Gummersbach – Bereits einen Monat nach dem Großbrand kann der Lampen-Hersteller seine Produktion in Teilen an einem neuen Standort in Flaberg wieder aufnehmen – Firmensitz soll komplett umziehen.

Von Christian Herse

Es wirkt noch alles etwas provisorisch. Lediglich ein mit Klebeband befestigtes Schild deutet auf die neuen Räumlichkeiten von „LenneperLeuchten“ hin. Einige Autos parken auf dem Hof, auf dem Dach werden Sanierungsarbeiten durchgeführt. Doch Geschäftsführer Manfred Radmacher kann es bestätigen: „Wir haben eine neue Produktionsstätte für unsere Firma gefunden.“

[In die Firmenhalle von Zapp zieht jetzt der Lampenhersteller ein.]

Rückblende: Am Nachmittag des 5. Märzes ging fast die komplette Firmenhalle des Gummersbacher Traditions-unternehmens in Flammen auf (OA berichtete). 350 Feuerwehrleuten gelang es in einem stundenlangen Kampf, die Verwaltung sowie Versandabteilung der Fabrik zu retten. Bereits einen Tag später begannen die Planungen, wie es künftig weitergehen könne. „Obwohl wir noch keine Hallen besaßen, haben wir bereits die neuen Maschinen bestellt“, teilt Radmacher gegenüber Oberberg-Aktuell mit. „Letztendlich war es eine Risikoentscheidung.“ Auch die Stadt versuchte im Rahmen ihrer Möglichkeiten die Firma an der Derschlager Klosterstraße zu unterstützen. „Oberste Priorität hatte, dass die Produktion zeitnah wieder aufgenommen werden konnte. Hierzu war ein enges Abstimmungsverfahren notwendig“, erklärt Gummersbachs Bürgermeister Frank Helmenstein. Regelmäßig habe man sich deswegen mit der Geschäftsführung zusammengesetzt, um in dieser Ausnahmesituation zeitnah eine Lösung zu erzielen. „Ich glaube, hier hat sich die enge Partnerschaft zwischen Stadt und Industrie bewährt“, so Helmenstein.


Als neues Objekt konnten „LenneperLeuchten“ nun die brachliegenden Hallen der insolventen Firma Zapp in Flaberg erwerben. Am 21. März unterschrieb Radmacher die Kaufverträge, vier Tage später begannen bereits die ersten Umbauarbeiten. „Das Gebäude liegt infrastrukturell günstig und befindet sich in einem guten Zustand“, stellt Radmacher fest. Derzeit sind die 70 Mitarbeiter sowohl in der Zweigstelle in Burg (Sachsen-Anhalt), in angemieteten Räumen der Firma Rothstein sowie an der Klosterstraße untergebracht.


[Noch wird fleißig umgebaut, aber schon bald will "LenneperLeuchten" in Flaberg produzieren.]

Bis Ende Juni soll der Umzug komplett durchgeführt sein, bereits einen Monat zuvor soll ein Teil der Angestellten die Arbeit wieder aufnehmen. Der Hauptstandort in Derschlag soll dann geschlossen werden. „Ich glaube, dass man großes Glück im Unglück hatte“, bringt Helmenstein es auf den Punkt. Denn dass einen Monat nach der Brandkatastrophe der Wiederaufbau bereits begonnen werden konnte, hatten Anfang März alle Seiten für nahezu unmöglich erachtet.