Archiv

Nach „abenteuerlicher Zeit“ folgen geglättete Wogen

tk; 24. Aug 2012, 13:10 Uhr
Bilder: Tillmann Koll --- Klaus Jöllenbeck, Renate Rode und Dr. Dieter Fuchs (v.l.) freuen sich über das dreifache Jubiläum.
ARCHIV

Nach „abenteuerlicher Zeit“ folgen geglättete Wogen

tk; 24. Aug 2012, 13:10 Uhr
Wipperfürth – Heute fand auf dem Hausmannsplatz in Wipperfürth das 30-jährige Jubiläum gleich dreier Einrichtungen der Oberbergischen Gesellschaft zur Hilfe für psychisch Behinderte statt.
Von Tillmann Koll

Der Lindenhof in Hückeswagen, das Zirrerhaus in Wiehl und die Kontaktstelle in der Wipperfürther Marktstraße – den 30. Geburtstag dieser drei Einrichtungen konnten heute Bewohner, Betreuer und interessierte Besucher feiern. Sie sind mit die ältesten Einrichtungen der Oberbergischen Gesellschaft zur Hilfe für psychisch Behinderte (OBG) und haben eine bewegte Geschichte. Denn zur Zeit ihrer Gründung war das Konzept von niederschwelliger Betreuung bei psychisch kranken Menschen im kleinen Rahmen eine völlig neue Form. Denn diese waren fast überall in Kliniken untergebracht.


So startete damals ein Modellprojekt nach den neuen Auflagen der Bundesregierung. Der damalige Oberkreisdirektor Dr. Dieter Fuchs bezeichnet die Zeit als „eine Zeit mit viel Arbeit und großen Risiken“. Er und Renate Rode, die damals nicht nur Sozialarbeiterin war, sondern auch kaufmännisch tätig werden musste, bevor ein Jahr später der jetzige Geschäftsführer Klaus Jöllenbeck hinzukam, erinnern sich noch genau an die Aufbrüche in ein System, was heute überall etabliert ist.


[Das Damen Trio "Zucker" unterhält das Publikum.]  

„Wir waren damals die Basis für das System der sogenannten niederschwelligen Betreuung“, schildert Fuchs, „Man hat auf uns geschaut. Hätten wir einen schweren Fehler gemacht, wäre das möglicherweise das Ende gewesen.“ „Manche schlaflose Nacht haben wir gehabt“, fügt Renate Rode hinzu. Aber inzwischen haben sich die Wogen geglättet. In der Kontaktstelle Wipperfürth, die gleichzeitig als Freizeittreff und Beratungsstelle dient, dem Lindenhof, einer Einrichtung für Alkoholkranke, und dem Zirrerhaus, einem Haus für Langzeitpatienten, läuft der Betrieb „wohlgeordnet.



Bei Livemusik des Jazztrios „Zucker“ mit Milena Bergemann, Dilek Thalmann und Dorothée Neumann und weiteren Programmpunkten konnten die Gäste einen schönen Tag erleben. Die gute Stimmung ein Zeichen für den Erfolg der drei Einrichtungen. Normalität und Integration ins Alltagsleben bei Menschen mit psychischen Behinderungen – das ist die Mission der OGB, so Jöllenbeck, und das solle auch so weitergeführt werden, wie es jetzt schon der Fall ist. Passend dazu singen auch die Bewohner der Einrichtungen gemeinsam: „Nach 30 Jahren ist noch lange nicht Schluss!“

WERBUNG