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Verjüngungskur im Sülztal

sf; 25. Jul 2013, 00:06 Uhr
Bilder: Oliver Müller
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Verjüngungskur im Sülztal

sf; 25. Jul 2013, 00:06 Uhr
Lindlar - Gleich mehrere Stammspieler kehren dem SSV den Rücken - Ziel ist es, den Umbruch schnellstmöglich zu vollziehen und die Platzierung der Vorsaison zu bestätigen.
Von Sebastian Friedrichs

Für den SSV Süng glich die abgelaufene Saison einer Berg- und Talfahrt und endete schlussendlich auf Platz fünf. Neben fantastischen Auftritten im Kreispokal, in dessen Finale man erst vom späteren Kreismeister aus Wiehl gestoppt wurde, teils ernüchternden Spielen in der Meisterschaft und schier endlosen Problemen mit dem Ascheplatz in Hartegasse, meisterte Trainer Andrea Esposito sein viertes Jahr im Sülztal. Obwohl sich nun ein personeller Umbruch andeutet, gab der Coach sein Ja-Wort und geht damit in seine fünfte Saison beim SSV. „Ich fühle mich in Süng sehr wohl und möchte zeigen, dass ich auch in möglicherweise schwierigeren Zeiten zur Verfügung stehe. Ich habe noch keinen Vorstand erlebt, der so präsent und aktiv ist wie hier“, erklärt Esposito.



Kommen und Gehen

Mit Abwehrspieler Sergej Zimmerling, Top-Torjäger Oliver Schmitz und Mittelfeldspieler Tim Schulte verlassen drei Spieler den Verein in Richtung des Bezirksligisten Wipperfürth. Sie zählten in der abgelaufenen Serie ebenso wie Tayfun Turan, den es aus beruflichen Gründen nach Remscheid zieht, zum unumstrittenen Stammpersonal – ohne Frage schmerzhafte Verluste. „Der Abgang des Quartetts trifft uns sehr“, gibt auch Trainer Andrea Esposito unumwunden zu, glaubt aber in den Neuzugängen adäquaten Ersatz gefunden zu haben. Da darüber hinaus Tom Luxem und Matthias Braun die Fußballschuhe an den Nagel hängen werden und Simon Hörter sowie Roberto Coccimiglio neuen Herausforderungen nachgehen, musste der Coach ohnehin auf dem Transfermarkt aktiv werden.

So soll der ehemalige Lindlarer Junioren-Kicker Max Frangenberg die Lücke im Abwehrzentrum schließen. Torwart-Rückkehrer Bastian Schneider sorgt für neuen Konkurrenzkampf zwischen den Pfosten und die beiden ehemaligen Berghausener Marius Ritschel und Daniel Bittner sollen den Angriff beleben und dort Oliver Schmitz (20 Saisontore) beerben. „Wir wollen auf junge Leute aus der Umgebung setzen. Der Hauptkern der Mannschaft bleibt ja erhalten. Nun gilt es, die Neuen schnell an die Klasse und das System zu gewöhnen. Wir sind darum bemüht, eine gute Mischung aus erfahrenen und jungen Spielern zu kreieren. Für einen derart kleinen Verein wie Süng ist es immer schwierig und wir versuchen Jahr für Jahr das Optimum herauszuholen“, erklärt Esposito. Quantitativ hat der Coach keine Verluste zu verzeichnen, da das Team mit Eigengewächsen und dem ehemaligen Kapitän der Reservemannschaft, André Klaucke, komplettiert wird.


[Andrea Esposito geht mit einer umformierten Mannschaft an den Start.]

Die Mannschaft

„Verein und Spielern muss bewusst sein, dass es in diesem Jahr sehr schwer werden wird, die Saisonziele zu erreichen. Die Abgänge hinterlassen zunächst einmal große Lücken, die es nun zu schließen gilt“, erklärt Esposito. Zwar konnte man mit Bastian Schneider die größte Baustelle beheben und einen zweiten Keeper verpflichten, in der Abwehr ist der SSV-Trainer jedoch zum Handeln gezwungen, da mit Sergej Zimmerling, Tom Luxem und Matthias Braun gleich drei Akteure nicht mehr zur Verfügung stehen. Aus diesem Grund wird Routinier Martin Börsch, der zusätzlich die Funktion des Co-Trainers übernimmt und nach langer Verletzungspause wieder einsatzbereit ist, noch einmal die Schuhe schnüren, um als Alternative zur Verfügung zu stehen.

Prunkstück wird hingegen das Mittelfeld bleiben. Hier hat Esposito neben Kapitän Simon Tigges, der auf der „Sechser-Position“ als gesetzt gilt, die Qual der Wahl. Insbesondere die Außen sieht der Coach in seinem Team doppelt gut besetzt. „Hier herrscht auch durch die Neuzugänge ein enormer Konkurrenzkampf, der für den Erfolg von entscheidender Bedeutung sein kann“, so der Trainer. Im Angriff drückt hingegen ein wenig der Schuh, da mit Florian Scharf, Marius Ritschel und Christian Schreiner nur drei nominelle Stürmer zur Verfügung stehen, wobei Letzterer eher aus der Tiefe agiert. „Hier erhoffe ich mir jedoch über die Außenpositionen den entsprechenden Druck, so dass wir weiterhin mit einem 4-2-3-1-System agieren können“, erklärt der Sünger Übungsleiter, der zusätzlich eine 4-3-3-Variante  einstudieren wird.

Saisonziel

Das Ziel des SSV Süng ist es, kontinuierlich neue, junge Spieler ins System und das Team zu integrieren. Dabei setzt der SSV-Coach auf eine gesunde Mischung aus stabiler Defensive und gesunder Offensive. Auch die Leistungsschwankungen der Vorsaison sollen in den Griff gebracht werden, „wobei wir eine sehr junge Mannschaft haben, der man auch Fehler verzeihen muss“, berichtet Esposito. Dennoch ist sein ausgegebenes Ziel, einen Platz unter den ersten fünf der Liga zu ergattern, „obwohl der Umbruch schwer werden wird und allen klar sein sollte, dass es in diesem Jahr kein Selbstläufer werden wird“, so der SSV-Trainer. „Es wäre schön, wenn wir die Vorjahres-Platzierung bestätigen könnten“, sagt Esposito, der seine junge Rasselbande in die Pflicht nimmt. Wie viele seiner Kollegen, hat er im BV 09 Drabenderhöhe den Topfanwärter auf den Meistertitel erkannt.  



[Esposito mit der Riege der Neuzugänge.]

Zugänge
Bastian Schneider (SV Frielingsdorf), Max Frangenberg (TuS Lindlar A-Junioren), Christian Schreiner (TuS Lindlar A-Junioren), Marius Ritschel (VfL Berghausen), Daniel Bittner (VfL Berghausen), Sascha Wagner (SV Thier), André Klaucke (eigene Reserve), Maurel Felder (eigene Junioren), Mirco Fleischer (eigene Junioren), Marcel Voswinkel (eigene Junioren), Luis Schiffarth (eigene Junioren), Michel Burgmer (eigene Junioren)

Abgänge
Sergej Zimmerling (VfR Wipperfürth), Oliver Schmitz (VfR Wipperfürth), Tim Schulte (VfR Wipperfürth), Tayfun Turan (Ziel unbekannt), Matthias Braun (hört auf), Tom Luxem (hört auf), Roberto Coccimiglio (DJK Wipperfeld), Simon Hörter (SV Linde)

Der Kader

Tor
Marcus Bieber, Bastian Schneider

Abwehr
Christopher Schmitz, Martin Börsch, Sascha Wagner, Max Frangenberg, Michel Luxem, Hansi Krzisch

Mittelfeld
Simon Tigges, Enrico Avola, Matthias Oberberg, Tobias Spiegel, Daniel Bitttner, Marc Spisla, Björn Pfeiffer, Matthias Schleiser, André Klaucke

Angriff
Florian Scharf, Christian Schreiner, Marius Ritschel

Trainer
Andrea Esposito (wie bisher)

Co-Trainer
Martin Börsch

Betreuer
Peter Schneider

Torwarttrainer
Harald Schleiser
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