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Leipziger Derby im WM-Stadion mit zwei Oberbergern

nh; 23. Feb 2013, 10:50 Uhr
Bilder: RB Leipzig (1,3), privat (2) --- Die Leipziger Red-Bull-Arena wird am Sonntag wieder zu einem Hexenkessel, wenn die beiden heimischen Regionalligisten die Klingen kreuzen.
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Leipziger Derby im WM-Stadion mit zwei Oberbergern

nh; 23. Feb 2013, 10:50 Uhr
Oberberg - Wenn morgen um 14 Uhr RB Leipzig den Stadtrivalen 1. FC Lok empfängt, werden unter den Augen der rund 15.000 Zuschauer mit Timo Röttger und Benjamin Lowens auch zwei heimische Kicker ins Stadion einlaufen.
Von Nils Hühn

In der Messestadt Leipzig steht am Sonntagnachmittag das Regionalligaderby an. Im Hinspiel wurde ein neuer Zuschauerrekord für Spiele in der vierten Liga aufgestellt. 24.795 Fußball-Fans wollten sich das Leipziger Stadtduell zwischen dem 1. FC Lok und RasenBallsport Leipzig nicht entgehen lassen. „Das Spiel elektrisiert die Stadt“, weiß Timo Röttger, der für RB aufläuft und schon beim ersten Aufeinandertreffen in der Red-Bull-Arena in der Startelf stand - Lok durfte sein Heimspiel im WM-Stadion der Roten Bullen austragen. Damals gewann der in bisher 15 Spielen ungeschlagene Regionalligatabellenführer souverän mit 3:1. Auch diesmal ist die Rollenverteilung klar: Alles andere, als ein Sieg wäre für Ligakrösus RB Leipzig gegen den um den Klassenerhalt kämpfenden Lokalrivalen eine Enttäuschung.


[Seit Januar hütet Benjamin Lowens das Tor von Lok Leipzig.]

Beim Traditionsklub 1. FC Lok spielt seit diesem Winter der in Waldbröl geborene Benjamin Lowens. Der Torwart, dessen Heimatverein der SSV Homburg-Nümbrecht ist, lief in 27 Spielen für diverse Deutsche Auswahlmannschaften auf und wechselte als 17-Jähriger zum Zweitligisten Dynamo Dresden. Seitdem ist der Schlussmann viel herumgekommen. Unter anderem hatte er verschiedene Engagements bei Vereinen in den 1. Schweizer Liga. Vom Regionalligisten Torgelower SV Greif wechselte er im Januar zum Leipziger Traditionsverein. Ob er am Sonntag auflaufen wird, steht noch nicht fest. „Ich habe mich angeboten, und wenn sich der Trainer für mich entscheidet, dann bin ich bereit“, will der 24-Jährige sein Können unter Beweis stellen.
  

Timo Röttger wird wahrscheinlich von Beginn an auflaufen. Der Mittelfeldspieler bekam am vergangenen Spieltag das Vertrauen geschenkt und sollte auch am Sonntagnachmittag im Hexenkessel der Red-Bull-Arena seinen Mann stehen. Zwar wird der Zuschauerrekord nicht noch einmal übertroffen, aber immerhin rechnen die Verantwortlichen von RB Leipzig mit 15.000 Zuschauern. Seit Wochen fahren drei Lastwagen durch die Sachsenmetropole und machen Werbung für das Derby. Die Lok-Anhänger wollten das Spiel zunächst boykottieren, aber Verantwortliche und Spieler konnten die Fans umstimmen und von einem Stadionbesuch überzeugen. „Wir brauchen die Unterstützung unserer Fans, wenn wir eine Chance haben wollen“, weiß auch Lowens um die Bedeutung der lautstarken Lok-Fans.


[Timo Röttger (weißes Trikot) will mit einem Sieg über Lok den Weg für RB Leipzig in Richtung 3. Liga ebnen.]

Obwohl Lowens und Röttger schon beide für Dynamo Dresden aufliefen und der Nümbrechter Torwart auch ein kurzes Engagement bei RB Leipzig hatte, sind sich die beiden Fußball-Profis noch nicht begegnet. Somit kommt es am Sonntag zum ersten Aufeinandertreffen der oberbergischen Legionäre. „Ich habe Timos Karriere natürlich verfolgt“, erklärt der drei Jahre jüngere Lowens. Wer am Sonntag als Sieger vom Platz geht, kann sich in den kommenden Wochen in Leipzig feiern lassen. Der Bergneustädter Röttger hat aber bereits das Ziel, sowohl am Sonntag als auch im Mai zu jubeln, wenn RB Leipzig den Aufstieg in die 3. Liga geschafft hat.
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