Archiv

Alte Traditionen wieder aufleben lassen

Red; 2. Jul 2012, 22:05 Uhr
Bilder: Christian Melzer --- Beim Kronenfest feierten die Siebenbürger Sachsen in Drabenderhöhe.
ARCHIV

Alte Traditionen wieder aufleben lassen

Red; 2. Jul 2012, 22:05 Uhr
Wiehl – In Drabenderhöhe feierten die Siebenbürger Sachsen bereits zum dritten Mal mit großer Begeisterung das Kronenfest (AKTUALISIERT).
„Reden wie Brüder miteinander, wie es in der alten Heimat war“, rief Jürgen Bartesch von seinem blumengeschmückten Hochsitz aus Hunderten von Besuchern zu, die zum Kronenfest im Robert Gassner Hof am Altenheim gekommen waren.

Gesichert mit schwerem Gurt und aus eigener Muskelkraft kletterte der Jungknecht zuvor in siebenbürgischer Tracht den gut zehn Meter hohen Stamm rauf. Mit „Hau ruck“ und „Du schaffst das“ feuerte das Publikum ihn immer wieder an, wenn er abzurutschen drohte. Tosender Beifall belohnte Bartesch, als er (etwas außer Atem) die aus Eichenlaub und Blumen gebundene Krone erreichte und für die Kinder Süßigkeiten regnen ließ. Anschließend tanzte er mit der Volks- und Kindertanzgruppe und zu den Klängen der Blaskapelle Siebenbürgen im fröhlichen Reigen um den Baum herum.              



Lob und Anerkennung für die Jugend, die mit viel Engagement und Identitätsbewusstsein sächsisches Brauchtum pflege, gab es von Friedrich-Michael Barth, Leiter des Alten- und Pflegeheims Haus Siebenbürgen.  Das Kronenfest erinnere besonders die älteren Menschen an Zeiten vertrauter Geborgenheit und an Orte, an denen Kindheits- und Jugendträume geblieben seien.


Enni Janesch, Kreisvorsitzende Verband der Siebenbürger Sachsen aus Drabenderhöhe, drückte ihre Freude darüber aus, dass dieses traditionelle Fest zum dritten Mal mit großem Erfolg stattfinde. „Der Einmarsch der Tanzgruppen in ihren schönen Trachten ließ mein Herz höher schlagen“. Vormittags fand ein Gottesdienst im Freien statt mit Pfarrer Frank Müllenmeister, dem Honterus-Chor und einer Bläsergruppe. Das Brauchtumsfest wurde in fast allen Dörfern Siebenbürgens als Erntefest um Peter und Paul gefeiert. Später wurde es ein Fest der Jugend, organisiert von konfirmierten und noch unverheirateten Frauen und Männern. Beim Tanz um die Krone wurde es auch ein wenig zum Heiratsmarkt.
WERBUNG