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Ein Fenster Geschichte

rw; 10. Feb 2012, 16:57 Uhr
Bilder: Tillmann Koll - Magnus Neu, Elisabeth Woelke, Jürgen Woelke, Bürgermeister Frank Helmenstein, Peter Leidig, Judith Apel, Jörg-Wolfgang Jahn und stellvertretender Schulleiter Michael Anding (v.l.) freuen sich über die Rettung des Buntglasfensters.
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Ein Fenster Geschichte

rw; 10. Feb 2012, 16:57 Uhr
Gummersbach – Das Buntglasfenster „Die Trauernde“ von Martin Jahn hat seinen Platz im Gymnasium Moltkestraße gefunden und wurde heute feierlich eingeweiht.
Von Rebecca Wolf

„Die Trauernde“, ein Glas-Werkstück in dunklen Blau- und Schwarztönen, befand sich noch vor kurzem im Keller des Gymnasiums Grotenbach und sollte, egal wie und wohin, weggeschafft werden. Dank Jürgen Woelke, Peter Leidig und zahlreichen Sponsoren und Helfern hängt das ehemalige Fenster nun im dritten Stock des Gymnasiums Moltkestraße im Treppenhaus. „Gott sei Dank, es ist gerettet“, meinte Peter Leidig erleichtert. Dies ist zum einen den entgegenkommenden Sponsoren zu verdanken, aber auch dem Bauamt Gummersbach, welches für die Anbringung des Fensters sowie den Transport verantwortlich war.

[Das Fenster an seinem neuen Platz im Gymnasium Moltkestraße.]

Geschaffen wurde das Werkstück von Martin Jahn, der damals als Schüler in Weimar die Bereiche Architektur und Kunst kennen lernte und anschließend bis ins Jahr 1963 als Lehrer am Gymnasium Moltkestraße tätig war. Entstanden war im Gedenken an mehr als 400 Schüler, die während der zwei Weltkriege gefallen sind. „Seit mehr als 65 Jahren leben wir nun in Frieden und Freiheit. Dafür müssen wir dankbar sein“, so Bürgermeister Frank Helmenstein während der Feierstunde. Er sei jemand, der gerne in die Zukunft blicke - aber Zukunft brauche Herkunft.

Woelke nannte drei Gründe, warum die Rettung des Fensters nicht nur für die Angehörigen Jahns, die ebenfalls zur Einweihung erschienen waren, von Bedeutung sei. Einerseits sei ein Stück der Schulgeschichte gerettet worden. Darüber hinaus konnten sie so ein Kunstwerk vor der Vergessenheit bewahren und das Andenken an die Kriegsopfer neu ins Bewusstsein rufen. Sohn Jörg-Wolfgang Jahn und Tochter Judith Apel bedankten sich herzlich bei den beiden Initiatoren Leidig und Woelke und zeigten sich tief beeindruckt von dem Engagement, was diese an den Tag gelegt haben.
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