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Knapp 1.000 Kontrollen und Lob für Zweiradfahrer

mkj; 22. Apr 2013, 11:20 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- Auf vielen unfallträchtigen Landes- und Bundesstraßen im Oberbergischen wurden am Sonntag Verkehrskontrollen durchgeführt. Besonders Motorradfahrer, wie hier in Gummersbach-Lantenbach, wurden von der Polizei kontroliert.
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Knapp 1.000 Kontrollen und Lob für Zweiradfahrer

mkj; 22. Apr 2013, 11:20 Uhr
Oberberg - Die Polizei bescheinigte bei der Auftaktveranstaltung „Netzwerk Zweirad“ insbesondere den Kradfahrern ein diszipliniertes Verhalten im Straßenverkehr.
Von Michael Kleinjung

Es wiederholt sich jeden Frühling. Sobald die Temperaturen steigen, sieht man die vielen Motorradfahrer, die mit ihren Maschinen auf die Straße drängen. So auch vor neun Tagen, als sich der Frühling endlich durchsetzen konnte. Gleich kam es im Kreisgebiet zu insgesamt vier Motorradunfällen, dabei auch auf so markanten Rennstrecken wie dem "Schladernring" in Waldbröl.


Am Sonntag führten die Polizei, die Bußgeldstelle des Oberbergischen Kreises sowie die Behörden in angrenzenden Kreisen intensive Verkehrskontrollen durch. „Besonders der Start in die Motorradsaison stellt sich als risikoreich dar“, erklärte die Polizei. Dafür gäbe es mehrere Gründe. „Die Autofahrer müssen sich erst wieder an die Anwesenheit von Motorrädern im Verkehrsgeschehen gewöhnen und die Zweiradfahrer sind nach der langen Winterpause unerfahren im Umgang mit ihren Bikes. Daher ist es umso wichtiger, dass sie behutsam in die neue Saison starten“, heißt es von Seiten der Polizei. Dabei sollen sowohl Auto- als auch Motorradfahrer im Umgang miteinander sensibilisiert werden. Das Hauptaugenmerk galt bei der gestrigen Kontrolle der Zielgruppe Kradfahrer. Neben Geschwindigkeitskontrollen wurde auch eine Gefahrensensibilisierung der Kradfahrer durch Gespräche und Videos durchgeführt.

Die Gummersbacher Hauptkommissare Björn Kindel, Jochen Lang und Bernd Kaufmann waren mit Laserpistolen bewaffnet und standen am Sonntagvormittag an der L323 in Gummersbach-Lantenbach. Neben Geschwindigkeitskontrollen versuchten sie auch die Kradfahrer in präventiven Gesprächen zu sensibilisieren, um auf die Gefahren aufmerksam zu machen. „Wir sind hier im Oberbergischen ein bekanntes Ausflugsziel für Motorradfahrer aus den Städten. Diese sind damit auch häufig in Unfälle verwickelt“, erläutert Kaufmann, der bei der Polizei auch zuständig für das Sicherheitstraining der Auto- und Motorradfahrer ist. Für ihn ist vor allem die einwandfreie Technik bei den Krads ein zentrales Thema. Dabei ist ihm wichtig, dass die Motorräder über ABS verfügen. „Viele tödliche Unfälle hätten mit ABS vermieden werden können,“ Bei der Auftaktveranstaltung zum „Netzwerk Zweirad“ ist es für die Beamten auch eine Aktion, die zeigen soll, dass sie präsent ist. Dies fand auch Ralf Schläger aus den Kreis Altenkirchen wichtig, den die Polizisten lediglich zur allgemeinen Kontrolle angehalten hatten. „Wenn nicht kontrollieret würde, würde jeder fahren wie er will.“



Insgesamt kontrollierten Polizeibeamte und die Bußgeldstelle 972 Verkehrsteilnehmer, davon 379 Motorradfahrer. Insbesondere den Kradfahrern attestierten die Beamten ein diszipliniertes Verhalten. Von den kontrollierten Zweiradfahrern fuhren 18 zu schnell. Die Polizeibeamten erstatteten sechs Anzeigen und erhoben zwölf Verwarngelder. Kein Motorradfahrer war so schnell, dass er den Führerschein abgeben musste. Ein Kradfahrer verfügte nicht über die erforderliche Fahrerlaubnis. Für ihn endete der Ausflug an der Kontrollstelle. Den schnellsten Motorradfahrer erwischten die Polizisten in Hückeswagen-Herweg auf der B 483. Er war bei erlaubten 70 Stundenkilometern mit 104 Sachen unterwegs.

Von den knapp 600 kontrollierten Autofahrern mussten 51 ein Verwarngeld bezahlen, wovon 28 eine Anzeige erhielten. Den schnellsten Autofahrer stoppte die Polizei in Wipperfürth-Egen mit einer Überschreitung von 44 Stundenkilometern. Den Fahrer erwartet nun ein Bußgeld in Höhe von etwa 200 €, vier Punkte in Flensburg und einen Monat Fahrverbot. „Insgesamt waren weniger Motorradfahrer unterwegs, als wir angenommen haben. Wir haben viele präventive Gespräche geführt und sind mit dem Auftakt in die Saison zufrieden“, so das Fazit von Polizeihauptkommissar Frank Roesner, Leiter der Führungsstelle der Direktion Verkehr in Wipperfürth. „Der überwiegende Teil der Motorradfahrer hat sich regelkonform und diszipliniert verhalten.“
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