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Funk und Hip Hop – Partystimmung in der Wiehltalhalle

vma; 13. May 2012, 16:48 Uhr
Bilder: Vera Marzinski --- Carmen Brown fühlte sich auf der Bühne wie in ihrem Wohnzimmer und hatte großen Spaß bei den Jazztagen.
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Funk und Hip Hop – Partystimmung in der Wiehltalhalle

vma; 13. May 2012, 16:48 Uhr
Wiehl - 'Jazzkantine' und Carmen Brown verwandelten zusammen mit Gästen die Halle in ein Tollhaus und zeigten, was sich alles mit deutschem Liedgut anstellen lässt.
„Es tanzt der Bi Ba Butzemann“ oder „Im Frühtau zu Berge“ – klingt eher nach Musikantenstadl. Aber es handelte sich am Samstagabend um die „Funk & Hip Hop Night“ der Wiehler Jazztage. “Jazzkantine spielt Volkslieder”, hat aber doch mehr mit Hip Hop und Funk zu tun, als mit dem alten deutschen Liedgut. Die neue CD der Braunschweiger heißt so und sie gaben einen kleinen Einblick in dieses brandneue Repertoire. Und: die Jazzkantine zeigte auch hier, welches Potential in der erfolgreichen Jazz-HipHop-Band steckt. Mit den Neuinterpretationen begeisterte sie ebenso wie mit „Es ist Jazz“ oder „Geht ab“.

[Die "Jazzkantine" heizte ordentlich ein.]

Sie überschreiten gerne Grenzen und wen verwundert es da, dass sie noch einen draufsetzten mit „Jazzkantines Hell's Kitchen“. Auf dem Highway to hell feat. Tom Gaebel kommt ein „I was made for loving you“ ganz anders daher. Und das Publikum begeisterten sie mit jedem Stück. Dabei ist Tom Gaebels Stil eher ein locker, swingendes Easy-Listening. Er zeigte in Wiehl, dass er nicht nur Erfolg mit Jazz und Swing, sondern genauso auch mit Pop, Rock und Soul hat. Zudem ist er grandios zusammen mit der „heiß und fettig“ Band – da wurde es jedem heiß und der Sound richtig fett. Alles mit dem typischen „Jazzkantinen“- Sound und dazu Tom Gaebels Gänsehaut erzeugende Stimme. Tachiles und Cappuccino rappten was das Zeug hielt. Christian Winninghoff (Trompete) und Heiner Schmitz (Saxophon) lieferten sich zudem noch kleine Battles. Selbst ein Geburtstagsständchen bauten die Musiker ein – für Keyborder Simon Grey, der sich auch noch ein Festhütchen vom Veranstalter aufsetzen ließ.


Die Braunschweiger groovten was das Zeug hält und brachten die Halle zum Singen. „Wenn ich ein Vöglein wär“ trällerten die Gäste munter mit, auch wenn der Text zwischenzeitlich von Cappuccino in ein „Wenn ich ein Laubfrosch wär“ umgewandelt wurde. Zwischendrin die Einlagen von DJ Air Knee am Plattenteller und auch Drummer Andi Lindner ließ es krachen. Immer wieder bewies die Jazzkantine: die Band steht für einen einzigartigen Stilmix aus Jazz, Funk, Soul & Hip Hop. Damit sind sie so facettenreich, dass keiner beim Zuhören zu kurz kommt.


[Das Publikum war sichtlich angetan vom gestrigen Abend in der Wiehltalhalle.]

Mit einem stimmgewaltigen Energiebündel startete die „Funk & Hip Hop Night“. Carmen Brown sorgte für einen wahren Energieschub – wenn auch das Publikum zunächst noch etwas verhalten mitging und Abstand zur Bühne behielt. Doch sie schaffte es, die Stimmung einzuheizen, mit ihrer sympathischen Art und ihrer Freude an der Musik – und am Tanzen. Dazu hat sie mit „The Elements“ eine hervorragende Band. Mit der ließ sie das Publikum teilhaben an diesem besonderen Mix - wunderschöner, eingängiger Soul gepaart mit knackigem Funk. Eine geniale Einstimmung auf die Party, die mit der Jazzkantine weiter zum Brodeln gebracht wurde.

Den Sound und Stil der 70er und 80er will Carmen Brown nicht nachmachen, sie interpretiert ihn neu. Und das gelingt ihr hervorragend. Dabei sind zwei Drittel der Stücke Eigenkompositionen von ihr sowie von Keyboarder Georgi Gogov und Gittarist Vincent Themba. Mit Letzterem kam auch mit „Dark City“ ein ruhiges, Akustik-Stück ins Programm, bevor sie wieder über die Bühne wirbelte. 2009 hatte sie sich beim Deutschen Rock- und Poppreis in der Kategorie bester Funk / Soul Act beworben und gewonnen. Seit dem tourt sie mit „The Elements“ durch die deutschsprachigen Länder und überzeugt mit Funk mit unbegrenzter Power. So auch am Samstag bei den Wiehler Jazztagen – und da tanzte nicht nur der „Bi Ba Butzemann“.


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