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Ausbildung statt Bundesliga

Red; 18. Apr 2013, 12:43 Uhr
Bild: OBK --- (v. li.) Kreisdirektor Jochen Hagt hat mit Phillip Schumacher und KIO-Geschäftsführer Wilfried Holberg das Unternehmen Stamm in Gummersbach besucht.
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Ausbildung statt Bundesliga

Red; 18. Apr 2013, 12:43 Uhr
Wiehl - Der 17-jährige Eishockeyspieler Phillip Schumacher hat seine Bundesligakarriere beim Kölner EC beendet - Durch das Kreisprojekt „Sport als Brücke' hat er einen Ausbildungsplatz bei der Firma Stamm in Gummersbach erhalten.
Drei Stunden hartes Bundesligatraining hat Phillip Schumacher täglich in der Nachwuchsmannschaft der Kölner Haie absolviert. Lange Fahrzeiten, viele Trainingseinheiten und absolute Anwesenheitspflicht bei den Spielen forderten ihren Preis: Der 17-jährige Wiehler wurde immer schlechter in der Schule. Auch nachdem er seine Kariere beim Kölner EC beendete und zu seinem Wiehler Heimatverein zurückkehrte, schien der Beginn einer Ausbildung an den Schulnoten zu scheitern. Durch das Kreisprojekt „Sport als Brücke“ ist der Übergang von Schule in den Beruf bei Schumacher nun doch gelungen. „Mit der Firma Stamm/ Konstruktions- und Werkzeugbau in Gummersbach haben wir ein Unternehmen gewonnen, das den Kreis darin unterstützt, junge Menschen am Standort zu binden. Sportler bringen viele wichtige Eigenschaft mit, die auch in Unternehmen gefragt sind, beispielsweise Teamfähigkeit, Belastbarkeit und Flexibilität", freute sich Kreisdirektor Jochen Hagt, der das Projekt initiiert hat.

Auch Unternehmer Udo Stamm schätzte die Eigenschaften eines Sportlers und bewertete diese höher, als manche Schulnote: „In einem Unternehmen muss man sich immer wieder auf neue Situationen einstellen und Engagement zeigen. Dabei ist es wichtig, gemeinsam Lösungen zu entwickeln. Bei Phillip habe ich ein starkes Interesse festgestellt und Verständnis für das, was wir produzieren. Das ist eine gute Basis, um eine Ausbildung als Werkzeugmechaniker bei uns zu absolvieren." Der 17-Jährige ist glücklich, dass er im September dieses Jahres eine Ausbildung beginnen kann und damit eine Zukunftsperspektive bekommt. „Ich arbeite gern, bin motiviert und kreativ. Durch meine Fitness denke ich, bin ich der körperlichen Arbeit gewachsen", sagte Schumacher.

Das Konzept von „Sport als Brücke" hat alle Beteiligten überzeugt. „Eine Mannschaft und ein Unternehmen sind sich im Idealfall sehr ähnlich“, so Hagt. „Wir sehen auch am Beispiel der Firma Stamm, dass oberbergische Unternehmen dafür ansprechbar sind. Wenn wir junge Menschen und die Unternehmen in der Region auf diese Weise zusammenführen, dann ist das eine tolle Sache." Für Schumacher bedeutet das, er kann nach wie vor seiner Leidenschaft Eishockey in seinem Heimatverein in Wiehl nachgehen. Gleichzeitig erhält er eine gute berufliche Perspektive in einem oberbergischen Unternehmen.

Weitere Informationen zu "Sport als Brücke" erteilt Koordinator Stefan Berz unter Tel.: 02261/88 51 80.
   

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