Gummersbach – Die Festveranstaltung zum Bürgertreff zeigte wieder auf eindrucksvolle Art und Weise, wie sehr das städtische Leben durch freiwilliges Engagement von Ehrenamtlern geprägt ist.

Es sind die Momente, in denen Frank Helmenstein sichtlich glücklich darüber ist, dass er Bürgermeister von Gummersbach ist: „Ohne den Einsatz der freiwillig, unentgeltlich und zum Wohle der Gemeinschaft Tätigen wäre unsere Stadt, ja unsere Gesellschaft um ein wesentliches ärmer und kälter.“ Begrüßte er am Freitagabend zahlreiche Vertreter aus Politik, Verwaltung und Gesellschaft im Ratssaal, der derart gut besucht war, dass die Veranstaltung zudem noch in das Foyer des Rathauses per Videoleinwand übertragen.

[In lockerer Atmosphäre ehrte Helmenstein die Bürger.]

„Wer einen langen Arbeitstag hinter sich gebracht hat, hat verständlicherweise keine großen Ambitionen mehr, sich weitere Arbeit aufzuhalsen“, führte Helmenstein aus. „Ein Teil unserer Mitbürger krempelt allerdings nach getaner Arbeit noch einmal die Ärmel hoch und stellt sich für ehrenamtliche Aufgaben zur Verfügung.“ Das Ehrenamt sei ein zentraler Bestandteil des sozialen Miteianders, eine Säule, die nicht mehr wegzudenken sei, dankte der oberste Bürger vielen Helfern, von denen jetzt einige stellvertretend geehrt wurden. Insbesondere der Sport und Soziales standen im Mittelpunkt der festlichen Veranstaltung, die von einem würdigen musikalischen Rahmen umspannt wurde. Stimmgewaltig präsentierte Stefan Lex mit Sigrid Althoff am Klavier mit Ensemble zahlreiche Stücke von der Oper bis zum Klatschmarsch. Auch Helmenstein bat er um ein Ständchen, der jedoch dankend ablehnte, aber zum Duett mit Lex im nächsten Jahr einlud. „Gott hat mich nicht unbedingt mit einer goldenen Gesangsstimme gesegnet“, schmunzelte Helmenstein. „Aber an den Schützenmarsch würde ich mich wagen.“


Auch wenn in seinem Heimatort die Schützen an diesem Wochenende im Mittelpunkt standen, muss sich Gustav Kleinjung nicht verstecken. Er ist für Helmenstein die Personifikation der sportlichen Betätigung, der vorbildliche Jugendarbeit leiste. „500 Gummersbacher legen jedes Jahr das Sportabzeichen ab. 200 davon machen dies bei Herrn Kleinjung“, wendete er sich an Kleinjung, der seit nun mehr 34 Jahren Vorsitzender des TV Hülsenbusch ist. Als Dank zeichnete er ihn wie alle anderen Geehrten am Abend mit der silbernen Stadtmedaille aus. Ein Sportler durch und durch ist auch Helmut Müller vom VfL Berghausen-Gimborn, der selbst bereits 50 Mal das Sportabzeichen abgelegt hat.


[Der Ratssaal in Gummersbach war bis auf den letzten Platz besetzt.]

„Zum Erhalt des Sportabzeichens musste ein Teilnehmer noch den 100 Meter Sprint ablegen“, erzählte Helmenstein eine Anekdote aus früheren Jahren. „Unglücklicherweise hatte man Winter und der Schnee lag zentimeterhoch auf der Bahn.“ Doch auch dies konnte Müller nicht stoppen, der kurzerhand eine Bahn eigenhändig freischaufelte. Ebenfalls geehrt wurde Werner Langlotz, der stets an der Seite von Müller agiert und mit seinen 86 Jahren als „Gedächtnis des Vereins“ agiert. Mehr als zwei Drittel seines Lebens engagiert er sich mittlerweile im VfL und kündigte an, noch einige Jahre drauf zu legen.

Doch nicht nur im sportlichen Bereich kann Gummersbach viele beeindruckende Beispiele des ehrenamtlichen Engagements vorzeigen, ähnlich sieht dies auch im Sozialen aus. Allen voran wurde Marianne Haidl ausgezeichnet, die nicht nur federführend in der Schulpflegschaft des Grotenbach Gymnasiums tätig war, sondern zudem auch in der Schulbibliothek, im Basar oder Café mitgearbeitet hat. Lothar Selbach vom Dorfverein Berghausen ist es in den vergangenen Jahren gelungen, die Dorfgemeinschaft wieder aufleben zu lassen und ein Gemeinschaftsgefüge zu schaffen.


[Stefan Lex (re) führte mit Sigried Althoff und Ensemble musikalisch durch das Programm.]

In einer äußerst schweren Zeit hat Peter Lüdolf 2006 die Position des Geschäftsführers der Stadthalle übernommen und dieser zu neuem Glanz verholfen. Mit Herz und Seele Feuerwehrmann ist seit Jahrzehnten schon Ernst-Walter Budde, aktuell Einheitsführer in Dümmlinghausen. Budde habe maßgeblich den Um- und Neubau des Gerätehauses auf den Weg gebracht und motiviert auch seine Kameraden immer wieder dazu, sich weit über das „Normalmaߓ hinaus zu engagieren.

Mit Gutscheinen und Taschengeld geehrt wurden die Gewinner des Kunstwettbewerbs der Gummersbacher Schulen. Ausgezeichnet wurden dabei: Kanuka Selvanayagam (Gesamtschule Derschlag), Lina Marie Bosch, Annika Fitz, Clara Leonardt, Jenny Sarchizki und Nicole Cieslik (freie christliche Realschule), Annabell Kaldeich (Realschule Steinberg),  Renate Dick, Naemi Siemens und Birthe Wohlers (freies christliches Gymnasium),  Fiona Müller, Lily Teetz und Laura Diblasi (Gymnasium Grotenbach), Merle Endt (Realschule Steinberg), Laura Talkenberg (freie Waldorfschule),  Benjamin Pagelsdorf, Sarah Ritter, Anna Maria Schelenz, Yannik Schmidt, Marie Schnegelberger, Evelin Timm, Svenja Uelner und Lisa Vollmann (Realschule Hepel),  Rowena Hammer, Gül Kendir und Viktoria Lang (Realschule Hepel),  Fabia Bürger, Giacomo Wimmeroth, Leo Twellmann, Wiebke Hiemstra, Anja Biegale und Ida Goers (freie Waldorfschule).