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Mit Glanz und Gloria in die Bezirksliga

sf,db,lo; 6. May 2012, 18:00 Uhr
Bild: Michael Kleinjung.
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Mit Glanz und Gloria in die Bezirksliga

sf,db,lo; 6. May 2012, 18:00 Uhr
Oberberg - Der SSV Homburg-Nümbrecht kehrt nach mehr als 30 Jahren auf die überregionale Bühne zurück - Wiehler Derby endet unentschieden - Dümmlinghausen setzt Serie fort und holt drei Neue - Holpe mit großem Schritt in Richtung Klassenerhalt (AKTUALISIERT).
Der gelb-blaue Triumphzug hat seinen vorläufigen Höhepunkt erreicht. Dank des 5:0-Erfolgs bei Borussia Derschlag kann der SSV Homburg-Nümbrecht bereits fünf Wochen vor dem Saisonfinale die Sektkorken knallen lassen. Fußballkreis-Vorsitzender Rolf Müller und Staffelleiter Gerhard Dittich übergaben die Schale im Anschluss an die Partie. Die Zahlen dokumentieren, dass die Mannschaft von Trainer Hans Jordan ein würdiger Titelträger ist: Nümbrecht stellt den mit Abstand besten Angriff der Liga und gleichzeitig die sicherste Defensive. Den 23 Saisonerfolgen steht gerade einmal eine einzige Niederlage (4:6 in Olpe) gegenüber. Die beiden Goalgetter Dennis Lepperhoff und Stefan Rößler (zusammen 58 Tore) haben häufiger ins Schwarze getroffen als die kompletten Kader von zehn der 14 Ligakonkurrenten. Der FV Wiehl musste nach mehreren Patzern zu Saisonbeginn früh den Anschluss abreißen lassen und auch Olpe konnte nicht Schritt halten, obwohl die Rot-Weißen dem SSV nach einem denkwürdigen Spielverlauf die einzige Niederlage beifügen konnten.


[Der eingewechselte Christian Rüttgers erzielte in Derschlag das 0:4.]

Was den Nümbrechtern in der jüngeren Vergangenheit in dem Amtszeiten der der Trainer Torsten Hennecken, Thorsten Brauckmann und Ralph Köhler nie gelingen wollte, ist Realität: Zum ersten Mal seit 1981 spielt man wieder in der Bezirksliga. „Ich kann vor der Mannschaft nur den Hut ziehen. Sie hat in den letzten zehn Monaten unglaublich gearbeitet. Der Zusammenhalt ist super“, erklärte Jordan, der sich heute eher als stiller Genießer präsentierte. "Ich freue mich einfach für die Jungs und muss das selbst erst einmal sacken lassen." Unter seiner Regie wurde der eingeschlagene Weg, hauptsächlich auf Eigengewächse beziehungsweise Spieler aus der direkten Umgebung zu setzen, noch konsequenter als vorher umgesetzt. Mittlerweile hat sich die Mannschaft zu einer homogenen Einheit entwickelt, die bei aller Angriffspower auch im Defensivbereich Topwerte erzielen konnte. Bemerkenswert war zudem, dass Personalprobleme locker weggesteckt werden konnten, da die meisten Akteure flexibel einsetzbar sind und hohe Qualität besitzen.

An der Zusammensetzung des Kaders wird sich nicht viel ändern. Die junge Truppe soll sich in der Bezirksliga weiter festigen, neben fünf A-Junioren, die hochrücken, wird es maximal einen Zugang von außerhalb geben, der ins Profil passt. „Wir haben eine superjunge Truppe mit Zukunft und großem Entwicklungspotenzial. Sie soll sich in der neuen Klasse beweisen und hat das Zeug dazu“, so Jordan. Einziger Abgang ist Christoph Roth, der sich beim Mittelrheinligisten Germania Windeck beweisen will. Auf eine Sache freut man sich in Nümbrecht schon besonders: Die Lokalduelle mit dem Nachbarn TuS Homburg-Bröltal, die in der nächsten Spielzeit die Massen elektrisieren werden. Jetzt geht es aber erstmal ausschließlich um die Aufstiegsfeier, die heute Abend im Vereinsheim steigt.       



[Die große Sektdusche für den Meistermacher Hans Jordan.]

Borussia Derschlag - SSV Homburg-Nümbrecht 0:5 (0:2).

Eigentlich konnte die Meisterparty schon nach wenigen Sekunden beginnen, als Daniel Kelm zum 0:1 abstaubte. Per Direktabnahme schraubte Max Lomnitz das Ergebnis nach einer Viertelstunde in die Höhe, womit schon alles gelaufen war. Danach hatte die Partie die Intensität eines Sommerkicks. Derschlag war nicht in der Lage, um irgendetwas ausrichten zu können und auch die Gäste rissen sich kein Bein mehr aus. Erst Mitte des zweiten Durchgangs erhöhte der künftige Bezirksligist die Schlagzahl und tat etwas fürs ohnehin gute Torverhältnis. „Das war von der ersten bis zur letzten Minuten souverän“, strahlte Meistercoach Hans Jordan über das ganze Gesicht. Er hatte alle Spieler, die zum Kader gehören, mit nach Derschlag genommen. Auch Simon Bubenzer, der extra aus München angereist war. Jetzt haben die SSV-Kicker noch ein Ziel: Dem Bundesliga-Titelträger aus Dortmund nacheifern und ebenfalls die 81-Punkte-Marke knacken. „So etwas ist doch hoffentlich nicht nur im Ruhrgebiet möglich“, wollen Jordan und Co. die letzten vier Partien unbedingt gewinnen. 

Torschützen
0:1 Daniel Kelm (1.)
0:2 Max Lomnitz (16.)
0:3 Sebastian Schwarz (58.)
0:4 Christian Rüttgers (62.)
0:5 Stefan Rößler (73.).
  


[Die Titelschlange - Vorbild Borussia Dortmund.]

FV Wiehl – BV 09 Drabenderhöhe 1:1 (0:0).

Beide Trainer waren sich in zwei Dingen einig. Es war ein hart und intensiv geführtes Derby, das mit einem gerechten Unentschieden endete. Laut FV-Trainer Ingo Kippels hatte jede Mannschaft ihre starken Phasen, „deshalb war es ein interessantes Nachbarschaftsduell für die Zuschauer“, ergänzte der Coach. Die erste Halbzeit verlief allerdings zunächst torlos, wobei die besseren Möglichkeiten auf Seiten der Gäste lagen. Nach dem Seitenwechsel ging Wiehl durch Tomasz Romanowski in Führung. Doch der ehemalige FV-Schützling Tristan Schneider zirkelte nur zwei Minuten später einen Freistoß ins Eck und stellte den Endstand her. „Ich für meinen Teil kann sagen, dass meine Serie in Wiehl hält. Ich habe hier noch mit keiner Mannschaft verloren“, freute sich Trainer Jupp Geisler, der zufrieden mit dem Auftritt seiner Jungs war. Derweil fungiert Coskun Tokgöz aus diszplinarischen Gründen nicht mehr als Mannschaftsbetreuer, wie BV 09-Abteilungsleiter Volker Hoffmann mitteilte.

Torschützen
1:0 Tomasz Romanowski (75.)
1:1 Tristan Schneider (77.)

Besonderes Vorkommnis
Rote Karte für den Wiehler Jonathan Noss (90. Notbremse).


Gencler Birligi Bergisch Gladbach – SpVg Dümmlinghausen 1:2 (0:0).

Die ersten 45 Minuten waren sehr ausgeglichen, wobei die Gastgeber deutlich bessere Möglichkeiten zur Führung hatten, diese allerdings nicht nutzten. “Wir konnten uns bei Sascha Judt im Tor bedanken, dass wir mit einem Unentschieden in die Pause gehen”, sagte Dümmlinghausens Team-Manager Tobias Hirsch. Nach dem Seitenwechel kamen die Gäste jedoch besser aus der Kabine und gingen durch Markus Barf und Olcay Sen nicht unverdient  in Führung. “Nachdem wir dann weitere Chancen haben liegenlassen, wird Gencler deutlich stärker und muss eigentlich den Ausgleich machen”, berichtete Hirsch, der jedoch nur noch den Anschlusstreffer von Tarik Sahin notieren musste. “Aufgrund der zweiten Halbzeit und einem starken Torwart im Kasten geht der Sieg in Ordnung."

Derweil stehen drei Neuzugänge für die kommende Saison fest. Mit Jean-Marc Bremicker und Eike Pfeiffer werden sich zwei Offensivspieler vom Nachbarverein aus Frömmersbach (Kreisliga B) anschließen. Ein weiterer Mittelfeldakteur kommt vom Kreisliga B-Vertreter aus dem Stadtzentrum. Mohamed Ismail Hajar wird den 1. FC Gummersbach in Richtung Dümmlinghausen verlassen und kommende Saison für die Geusa-Truppe die Stiefel schnüren.

Torschützen
0:1 Markus Barf (48.)
0:2 Olcay Sen (64.)
1:2 Tarik Sahin (89.)



[Alexander Epstein war der stärkste Nümbrechter Akteur und meldete Derschlags Topstürmer Okan Ince (li.) komplett ab.]

SV Altenberg – SpVgg. Holpe-Steimelhagen 3:5 (0:3).

„Für uns ist das Ding durch. Wir planen ab jetzt für die Kreisliga B“, sagte ein enttäuschter SVA-Coach Michael Oster, dessen Team eine Leistung bot, „die ein Spiegelbild der kompletten Saison darstellt“, so der Übungsleiter. Manuel Becher, Sven Achenbach und Krzysztof Szymik hatten für eine beruhigende Pausenführung der Gäste gesorgt. „Das war ein ganz wichtiger Erfolg, der uns dem Ziel Klassenerhalt ein gewaltiges Stück näherbringt“, freute sich Holpes Wolfgang Leidig, der sich lediglich darüber ärgerte, dass man sich nach dem 4:0 von Dirk Borchert, „unnötig selbst in Schwierigkeiten bringt.“ Denn nach dem Anschlusstreffer der Gastgeber, die bereits in Unterzahl agierten, weil Adrian Thissen die Ampelkarte gesehen hatte, lief bei Holpe kaum noch etwas zusammen. Timo Hartmann, der nach seinem Tor vom überforderten Unparteiischen mit Rot vom Platz musste, und ein abgefälschter Schuss von Andreas Boden brachte Altenberg noch einmal heran. Sven Achenbach machte in der Nachspielzeit  mit seinem zweiten Treffer allerdings alles klar.

Torschützen
0:1 Manuel Becher (15.)
0:2 Sven Achenbach (17.)
0:3 Krzysztof Szymik (24.)
0:4 Dirk Borchert (47.)
1:4 Alexander Herd (82.)
2:4 Timo Hartmann (87.)
3:4 Andreas Boden (89.)
3:5 Sven Achenbach (90.)

Besondere Vorkommnisse
Gelb-Rot für den Altenberger Adrian Thissen (70. wiederholtes Foulspiel)
Rot für den Altenberger Timo Hartmann (87.)
Gelb-Rot für den Altenberger Phillip Thissen (87.)

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SSV Süng – Heiligenhauser SV II 2:0 (1:0).

Nach sechs sieglosen Spielen noch einmal ein "Dreier" für Süng. „Darüber bin ich im Großen und Ganzen sehr froh“, sagte SSV-Coach Andrea Esposito, dessen Mannschaft trotz personeller Probleme sehr gut ins Spiel kam und nicht unverdient durch Tobias Spiegel zur Pause führte. Die sehr tief stehenden Gäste fanden besonders im ersten Durchgang nicht in die Partie, so dass Süng die deutlicheren Möglichkeiten besaß und das Spiel kontrollierte. Nach der Pause störte der HSV früher und kam zu mehr Ballbesitz. Wirklich zwingende Aktionen in Richtung Tor des SSV kamen allerdings nicht zustande. Matthias Oberberg setzte bei einen Konter mit einem schönen Heber den Schlusspunkt. „Das war eine verdiente Niederlage. Innerhalb der Mannschaft war kein Aufbäumen zu erkennen. Ich bin sehr enttäuscht“, sagte HSV-Trainer Peyman Rabet.

Torschützen
1:0 Tobias Spiegel (22.)
2:0 Matthias Oberberg (73.)

Besonderes Vorkomnnis
Rot für den Sünger Tobias Spiegel (70. Schiedsrichterbeleidigung).


TuS Homburg-Bröltal II – FC Bensberg 0:4 (0:1).

„Eine souveräne Leistung. Es macht richtig Spaß, den Jungs zuzusehen“, schwärmte ein hochzufriedener Trainer Stefan Viemann, dessen Mannschaft die überforderten Hausherren nur in der Anfangsphase zu Chancen kommen ließ. Chris Scholz brachte die Gäste in Führung und stellte die Weichen kurz nach der Pause mit seinem zweiten Treffer endgültig auf Sieg. Riccardo Brazete und Christian Franzen sorgten für den Endstand. Trotz der deutlichen Niederlage machte Trainer Thorsten Braatz seiner erneut personell gebeutelten Truppe keinen Vorwurf: „Sie haben mit ihren Möglichkeiten versucht, was sie können.“ Fünf Minuten vor Schluss sah Bröltals Micha Simon die Rote Karte. Aus Sicht von Braatz nicht die einzige strittige Situation. „Er war an den ersten drei Toren mitbeteiligt“, kritisierte der Coach den Schiedsrichter, der vor den Gegentreffern eine Abseitssituation und zwei Fouls übersehen habe. „Insgesamt hat er aber für beide Seiten schlecht gepfiffen“, so Braatz.

Torschützen
0:1 Chris Scholz (43.)
0:2 Chris Scholz (47.)
0:3 Riccardo Brazete (67.)
0:4 Christian Franzen (89.).

Besondere Vorkommnisse
Rote Karte für den Bröltaler Micha Simon (85.).

Tabelle und Ergebnisse Kreisliga A
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