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Piraten-Chef und Journalisten-Legende diskutierten über Freiheit

db; 3. Jun 2012, 20:02 Uhr
Bilder: Daniel Beer --- Seminarleiter Marco Mendorf (hinten), Journalist Peter Scholl-Latour und der Stiftungs-Vorsitzende Dr. Wolfgang Gerhardt.
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Piraten-Chef und Journalisten-Legende diskutierten über Freiheit

db; 3. Jun 2012, 20:02 Uhr
Gummersbach - Liberalismuskonferenz in der Theodor-Heuss-Akademie bot hochkarätige Gäste.
Von Daniel Beer

Am Wochenende fand die diesjährige Liberalismuskonferenz in der Theodor-Heuss-Akademie in Niederseßmar statt. Im Mittelpunkt der dreitägigen Veranstaltung der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit standen der arabische Frühling und die Freiheit im Internet. Mit Bernd Schlömer, dem Bundesvorsitzenden der Piratenpartei, und Journalist Peter Scholl-Latour, der Präsident der Deutsch-Arabischen Gesellschaft ist, konnten sich die Teilnehmer über hochkarätige Gäste für die beiden aktuell heiß diskutierten Themen freuen.    


[Brigitte Bremer, Leiterin der Theodor-Heuss-Akademie, freute sich, erneut bekannte Gäste in ihrem Haus begrüßen zu dürfen.] 

Schlömer, der seit Ende April Piraten-Chef ist und dessen Partei auf einer Erfolgswelle einen Landtag nach dem anderen entert, beteiligte sich an einer interessanten Podiumsdiskussion zur Frage des geistigen Eigentums im Zeitalter des Internets, wo Urheberrechtsverletzungen bei vielen Nutzern zum Alltag gehören.



Ebenfalls immer noch stark in den Schlagzeilen vertreten, wenn auch inzwischen etwas abgeflaut, ist der arabische Frühling – die Freiheitsbewegungen in vielen Ländern der arabischen Welt. Hierfür konnte Stiftungs-Vorsitzender Dr. Wolfgang Gerhardt den berühmten Journalisten und Nahost-Experten Peter Scholl-Latour begrüßen.

Über den arabischen Frühling, der seinen Anfang in Tunesien nahm und sich von dort in andere Länder ausbreitete, urteilte Scholl-Latour ernüchternd. Besonders das Wahlergebnis in Ägypten, bei der die liberalen Parteien schlecht abgeschnitten haben, habe gezeigt, dass junge Menschen, die für ihre Rechte auf die Straße gegangen sind, immer noch eine Minderheit darstellen. „Amerika und Europa hatten sich andere Kandidaten erhofft“, sagte Scholl-Latour.

Als gefragter Experte in Nahost-Fragen findet Scholl-Latour deutliche Worte und nimmt kein Blatt vor den Mund. In Gummersbach war das nicht anders. Er mahnte davor, zu sehr auf die Arabische Liga (Organisation arabischer Staaten), zu setzten, denn „das war schon immer ein ziemlich chaotischer Haufen“. Und auch für den Westen hatte er einen unmissverständlichen Rat: „Wir sollten lernen, uns aus diesen Sachen rauszuhalten.“


  
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