Gummersbach - Karneval steht vor der Tür und auch die Oberberger machen sich für die tollen Tage bereit – OA fragte, wie sie Fastelovend verbringen.

Von Anne Schaffranek

Für die gebürtige Kölnerin Jennifer Oberbörsch ist Karneval ein Muss, auch ihre Klassenkameradin Diana Kosel freut sich auf Weiberfastnacht. Die Schülerinnen der Volkshochschule Gummersbach sind in der Innenstadt auf der Suche nach Kostümen und hoffen auf eine Feier während des Unterrichts.


[Uwe Dohrmann erlebt die tollen Tage meistens hinter dem Steuer.]

Gleich für drei verschiedene Karnevalskostüme hat sich Lena Steinbeck entschieden. Als Krankenschwester, im 50er-Jahre-Stil und im Dirndl will sie die Festzelte der Region besuchen. „Weiberfastnacht feiere ich in Wipperfürth und am Wochenende in Kürten und vielleicht Bielstein“, sagt die junge Frau. Auch Andreas Ufer ist noch auf der Suche nach einem Kostüm, in dem er Altweiber in Köln feiern kann. Um den Straßenkarneval, zu feiern bleibt er jedoch im Oberbergischen.
Bei den Kostümen liegen dieses Jahr wieder die Klassiker im Trend: „Die beliebtesten Kostüme für Frauen sind eindeutig der Marienkäfer und die Biene“, erzählt Andreas Rudolph aus der Karnevalsabteilung bei Karstadt und ergänzt: „Die Herren verkleiden sich häufig als Pirat oder als Cowboy.“ Veränderungen bei den Kostümtrends konnte er in den vergangenen Jahren kaum beobachten.



Daniela Wolfgarten mag es etwas ausgefallener und greift dafür auch selbst zu Nadel und Faden: „Ich nähe meine Kostüme immer selber, dieses Jahr verkleide ich mich als Schneeflocke.“ Die zweifache Mutter war früher sehr aktiv im Karneval. „Aber jetzt verstehe ich, warum meine Eltern mit den Jahren immer weniger Begeisterung für das Feiern gezeigt haben, als ich selber noch ein Kind war“, sagt sie lachend.


[Andreas Rudolph weiß, welche Kostüme dieses Jahr angesagt sind.]

Unter den Passanten finden sich aber auch Karnevalsmuffel: Marc Schober und Timo Hauck feiern keinen Karneval mehr. „Wir haben mit den Jahren den Spaß daran verloren. Die vielen Betrunkenen in den Festzelten verderben einem wirklich die Stimmung“, sagen sie.

Nicht alle können an den bunten Tagen feiern. Taxifahrer Uwe Dohrmann muss an Weiberfastnacht Gäste befördern. Er ist jahrelang nachts gefahren, doch durch Vorfälle mit alkoholisierten Fahrgästen bei Anlässen wie Karneval oder Silvester arbeitet er nur noch tagsüber. „Mittags geht es aber schon los mit dem Alkohol“, weiß er aus Erfahrung. An seinen freien Tagen feiert er lieber privat mit Freunden, als Massenveranstaltungen zu besuchen.