20 Uhr), Sa. 12.10. (20 Uhr), So. 13.10. (18 Uhr) und 16.10 (20 Uhr).

Regisseur und Schauspieler geben Schulklassen, Grund- und Leistungskursen in Verbindung mit einem Theaterbesuch Einblicke in die aktuelle Inszenierung „Kabale und Liebe“, beantworten Fragen und diskutieren mit ihnen über das Gesehene. Anmeldungen und Terminabsprachen unter 0179 1298742 (Peter Kirchner).

Unter dem Titel „Männer und Frauen . . . passen einfach nicht zusammen" gibt es dann im Schauspiel Studio Oberberg einen musikalisch-theatralischen Abend mit Werken von Robert Schumann, Francis Poulenc und Loriot. In drei ganz verschiedenen Werken wird die alte Problematik Mann/Frau aus unterschiedlichsten Perspektiven betrachtet. Die Autoren, allesamt Männer, lassen in erster Linie die Frauen zu Wort kommen. Francis Poulencs Monooper „Die menschliche Stimme“ handelt von einer Frau, die nach einer gerade erst gescheiterten Beziehung ein letztes Mal mit ihrem Ex telefoniert. Angesiedelt in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, hat das Telefon noch ein Kabel und Verbindungen werden noch vom Fräulein vom Amt hergestellt. Die Verbindung von Mann und Frau aber ist so problematisch wie eh und je.

Harmonischer präsentiert sich Robert Schumanns Liederzyklus „Frauenliebe und Leben“. Eine Frau berichtet, wie sie sich verliebt, verlobt, verheiratet, Mutter und Verlassene wird. Mittendrin „Szenen einer Ehe“: „Berta! Das Ei ist hart.“ Abgründe tun sich auf im ganz normalen Ehealltag, den Loriot zwischen Frühstücksei und verhindertem Fernsehabend präzise in Duette ohne Musik fasst. Wo liegt mehr Lächerlichkeit, wo mehr Pathos, wo die größere Tragik? Gemeinsam mit den Sängerinnen Katrin Sander („Frauenliebe und Leben“ / „Szenen einer Ehe“) und Carolin Ritter („Die menschliche Stimme“) hat Regisseur Peter Kirchner drei ganz unterschiedliche Stücke auf die Bühne gebracht, die zum einen bestärken, zum anderen in Frage stellen: „Männer und Frauen passen einfach nicht zusammen!“ (Loriot: „Ödipussi“). Aufführungen am Fr. 8.11. (20 Uhr), Sa. 9.11. (20 Uhr) und So. 10.11. (Matinee 11 Uhr)

Schließlich noch das moderne Märchen „Alice im Wunderland“, das am Freitag, 22. November um 17 Uhr Premiere hat. Alice liegt im Gras und langweilt sich entsetzlich. Da taucht ein weißes Kaninchen auf, das aufgeregt hin und her rennt, dabei ununterbrochen auf seine Uhr schaut und erstaunlicherweise sogar sprechen kann. Gespannt verfolgt Alice das sprechende Tier und stürzt durch seinen Kaninchenbau bis zum Mittelpunkt der Erde. Dort eröffnet sich für Alice eine neue, aufregende und unbekannte Welt. Hier ist nichts, wie es scheint: Fantastische, aber auch albtraumhafte Figuren wie die Grinsekatze, das weiße Kaninchen, der Hutmacher, der Märzhase und die Herzkönigin mit ihrem Schlachtruf „Kopf ab!“ begegnen dem kleinen Mädchen.

Realitäten verschieben sich, aus Klein wird Groß, aus Groß wird Klein. Wörter verlieren ihren Sinn und Regeln werden verdreht. Erfahrung, Erziehung und der gesunde Menschenverstand werden ständig ad absurdum geführt. Alice versucht, standhaft und neugierig, sich in dieser fremden Welt, die auch eine Traumwelt sein könnte, zurechtzufinden. Und zum ersten Mal in ihrem Leben muss sie sich fragen: Wer genau bin ich eigentlich?

Unter der Regie von Peter Kirchner spielen: Vanessa Liepert (Alice), Anna Heuschen (Weißes Kaninchen / Herold), Bärbel Stinner (Königin), Ferdinand Feldmann (König / Marabu), Tine Wiwianka (Hutmacher / Brachvogel / Soldat), Kim Schröter (Grinsekatze / Taube), Rosana Schima (Martin / Haselmaus / Scharfrichter), Pia Krämer (Herzogin / Egon / Maus), Kira Nickel (Raupe / Weih / Soldat), Luna Schwab (Märzhase auch Schnapphase / Köchin / 5), Ferris Ranke (Tür / Frosch / Herzbube), Alice Achtermann (Fisch / Ente / 10)

Weitere Aufführungstermine: Sa. 23.11. (16 Uhr), So. 24.11. (16 Uhr), Mi. 27.11. (17 Uhr), Fr. 29.11.  (17 Uhr), Sa. 30.11. (16 Uhr), So. 1.12. (16 Uhr), Mi. 4.12. (17 Uhr), Sa. 7.12. (16 Uhr), So.8.12. (16 Uhr), Mi. 11.12. (17 Uhr), Fr. 13.12. (17 Uhr), Sa. 14.12. (16 Uhr), So.15.12. (16 Uhr), Mi. 18.12. (17 Uhr).

Kartenvorverkauf (auch Gutscheine), 11 €, ermäßigt 6 € bei Wiehl-Ticket, Bahnhofstraße 1, 51674 Wiehl, Telefon 02262/99 285 / Telefax 02262/99 185. Restkarten an der Abendkasse, 12 €, ermäßigt 7 €. Last-Minute-Reservierungen: Eine Stunde vor Vorstellungsbeginn unter 0160/164 45 09 (nur bei Vorstellungen im Theater, Warthstraße 1). Weitere Informationen im Internet: www.theater-wiehl.de.
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