Oberberg - Der SSV Süng schrammt im FVM-Pokal gegen den Mittelrheinligisten Windeck knapp an einer Sensation vorbei - THB kommt weiter, Wiehl verliert Strafstoß-Lotterie (AKTUALISIERT).

FVM-Pokal 1. Runde

SSV Süng – TSV Germania Windeck 4:5 nach Elfmeterschießen (1:1/1:1/1:0).

Der heftige Regen, der in den Schlussminuten niederfiel, passte zur Stimmung im Lager des A-Ligisten. Zum zweiten Mal innerhalb von zehn Tagen war der SSV Süng an einem denkwürdigen Pokalspiel beteiligt, doch wie schon im Finale auf Kreisebene gegen den FV Wiehl (2:4 nach Verlängerung) mussten sich die Blau-Weißen auf ganz unglückliche Weise geschlagen geben - erst im Elfmeterschießen setzte sich der Tabellenzweite der Mittelrheinliga durch und zog damit in die zweite Runde des FVM-Cups ein. Erneut ernteten die Sünger lediglich aufmunterndes Schulterklopfen und anerkennende Worte. „Wir haben erst im Elfmeterschießen gegen eine Mannschaft, die drei Klassen höher spielt, verloren. Das tut natürlich weh. Die Jungs haben großen Charakter bewiesen und werden aus dieser Niederlage gestärkt hervorgehen“, sagte Trainer Andrea Esposito.

Als die Begegnung knapp zweieinhalb Stunden vorher bei strahlendem Sonnenschein angepfiffen wurde, machten die Hausherren von Beginn an klar, dass sie dem Favoriten einen alles andere als gemütlichen Samstagnachmittag bescheren möchten. Zwar kam Windeck in der Anfangsphase zu drei mehr oder weniger gefährlichen Abschlüssen des ehemaligen Nümbrechters Joscha Trommler (3./18.) sowie Daniel Ottersbach (11.), danach war die Vorstellung des TSV allerdings von großer Einfallslosigkeit geprägt. Süng machte die Räume eng, war kompromisslos in den Zweikämpfen und unterband auf diese Weise das Kombinationsspiel des Gegners.


[Der ehemalige Nümbrechter Joscha Trommler verpasste das Führungstor für die Gäste.]

In der 29. Minute war endgültig klar, dass es ein knackiger Pokalfight wird: Matthias Schleiser nahm sich von halblinks aus 25 Metern ein Herz und nagelte den Ball über TSV-Keeper Michael Demmer hinweg ins lange Eck – der Großteil der rund 400 Zuschauer war nach diesem Traumtor aus dem Häuschen. Die Germanen wirkten anschließend noch konfuser und konnten von Glück reden, dass Oliver Schmitz bei seinem Versuch die letzte Entschlossenheit fehlte und Demmer problemlos parieren konnte (37.).  Auch nach dem Wechsel ging es aus Sicht des Außenseiters verheißungsvoll weiter: Eine auf den kurzen Pfosten geschlagene Ecke von Marc Spisla wehrte Demmer ab (49.) und nur eine Minute später war der Schlussmann gegen Schmitz zur Stelle.

Esposito musste danach verletzungsbedingt wechseln – beim Torschützen und Schmitz ging es nicht weiter -, wodurch die Sicherheit im Passspiel ein wenig verlorenging. Das nutzte Windeck sofort aus. Nach einem Ballverlust des SSV ging es blitzschnell: Zunächst rettete der Pfosten für den geschlagenen Marcus Biber, den Nachschuss versenkte Kapitän Marcus Voike zum 1:1. Fortan war der Mittelrheinligist tonangebend, aber kaum einmal in der Lage, den Defensivkordon um den überragenden Sergej Zimmerling zu durchbrechen.


[Sergej Zimmerling fast immer im Mittelpunkt: Hier hat der Defensivspieler eine Kopfballmöglichkeit.]

Ein Kopfball von Lukas Völker landete knapp daneben (74.), Trommler hätte in der letzten Minute der regulären Spielzeit das zweite Tor machen müssen, setzte den Ball jedoch aus kurzer Entfernung ans Außennetz. Die Kräfte der Gastgeber schwanden, doch mit riesigem Einsatz überstand man die Verlängerung schadlos, obwohl Manuel Schwarz – ebenfalls ein früherer Nümbrechter – beinahe zum 1:2 getroffen hätte (98.). Ansonsten war nur noch erwähnenswert, dass sich TSV-Coach Hermann-Josef Werres wegen Reklamierens hinter die Bande verabschieden musste (102.).


[Die Spieler des SSV Süng bedankten sich vor dem Spiel bei den Fans.]

Die Elfer-Lotterie begann denkbar schlecht, da ausgerechnet Zimmerling mit einem schwach ausgeführten Strafstoß an Demmer scheiterte. Im Anschluss waren alle Schützen erfolgreich - bis Tayfun Turan antrat. Sein Schuss prallte von der Unterkante der Latte zurück ins Feld. Mit ganz viel Dusel hatte Windeck die Blamage verhindert. Wie schon nach dem Wiehl-Spiel wurden die SSV-Akteure, die vor der Partie ein großes Plakat mit der Aufschrift „Danke für die FANtastische Unterstützung“ entrollt hatten, von den Anhängern enthusiastisch gefeiert. Esposito stand ein paar Meter abseits. „Ab sofort zählt nur die Meisterschaft, aber dieses Erlebnis werden alle im Verein nicht so schnell vergessen.“ 

Das ursprünglich für kommenden Dienstag angesetzte Nachholspiel in Ründeroth wurde auf Wunsch des TSV auf den 30. Oktober verschoben.         

Tore
1:0 Matthias Schleiser (29.), 1:1 Marcus Voike (57.).

SSV Süng
Marcus Bieber; Matthias Braun, Sergej Zimmerling, Christopher Schmitz, Hansi Krzisch, Enrico Avola, Florian Scharf, Björn Pfeiffer, Mathias Schleiser (55. Tayfun Turan), Marc Spisla (75. Tim Schulte), Oliver Schmitz (63. Matthias Oberberg).   

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TV Herkenrath – TuS Homburg-Bröltal 0:2 (0:1).

An der angespannten Personalsituation beim THB hat sich nichts geändert, dennoch schickten die Gäste im Gegensatz zum Spiel um Platz drei im Kreispokal, das Herkenrath leicht und locker mit 6:0 gewonnen hatte, ihre Erstvertretung ins Rennen. Mit Tim Breidenbach war indes eine Leihgabe aus dem Reserveteam entscheidend am frühen Führungstreffer beteiligt. Er legte mustergültig für den Torschützen Michael Will auf. Im weiteren Spielverlauf kam bei den Bröltalern laut Trainer Thorsten Nehrbauer „so ein bisschen der Schlendrian herein“.

Die Hausherren bekamen einen Foulelfmeter zugesprochen, den Marco Engels aber „sensationell“ (Nehrbauer) parieren konnte. Kurz vor der Pause landete ein weiterer Versuch des A-Ligisten knapp neben dem Pfosten (42.). Mit der Einwechslung von Fitim Dauti und der daraus resultierenden Umstellung konnte Bröltal das Geschehen wieder beruhigen, wobei es bis zur 87. Minute dauerte, ehe Kerem Kargin nach Vorlage von Altmeister Shpetim Ajdari das erlösende 0:2 erzielte. Ein Herkenrather Spieler handelte sich nach einem Foul an Breidenbach noch die rote Karte ein.

„Wir haben das Ding zum Glück gerissen und sind weitergekommen. Das war das Wichtigste“, erklärte Nehrbauer, der sich für die nächste Runde ein Heimspiel wünschen und im Wettbewerb gerne überwintern würde. „Dann sind auch unsere Verletzten wieder an Bord.“ Mehmet Ümit hat derweil seine Fußballschuhe an den Nagel gehängt. „Er hat sich dazu entschieden, aufzuhören. Die Gründe dafür kenne ich nicht. Ich plane nicht mehr mit ihm“, erläuterte der Übungsleiter.        

Tore
0:1 Michael Will (7. Tim Breidenbach), 0:2 Kerem Kargin (87. Shpetim Ajdari).

Besondere Vorkommnisse
THB-Torwart Marco Engels pariert Foulelfmeter (35.)
Rote Karte für einen Herkenrather Spieler (88. Rohes Spiel)

TuS Homburg-Bröltal
Marco Engels; Jonas Töllner, Dennis Heidenpeter, Robert Mikoschek, Eduard Kelm, Kerem Kargin, Adrian Mikoschek, Daniel Häusler, Festim Mimini (46. Fitim Dauti), Michael Will (80. Shpetim Ajdari), Tim Breidenbach.
  

FV Wiehl – SpVg. Flittard 3:5 nach Elfmeterschießen (1:1/1:1/1:0).  

Gestern war es der SSV Süng, der im Elfmeterschießen scheiterte, heute ereilte den Kreispokalsieger aus Wiehl dasselbe Schicksal. Markus Mancarella und Hermann Schattner mussten sich dem Flittarder Keeper Michael Gsella geschlagen geben, während sämtliche Gästekicker die Nerven behielten. „Bitter für die Jungs, die alles investiert haben. Aber wir werden das verkraften, zumal die Mannschaft eine gute Leistung gezeigt hat“, war Trainer Ingo Kippels trotz der Pleite milde gestimmt. Der Kölner A-Ligist überraschte zu Beginn mit einer forschen Spielweise, nach etwa 15 Minuten wurde Wiehl jedoch stärker und hatte die ersten Möglichkeiten zu verzeichnen.

Für Kevin Derksen und Moussa Hombach war bei Gsella Endstation, ein Drehschuss von Markus Möller zischte knapp am Winkel vorbei. A-Junior Christian Prinz traf in der Nachspielzeit der ersten Hälfte mit einem Flachschuss aus 20 Metern zur Führung, die bis weit in den zweiten Durchgang hinein Bestand hatte. Hombach und Dominik Knotte verpassten die mögliche Vorentscheidung, bevor der Schiedsrichter nach einem Foul von Keeper Christian Stein einen Elfmeter für Flittard gab. Laut Kippels eine anfechtbare Entscheidung, weil der Flittarder Spieler sich zunächst mit einem Handspiel einen Vorteil verschafft und Stein keine aktive Bewegung zum Gegenspieler gemacht habe.

Steffen Rockel interessierte dies herzlich wenig und traf zum Ausgleich. Die Gäste mussten die Verlängerung in Unterzahl überstehen, trotz großer Dominanz sprang für den FV nichts Zählbares heraus. Ein Tor von Mancarella wurde wegen einer Abseitsstellung nicht anerkannt (115.). In der Strafstoß-Lotterie hatten die Kölner das Glück und Gsella auf ihrer Seite.        

Tore
1:0 Christian Prinz (45.+2 Markus Möller), 1:1 Steffen Rockel (78. Foulelfmeter)

Besonderes Vorkommnis
Gelb-Rot für einen Flittarder Spieler (88. wiederholtes Foulspiel).

FV Wiehl
Christian Stein; Kevin Derksen, Max Denk, Jonathan Noss, Markus Mancarella, Dominik Knotte, Christian Prinz, Waldemar Kilb (76. Hermann Schattner), Radion Miller, Moussa Hombach, Markus Möller (59. Yasin Köse).

Alle Partien im Überblick

1. FC Heinsberg-Lieck (KLA) - SC Germania Erftstadt-Lechenich (ML) 0:4
Hilal Maroc Bergheim (ML) - Spvg. Wesseling-Urfeld (ML) 2:3
SV SW Nierfeld (LL) - SG Germania Burgwart Bergstein (LL) 6:2
FC Inde Hahn (BL) - FC Bergheim 2000 (BL) 6:5 n.E.
SV Eilendorf (LL) - Alemannia Aachen (3. Liga) 0:5
Sportfreunde Düren (LL) - TSC Euskirchen (ML) Ausfall
FC Wegberg-Beeck (ML) - Borussia Freialdenhoven (ML) 3:1 n.V.
Sparta Gerderath (BL) - VfL Vichttal (LL) 0:1
SSV Süng (KLA) - Germania Windeck (ML) 4:5 n.E.
FV Wiehl 2000 (KLA) - Spvg. Köln-Flittard (KLA) 3:5 n.E.
VfL Alfter (ML) - FC Hennef 05 (ML) 0:1
SV Niederbachem (KLA) - SC West Köln (BL) 1:0
VfL Rheinbach (LL) - VfL Leverkusen (LL) 5:2 n.E.
FC Viktoria Köln (RL) - SV Bergisch Gladbach 09 (RL) 6:5 n.E.
TV Herkenrath (KLA) - TuS Homburg-Bröltal (BL) 0:2
FV Bad Honnef (LL) - SC Fortuna Köln (RL) 3:6 n.E.

RL: Regionalliga, ML: Mittelrheinliga, LL: Landesliga, BL: Bezirksliga, KLA: Kreisliga A.