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Die Mischung soll's machen

sf; 1. Aug 2012, 09:36 Uhr
Bilder: Björn Loos.
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Die Mischung soll's machen

sf; 1. Aug 2012, 09:36 Uhr
Lindlar - Abgang von Torwart Bastian Schneider hinterlässt beim SSV Süng große Lücke - Ziel ist ein einstelliger Tabellenplatz ohne Abstiegs- und Verletzungssorgen.
Von Sebastian Friedrichs

In seiner zweiten Kreisliga A-Saison spielte der SSV Süng abermals frühzeitig im oberen Tabellendrittel mit, verpasste das angepeilte Saisonziel, einen Platz unter den ersten fünf Mannschaften, allerdings knapp und ordnete sich auf Rang sechs ein. Ein kleines Tief in der Rückrunde sowie viele verletzungsbedingte Ausfälle machten dem Team von Andrea Esposito zu schaffen. „Dennoch bin ich im Großen und Ganzen zufrieden, denn ich habe eine sehr junge Mannschaft. Für einen derart kleinen Verein wie Süng ist es immer schwierig und wir versuchen Jahr für Jahr das Optimum herauszuholen“, erklärt der SSV-Coach. Die Schwierigkeiten des Vereins, der immer noch auf der bei vielen Kickern ungeliebten Asche spielt, machten sich vor der neuen Saison insbesondere bei der Suche eines Torhüters bemerkbar, so dass man nach diversen Absagen mit nur einem Keeper in die neue Spielzeit gehen kann. Diese Baustelle soll laut Esposito allerdings noch während der laufenden Saison behoben werden. Auch möchte der Übungsleiter mit seiner Mannschaft an der Torausbeute arbeiten. „Mir fehlt ein richtiger Knipser, der die Dinger einfach mal eiskalt reinmacht“, moniert der Coach, der seine Jungs in die Pflicht nimmt, mehr aus den vorhandenen Möglichkeiten zu machen. Mit einer Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern geht Süng nun in die kommende Spielzeit. Der Trainer möchte mit dem Abstieg frühzeitig nichts zu tun haben und peilt das vordere Tabellenmittelfeld an.

Kommen und Gehen

Bereits frühzeitig teilte Torwart Bastian Schneider mit, dass er sich zur kommenden Saison einer neuen Herausforderung beim Bezirksligisten SV Frielingsdorf stellen möchte, so dass der Verein bereits seit der Winterpause darum bemüht war, adäquaten Ersatz zu finden. „Wir haben sehr viele Leute angesprochen, das Ergebnis ist bekannt. Bastian ist nicht nur fußballerisch, sondern auch menschlich ein herber Verlust für den Verein“, erklärt Esposito über seinen schwerwiegendsten Abgang. Neben seinem Keeper muss der Übungsleiter auch auf die Dienste des erfahrenen Angelo Esposito verzichten, da der Routinier seine Fußballschuhe an den Nagel hängen wird. Guiseppe Tiano, der wenig Einsatzzeiten bekam, wird sich derweil dem VfR Wipperfürth anschließen, wobei der SSV noch darum bemüht ist, ein Tauschgeschäft mit Tayfun Turan zu fixieren, da der ehemalige VfR-Spieler bereits seit zwei Wochen in Süng mittrainiert.

Quantitativ hat Esposito ohnehin keine Verluste zu verzeichnen, denn hinzustoßen werden mit Matthias Schleiser, Michel Luxem und Simon Hörter drei externe Akteure. Dazu gesellen sich mit Martin Börsch, der seinen Trainerjob bei der Frauenmannschaft des TuS Lindlar beendet, und Hansi Krzisch (nach Verletzung) zwei alte Bekannte, die der Coach auch als Neuzugänge bewertet. „Wir können uns über qualitativen Zuwachs freuen. Der Konkurrenzkampf ist zu spüren und extrem wichtig, damit wir uns verbessern“, so der Coach, der davon ausgeht, dass er nun besser auf etwaige Verletzungssorgen reagieren kann als in der Vorsaison. „Wir sind auf jeder Position doppelt stark besetzt. Besonders die Außenpositionen haben eine enorme Qualität. Diesen Luxus werden wir versuchen zu nutzen“, erklärt der SSV-Trainer, der an seinem 4-2-3-1-System festhalten möchte.


[Andrea Esposito will wieder unter die ersten Sechs.]

Die Mannschaft

Bastian Schneider war in den vergangenen Jahren ein starker Rückhalt zwischen den Pfosten. Nun soll Marcus Biber seinen Platz einnehmen. Der bisherige Reservekeeper hat bereits unter Beweis gestellt, dass er in der Kreisliga A bestehen kann. „Er muss allerdings an seiner Einstellung arbeiten und mehr Präsenz zeigen. Dann bin ich mir nicht bange, wobei mir natürlich eine Alternative fehlt, sollte er einmal ausfallen“, erklärt Esposito. Keine Sorgen macht sich der Coach um seine Defensive, die mit Michel Luxem vom SV Linde Zuwachs bekommen hat, so dass neben den bewährten Kräften Sergej Zimmerling und Tom Luxem ein hartes Ringen um die Plätze ausbrechen wird, da Martin Börsch und Hansi Krzisch ebenfalls Führungsaufgaben übernehmen können. „Besonders Michel macht derzeit einen sehr guten Eindruck und kann flexibel auf der Außen- oder Innenverteidigerposition eingesetzt werden“, lobt der Coach seinen Neuzugang. Börsch hingegen muss sich vorab noch einer Knieoperation unterziehen, so dass der Trainer erst ab Mitte September mit dem Rückkehrer plant.

Auch im Mittelfeld sieht der SSV-Trainer seine Mannschaft gut aufgestellt, wobei an Kapitän Simon Tigges und Enrico Avola zunächst einmal kein Weg vorbei führt. „Wenn sie die Leistung der Vorsaison abrufen, werden es die anderen schwer haben, an ihnen vorbeizukommen“, erklärt Esposito, der ansonsten keine Freifahrtscheine verteilt. Große Freude bereitet dem Coach Neuzugang Matthias Schleiser vom C-Ligisten aus Thier. „Er hat das Zeug dazu, Angelo Esposito in der Zentrale zu ersetzen. Seine Spieleröffnung ist gut, er muss sich nur noch an das höhere Tempo der Klasse gewöhnen, dann wird er in diese Rolle hineinwachsen“, ist sich Esposito sicher. Um die weiteren Plätze, insbesondere auf den Außen, erwartet Esposito einen enormen Konkurrenzkampf, da Björn Pfeiffer, Tim Schulte, Matthias Oberberg, Marc Spisla und Tobias Spiegel, der auch in der Spitze zum Zuge kommen kann, auf gleichem Niveau agieren. „Hier stehe ich vor einem Luxusproblem. Ich bin sehr froh, dass wir diese Möglichkeiten haben, denn so kann ich auf verletzungsbedingte Ausfälle besser reagieren“, sagt Esposito. Neuzugang Simon Hörter braucht hingegen noch ein wenig Zeit. „Er soll langsam herangeführt werden, doch für ihn wird es etwas schwieriger werden“, erklärt der Übungsleiter. In vorderster Front wird Florian Scharf gemeinsam mit Oliver Schmitz und Methan Dalboy um Einsatzzeiten kämpfen, wobei Schmitz auch über die linke Mittelfeldseite kommen kann.

Saisonziel

Das Ziel des SSV Süng ist es, so schnell wie möglich die sicheren Plätze zu erreichen. „Es wäre schön, wenn wir wieder nichts mit dem Abstieg zu tun haben und unter den ersten sechs bis acht Mannschaften landen. Die Personalsituation und die Torausbeute war in der vergangenen Saison häufig schlecht, so dass wir in der Rückrunde teilweise Punkte haben liegenlassen. Trotzdem ist die junge Mannschaft auf dem richtigen Weg“, erklärt Esposito, der wie viele seiner Trainerkollegen eine sehr ausgeglichene Kreisliga A-Staffel erwartet. „Es wird sich mit Sicherheit ein breites Mittelfeld hinter den Top-Favoriten aus Herkenrath, Wiehl und Olpe bilden. Da wollen wir zugehören“, berichtet Esposito.


[Esposito (Mitte oben) mit den Neuzugängen Simon Hörter, Michel Luxem, Matthias Schleiser, Martin Börsch (oben v.l.) und Marcus Biber.]

Zugänge
Matthias Schleiser (SV Thier), Michel Luxem (SV Linde), Simon Hörter (Eintracht Hohkeppel), Marcus Biber (eigene Reserve), Martin Börsch (reaktiviert)

Abgänge
Bastian Schneider (SV Frielingsdorf), Angelo Esposito (hört auf), Giuseppe Tiano (VfR Wipperfürth)

Kader

Tor
Marcus Biber

Abwehr
Christopher Schmitz, Martin Börsch, Sergeij Zimmerling, Roberto Coccimiglio, Matthias Braun, Tom Luxem, Michel Luxem, Hansi Krzisch, Marcus Esleben

Mittelfeld
Simon Tigges, Enrico Avola, Matthias Oberberg, Tim Schulte, Simon Hörter, Marc Spisla, Björn Pfeiffer, Matthias Schleiser

Angriff
Florian Scharf, Oliver Schmitz, Tobias Spiegel, Methan Dalboy

Trainer
Andrea Esposito (wie bisher)

Betreuer
Peter Schneider
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