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„Unser Land braucht unsere Hilfe“

lt; 14. Jun 2013, 15:57 Uhr
Bilder: Fenja Jansen --- Die Gymnasiasten laufen für die Flutopfern aus der Gummersbacher Partnerstadt Berg.
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„Unser Land braucht unsere Hilfe“

lt; 14. Jun 2013, 15:57 Uhr
Gummersbach - Heute starteten die Gymnasien Moltkestraße und Grotenbach einen Sponsorenlauf zugunsten der Hochwasseropfer in Deutschland.
Von Lydia Tittes


Sie laufen, sie sprinten, sie schwitzen - Auf der Lochwiese in Gummersbach tummelten sich rund 1300 Schüler, die bereit waren, anderen Menschen zu helfen. „Wir wollen den Menschen helfen, denen es im Moment nicht so gut geht, wie uns“, erklärte der Stellvertretende Schulleiter Michael Anding vor versammelter Mannschaft. Damit gemeint sind die Opfer der Überflutungen in Süd- und Ostdeutschland. Straßen, Häuser, Schulen und weitere Institutionen wurden von den Regenfällen und Überschwemmungen in Deutschland in Mitleidenschaft gezogen. Die Gummersbacher Schüler wollen aktive Helfer sein. 


[Ufuk Arslan (li.) und Volkan Kilic.]

Die jungen Organisatoren Volkan Kilic und sein Cousin Ufuk Arslan zeigen, wie das geht. Sie veranstalteten heute einen Sponsorenlauf in der Lochwiese in Gummersbach, um den Erlös an die Gummersbacher Partnerstadt Burg, die ebenfalls vom Hochwasser betroffen ist, zu spenden. Wie das Sponsorenprojekt abläuft, verriet Kilic: „Die Kinder bekommen für jede gelaufenen Runde Geld von ihren Eltern, ihren Verwandten oder Bekannten. Jeder der Schüler versucht, so viele Runden wie möglich zu laufen. Das Geld wird am Ende eingesammelt und von uns persönlich nach Burg gebracht.“

So können die Schüler auch beruhigt sein, dass das Geld schnell und sicher dort landet, wo Hilfe benötigt wird. „Die Zeit ist knapp und wir wollen so schnell es geht handeln. Unser Land braucht unsere Hilfe, deswegen haben wir diesen Lauf veranstaltet“, erklärte Kilic. Sein Cousin pflichtete ihm bei. „Da wir das Geld schnell spenden wollen, haben wir die Aktion „Oberberg hilft“ Anfang Juni gegründet. Am Montag dann haben wir angefangen, das Projekt zu organisieren und kaum eine Woche später beteiligen sich über tausend Schüler an dem Lauf.“



Schon vor zwei Jahren kamen Kilic und Arslan auf die Idee, Menschen in Not zu unterstützen. „Damals wurde Hilfe in Fukushima benötigt. Also haben wir einen Sponsorenlauf auf die Beine gestellt“, so Kilic. 760 Schüler des Gymnasiums Moltkestraße waren damals dabei. Stolze 22.000 Euro kamen so zustande. Diesmal wird es vermutlich sogar noch mehr werden, da beide Gummersbacher Gymnasien zusammenarbeiten. Mit den Spenden im Gepäck werden Kilic und Arslan nach Burg fahren, um dort den Bürgermeister zu treffen.

Gemeinsam mit ihm werden sie vor Ort entscheiden, welche Hilfsorganisationen, Institutionen oder auch Familien besonders dringend Hilfe benötigen. Burg liegt in Sachsen-Anhalt und ist schon seit 1990 die Partnerstadt von Gummersbach. Da auch in Burg das Hochwasser herrscht, können die Bürger das Spendengeld sehr gut gebrauchen. „Ihr seid heute der Mittelpunkt, von euch kommt die Unterstützung, die so dringen benötigt wird.“ Mit diesen Worten ermutigte Anding die Schüler vor dem Start.
  
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