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Ein Künstler im Zeichen des Oberbergischen

uh; 4. Mar 2013, 01:52 Uhr
Bilder: Martin Hütt --- Hagen Jobi (v.l.), Rüdiger Gennies, Hellmut Riebeling, Karin Zehnder, Franz Bodo Gerono und Prof. Dr. Frank Günter Zehnder.
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Ein Künstler im Zeichen des Oberbergischen

uh; 4. Mar 2013, 01:52 Uhr
Reichshof – Der Kunstwissenschaftler Prof. Dr. Frank Günter Zehnder feierte seinen 75. Geburtstag mit einer Ausstellungseröffnung von Gerhard Seyde.
So viele Besucher sind an einem Sonntag im Kunst Kabinett Hespert nicht immer zu verzeichnen. Bürgermeister Rüdiger Gennies war sehr zufrieden, dass der Empfang zum 75. Geburtstag des Kunstwissenschaftlers und Honorarprofessors Dr. Frank Günter Zehnder in Verbindung mit einer Sonderausstellung des Künstlers Gerhard Seyde so viele Gäste nach Hespert lockte. Er dankte allen Beteiligten, die diese Ausstellung ermöglicht hatten und gratulierte natürlich herzlich.

Landrat Hagen Jobi erwies Prof. Zehnder seine Referenz und betonte die jahrzehntelange Zusammenarbeit: „Kunst zieht Menschen an.“ Er dankte dem Professor, der bereits im Jahr 2004 auf Schloss Homburg auf das vielfältige künstlerische Schaffen in Oberberg hingewiesen hatte. Jobi zitierte den Künstler Markus Lüpertz, der einmal sagte: “Kunst ist das, was man nicht begreift“. Der Landrat wünschte sich, dass der Jubilar noch viele Jahre im Dienst der Kunst tätig ist. Hellmut Riebeling, erster Vorsitzender des Fördervereins, betonte seinen Glückwunsch an Bürgermeister Gennies für diese gelungene Aktion und wünschte viel Freude an der Ausstellung. Franz Bodo Gerone, Direktor des Kunst Kabinetts Hespert, sagte provokant: „Kunst zeigt oft, dass die Menschen Scheuklappen haben.“ Als Geschenk für den Jubilar hatte er eine Sammelmappe mit drei Bildern von Künstlern mitgebracht, die in Hespert ausgestellt haben.

Gerono beschreibt Seyde als einen Maler, der in seiner Arbeit aufging. Mit seinen Objekten habe der Künstler auch teilweise musiziert, so dass Klangwelten entstanden. Professor Zehnder sagte in seiner Ansprache: „Kunst ist der Pulsschlag des Lebens. Kunst befasst sich mit allen Dingen des Lebens. Künstler sind autonom und autark. Dahinter steckt auch Risikobewusstsein.“ 


Zehnder betonte, dass Hespert ein wichtiger Ort sei, der die Kunst den Menschen nahe bringe. Ein Dorf, ein kleiner Ort, der so etwas auf die Beine stellt, sei beachtlich. Wer kommt, erhält einen Überblick über zeitgenössische Kunst. Interessant sei für ihn die Frage, wen könne beziehungsweise wen müsse man zeigen. Er nannte hier den Oberbergischen Künstler Dieter Otten. Frank Günter Zehnder ist Kunstwissenschaftler und Honorarprofessor am Kunsthistorischen Institut der Bonner Universität. Er war von 1996 bis 2004 Direktor des Rheinischen Landesmuseums in Bonn.

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Zum Empfang anlässlich des 75. Geburtstages wurde auch die Sonderausstellung des Künstlers Gerhard Seyde mit Malerei, Objekten und Zeichnungen eröffnet. Über dreißig Jahre lebte er inkognito im Oberbergischen Land. Intensiv wirkend, schuf er in selbstgewählter Zurückgezogenheit meisterhafte Malerei, Zeichnungen und Objekte bis zu seinem Tod Ende 2011. Diese Sonderausstellung in Hespert präsentiert neben vielen erstmals ausgestellten Exponaten einen retrospektiven Querschnitt seines Werkes. Die Ausstellung ist vom 3. März bis 28. April zu sehen. Öffnungszeiten Samstag und Sonntag jeweils von 15 bis 17 Uhr.
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