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Drespe – ein Dorf mit Geschichte

vma; 26. May 2013, 18:23 Uhr
Bilder: Vera Marzinski --- Am und im Gemeindehaus in Drespe fanden Mai-Markt und Jubiläumsfeier statt.
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Drespe – ein Dorf mit Geschichte

vma; 26. May 2013, 18:23 Uhr
Drespe – Gleich zwei Anlässe zog die Besucher am Sonntag nach Drespe. Die Evangelische Kirchengemeinde feierte ihr 100jähriges Bestehen und der Maimarkt fand zum zweiten Mal statt.
Strahlendes Maiwetter bescherte Petrus nicht zum Gottesdienst im Zelt am Sonntagmorgen. Und nasskalt blieb es den ganzen Tag. So mussten die Stände des bunten Handwerk-Marktes "handmade in Drespe", die auf der Dorfstraße aufgebaut werden sollten, in den Gemeindesaal umziehen. Hier fanden die Besucher schöne Postkarten, Reisetagebücher oder Memory-Spiele der Buckligen heimatlichen Welt von "Moppa" aus dem benachbarten Eckenhagen. Heidrun Schröder aus Drespe hatte extra für den Markt kunterbunte Haarspangen, Windlichter, Untersetzer und auch Wäscheklammerbeutel hergestellt. Kim Löhmer verkaufte eigene Holzarbeiten, Eierlikör und wohlschmeckenden Marsala der Nachbarin Sonja Sohn und die Marmelade und den Himbeeressig ihrer Mutter Anke. Alles „handgemacht in Drespe“.



Die kleinen Gäste standen Schlange beim Kinderschminken und beim Kindertrödelmarkt. Interessantes über Wald, Wind und Wasser konnten sie am Stand der Biologischen Station Oberberg erfahren. Die Feuerwehr hatte Einsatzwagen zur Ansicht dabei und auf der Wiese fand eine Traktor-Ausstellung statt. Herzhaftes für den Hunger mit Grillfleisch, Würstchen, Reibekuchen, Salaten, Pommes und ein eigens für den Tag errichtetes Mai-Markt-Cafe und ein Waffelstand boten ein reichhaltiges Angebot für den süßen Appetit.


[Den „Sommer“ gab es bei Kim Löhmer zumindest als Türschild – und das „handmade in Drespe“.]

Der Festtag begann um 10 Uhr im Zelt oberhalb vom Gemeindehaus mit einem schwungvollen Anspiel der großen Posaunenchor-Formation aus den Posaunenchören Hunsheim, Marienhagen und Remperg. Die „Vereinigten Gospelchöre“, wie Drespes Pfarrer Achim Schneider sie ankündigte, setzten sich zusammen aus dem Impuls-Chor Drespe, „CrossOver“ aus Börnhausen und „Celebration & Band“ aus Marienhagen, die mit „Bless the Lord“, „Let me fly“ und „May the Lord send angels“ begeisterten. Drespes Band „A-Light“ steuerte zwei Musikstücke bei und zum Abschluss der dreitägigen Kinderbibeltage präsentierten die Kleinsten ihre drei Lieblingslieder. Viel Musik und einige Grußworte durchzogen den Festgottesdienst zum 100-jährigen der Kirchengemeinde. Superintendent Jürgen Knabe betonte die Chancen des Miteinanders in den kirchlichen Kooperationsräumen. Die vielfältigen Angebote der Kirchengemeinde Drespe, die auch für die Zivilgemeinde von großer Bedeutung seien, lobte Reichshofs Bürgermeister Rüdiger Gennies. Die Kirche sei eine wichtige Instanz unserer Gesellschaft und gerade in Drespe sei die Kinder- und Jugendarbeit hervorragend. Seit 25 Jahren ist Drespe mit der Marburger Mission verbunden. Insbesondere mit den brasilianischen Projekten – das Acridas Kinderdorf und das Cervin-Drogentherapiezentrum - für die Gerlind Busch und Ernst Horn sprachen.

 Jubiläum komme vom hebräischen Wort „jovel“, wie Pfarrer Achim Schneider in seiner Predigt erklärte. Und im Buch Mose stehe, dass alle 50 Jahre ein „Jubeljahr“ ausgerufen werden solle. Jubiläum habe vom Ursprung her mit der Freude über Erlass, Befreiung, Vergebung und Neuanfang zu tun. Die Gründung der Evangelischen Kirchengemeinde Drespe fand 1913 statt – zuvor gehörte sie als zweiter Pfarrbezirk zu Eckenhagen. Sie erstreckt sich heute über 21 kleinere Ortschaften in Reichshof/NRW mit Kirchen in Hunsheim und Volkenrath sowie Gemeindehäusern in Drespe und Hunsheim und hat 1.800 Gemeindemitglieder. Auch der Kindergarten "Unterm Schirm" in Drespe zählt zur Kirchengemeinde.


[Solistisch beeindruckten Juliane Klein und Melina Kyranoudis gesanglich sowie Gitarrist Matthias Bielecke bei „May the Lord send angels“. ]

Die Ortschaft Drespe wurde 1494 erstmalig urkundlich erwähnt und ist bekannt durch ihre Fachwerk-Denkmäler und die vielen Nutzgärten, die in der jüngeren Vergangenheit zu einigen Auszeichnungen – darunter auch Golddorf – des Landeswettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ führten. Im Mai 2011 fand auf Initiative der Dorfbewohner der erste Mai-Markt statt und zählte mehr als tausend Besucher – damals bei strahlendem Sonnenschein. Dafür gab es diesmal aus Böhmer’s Garten eine Sonnenblume zum Mitnehmen.

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