Oberberg - Neben öffentlichen Gebäuden wie Schwimmbädern oder Schulen, werden jetzt auch Wohnhäuser untersucht.

Von Julia Butzenberger

Die Untersuchungspflicht auf Legionellen  ist am 1. November vergangenen Jahres für Wohnhäuser in Kraft getreten und muss bei allen Häusern ab drei Wohneinheiten durchgeführt werden. Jedoch müssen nur Hausbesitzer die Untersuchung durchführen, die Wohnungen vermieten. Wird das Trinkwasser im Haus mit einem Durchlauferhitzer erwärmt, muss ebenfalls keine Probe entnommen werden. Die Legionellenuntersuchung bei Gebäuden, in denen Wasser für die Öffentlichkeit abgegeben wird, besteht bereits seit 2001.

[Im Labor des Aggerverbands werden die Proben auf Legionellen untersucht.]

Gisela Hück vom Gesundheitsamt erklärte: "Gebäudebesitzer haben eine Bringschuld." Das heißt, sie müssen sich von selbst beim Gesundheitsamt melden. Die Kosten für die Untersuchungen belaufen sich beim Aggerverband auf 85 €. Besteht jedoch ein Verdacht auf Legionellen, muss eine weitere Untersuchung durchgeführt werden, die für den Vermieter nochmals 25 € kostet. Pro Steigstrang (Trassenführung von Heizleitungen) sind drei Proben fällig.

Dr. Susanne Schulze, vom Aggerverband schilderte, dass die Untersuchungen einmal jährlich durchgeführt werden müssen. "Wenn jedoch drei Jahre hintereinander kein Befund auf Legionellen vorliegen, muss das Haus nur alle drei Jahre untersucht werden." Bei einer Nichtmeldung drohen dem Hausbesitzer Strafen, die von der Bußgeldstelle festgelegt werden. Erkrankt ein Mieter an der Legionärskrankheit, droht sogar eine strafrechtliche Verfolgung. Jährlich würden dem Gesundheitsamt in Gummersbach etwa ein bis drei Fälle gemeldet werden, die Anzahl der nicht gemeldeten Erkrankungen sei jedoch enorm hoch, erklärte Gisela Hück.


Die sogenannten Legionellen sind im Wasser lebende Bakterien. Sie kommen im Haushalt häufig in Filtern, Perlatoren, Duschschläuchen und Armaturen vor. Die typischen Symptome bei einer Infektion beginnen meist ähnlich wie bei einer Grippe mit Husten, Kopf- und Gliederschmerzen. Kommt eine schwere Lungenentzündung hinzu, spricht man von der sogenannten Legionärskrankheit, die tödlich enden kann. Legionellen leben vor allem an feucht-warmen Orten.