Archiv

Ehrliches Geständnis im Stadtderby

lo; 22. Jan 2012, 19:49 Uhr
Bild: Björn Loos --- Jürgen Liehn gratulierte dem Spieler Pascal Nohl (Mitte) und Schiri André Hertleib (re.).
ARCHIV

Ehrliches Geständnis im Stadtderby

lo; 22. Jan 2012, 19:49 Uhr
Gummersbach - Der Dieringhausener A-Jugendspieler Pascal Nohl erhielt Auszeichnung des Fußballverbands Mittelrhein für das „Fairplay des Monats“.
Der 18-jährige Pascal Nohl von TuRa Dieringhausen ist im Rahmen des Hallenkreispokal-Vorrundenturniers in Eckenhagen vom Jugendausschussvorsitzenden Jürgen Liehn mit dem Fairplay des Monats ausgezeichnet worden. Dieser Wettbewerb wird seit einigen Jahren vom Fußballverband Mittelrhein durchgeführt. Im Spiel der A-Junioren-Leistungsstaffel zwischen Dieringhausen und dem 1. FC Gummersbach führten die Gastgeber mit 1:0, als es in der 44. Minute zu einer strittigen Szene im FC-Strafraum kam. Sowohl Nohl als auch ein Abwehrspieler stürzten bei einem Zweikampf zu Boden. Aus Sicht des Schiedsrichters André Hartleib hatte der Verteidiger ein Foulspiel begangen, so dass er auf Strafstoß entschied. Das hätte das 2:0 für die TuRa werden können und möglicherweise die Vorentscheidung bedeutet.

Doch zur Ausführung des Elfmeters kam es nicht. Nohl entschuldigte sich bei dem Gummersbacher Abwehrspieler für seinen regelwidrigen Einsatz und bekannte auch gegenüber dem Schiedsrichter, dass er selbst seinen Gegenspieler zu Fall gebracht hatte. Hartleib korrigierte darauf seine Entscheidung auf Freistoß für Gummersbach, das im Laufe der zweiten Halbzeit zum 1:1-Ausgleich kam, was auch das Endergebnis darstellte. Der Schiedsrichter war von dem fairen Verhalten – zumal in einem Derby – so beeindruckt, dass er einen Zusatzbericht fertigte, der schließlich zur Ehrung führte.  

Sowohl Nohl als auch Hartleib durften sich über einen Ball, ein T-Shirt und eine Freikarte für ein Spiel von Bayer 04 Leverkusen als Anerkennung und Dankeschön freuen. Eigenen Angaben zufolge war Nohl von der Auszeichnung überrascht. „Das macht mich sehr stolz. Ich freue mich, dass man so etwas nicht umsonst gemacht hat“, erklärte der Stürmer, der zunächst nicht nur Lob von seinen Mitspielern erhalten hatte. „Nachher haben aber alle meine Entscheidung respektiert.“ Referee Hartleib sagte, dass er in den drei Jahren seiner Tätigkeit als Unparteiischer nichts Vergleichbares erlebt habe. „Daran können sich andere wirklich ein Beispiel nehmen“, lobte er den Kicker.
WERBUNG