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Reger Austausch auf Fachtagung

Red; 11. May 2012, 15:38 Uhr
Bild: privat --- Auf der Suche nach Konzepten zur Gesundheitsversorgung im Alter (v.l.): Sabine Peer, Christa Büker, Peter Huber, Dirk Broß, Landrat Hagen Jobi, Anja Henk, Dr. Jorg Nürmberger und Peter Siebel.
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Reger Austausch auf Fachtagung

Red; 11. May 2012, 15:38 Uhr
Gummersbach - Nach der erfolgreichen Auftaktveranstaltung in 2011 trafen sich am Mittwoch erneut Experten aus der Gesundheits-, Sozial- und Altenpflege, um über die Weiterentwicklung des Case Managements in der Region und Versorgung im Alter zu sprechen.
Rund 60 Teilnehmer nahmen an der Fachtagung im Zentrum für Seelische Gesundheit – Klinik Marienheide teil. „Erfreulich ist, dass wir in diesem Jahr Teilnehmer über die Grenzen Nordrhein-Westfalens hinaus begrüßen dürfen“, freute sich Dirk Broß, Leiter des Gesundheits- und Bildungszentrum Oberberg. Landrat Hagen Jobi sprach sich in seinen begrüßenden Worten deutlich für die Notwendigkeit und Weiterentwicklung des Case Managements in der Region aus: „Leistungen des Kreises, wie Senioren- und Pflegeberatungen, sind nur ein Glied in der Versorgungskette, um alten Menschen das tägliche und weitestgehend selbstständige Leben zu ermöglichen – Case Manager, wie Sie, zählen zu den vielen weiteren Gliedern, die gebraucht werden, um die Versorgung im Alter sicher zu stellen.“ Dirk Broß betonte, dass in einer Zeit, in der die Pflegeanforderungen wachsen, die Behandlungsmöglichkeiten vielfältiger werden, gleichzeitig aber mit finanziellen Engpässen in den Krankenhäusern zur rechnen ist, ein regionales Netzwerk aufgebaut werden muss, das Kooperation und Kommunikation erleichtert.


Die Versorgungsqualität könne durch ein echtes Case Management im Krankenhaus und in der Altenpflege verbessert werden, berichtete Prof. Dr. Christa Büker von der Hochschule München, die im Case Management eine ‚Antwort auf die Schwächen im Gesundheits- und Sozialwesen‘ sieht. Wo die regulären Leistungen nicht mehr ausreichen, bietet ein passgenaues, vom Case Management geschnürtes Hilfepaket den Klienten und ihren Angehörigen eine wesentliche Unterstützung, um die beispielsweise hohe Belastung der häuslichen Pflege eines Angehörigen durch ein Familienmitglied zu meistern. Wie das Netzwerk zur Vereinbarkeit von Beruf & Pflege Wermelskirchen funktioniert, erzählte Peter Siebel. Er zeigte einen Film, in dem Angehörige über die Pflege ihres erkrankten Partners berichten. So erzählt ein berufstätiger Mann von seiner Frau, die einen Hirnschlag erlitten hat und nun 24 Stunden betreut werden muss. Der Ehemann übernimmt die Pflege, allerdings stellt dies eine enorme Belastung und Einschränkung im Berufsleben dar.

Hier greift das Netzwerk: Direkt im Unternehmen werden betroffene Angehörige beraten und unterstützt, um den Arbeitsalltag und die Pflege zu bewältigen. Einfache Erledigungen, wie das Führen von Telefonaten oder die Zubereitung von Mahlzeiten, werden übernommen. In dem Netzwerk, das von einem zentralen Ansprechpartner koordiniert wird, arbeiten gemeinnützige und kommerzielle Einrichtungen Hand in Hand. Verschiedenste Leistungen werden angeboten – organisiert und koordiniert werden diese von einem Case Manager. Im Rahmen praktisch orientierter Workshops informierte Anja Henk, Leiterin des Weiterbildungskurses ‚Case Management‘ im Gesundheits- und Bildungszentrum Oberberg, über den Kurs 2012, Weiterbildung zum Case Manager. Dieser Weiterbildungs-Kurs ist im vergangenen Jahr das erste Mal angelaufen und erfreut sich reger Teilnehmerzahl. Auch im kommenden Jahr soll die Tagungsreihe fortgesetzt werden. Nähere Informationen zum Weiterbildungskurs Case Management und der Fachtagung Case Management Oberberg erhalten Sie unter: sekretariat.gbz@klinikum-oberberg.de oder unter Tel.: 02261/17 14 31.
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