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TuS siegt in schwachem Derby - CVJM holt Punkt

bv; 15. Jan 2012, 16:35 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- TuS-Kreisläufer David Goluch erwies sich mit sechs Toren gegen Marienheide/Müllenbach als treffsicher.
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TuS siegt in schwachem Derby - CVJM holt Punkt

bv; 15. Jan 2012, 16:35 Uhr
Oberberg – In der Handball-Oberliga setzte sich der TuS Derschlag gegen die HSG Marienheide/Müllenbach durch, während Nümbrecht in Opladen klar den Kürzeren zieht – Oberwiehl spielt gegen Westwacht Weiden remis.
TuS Derschlag – HSG Marienheide/Müllenbach 35:29 (18:13).

Ein Derby, das sicherlich nicht in die Geschichte eingehen wird. Dafür waren die gezeigten Leistungen am Samstagabend am Epelberg einfach nicht gut genug. Auf der einen Seite der TuS Derschlag, der unbedingt ein ausgeglichenes Punktekonto erreichen wollte, auf der anderen Seite die Spielgemeinschaft aus Marienheide/Müllenbach, die darauf hoffte, sich beim Nachbarn gut zu präsentieren. Am Ende erreichten beide Teams ihre gesteckten Ziele. Derschlag sicherte sich verdient die beiden Zähler, weil man über ein höheres spielerisches Potential als der Gegner verfügte. Die Gäste konnten aufgrund zahlreicher fehlender Spieler aber mit der gezeigten Leistung durchaus zufrieden sein. Schließlich konnte man lediglich auf sieben einsatzfähige Feldspieler bauen. „Angesichts dieses Umstands bin ich wirklich sehr froh“, meinte Gästecoach Gunnar Ruddat.


[HSG-Rückraumspieler "Ali" Daase bei einem seiner vier Treffer.]

Bis zum 3:2 blieb es knapp, ehe Derschlag seine spielerische Überlegenheit auch in Tore ummünzte. Beim 11:5 und 13:6 schien bereits eine Vorentscheidung gefallen, doch der vorübergehende Ausfall von TuS-Rückraum-spieler Frederik Burmeister, den eine blutende Nase außer Gefecht setzte, verunsicherte das Team des Trainer-Duos Rainer Schumacher und Uli Pohl. Die HSG konnte Boden gut machen und den Gästen gelang es, den Vorsprung bis zur Pause zu verkürzen. Auch nach dem Wechsel bestimmten zwar die Gastgeber das Geschehen, leisteten sich aber wieder zahlreiche „Fahrkarten“, was die HSG beim 24:21 (43.) auf Mehr hoffen ließ. Drei Tore des TuS in Folge sorgten dann für klare Verhältnisse. Derschlag feierte am Ende einen verdienten Sieg, doch Trainer Rainer Schumacher wusste: „In den beiden kommenden Spielen gegen Longerich und den Weidener TV müssen wir unbedingt zulegen. Dann erst wissen wir, wo wir stehen.“

Gunnar Ruddat lobte vor allem seinen Mittelmann Marc Erlinghagen für seinen klugen Spielaufbau. Den Gästen ist trotz des letzten Tabellenplatzes vor der Zukunft nicht bange. Längst plant man bei der HSG schon für die kommende Saison und hat von dem Gros der Akteure auch bereits eine Zusage erhalten. Außerdem will man einige Akteure der zweiten Mannschaft fest in den Kader einbauen. „Die Weichen werden gestellt. Der Abstieg ist für uns sicherlich kein Beinbruch“, so HSG-Trainer Ruddat.

Derschlag: Gregor Pohl (10/2), David Goluch (6), Mathias Kakuschki (4/2), Marcel Mesenhöhler (3), Christoph Haselbach, Norman Scholz, Jacques Martel, Stephan Kakuschki (je 2), Frederik Burmeister (2/1), Jannick Fischer, Christian Georgewitsch (je 1)

M’heide/M’bach: Dominik Heimes (9), Timo Montag (5), Marc Erlinghagen (5/2), Lutz Lichtinghagen, Christian Daase (je 4), Dennis Czekalla, Sebastian Raymund (je 1)


[Auf der Bank der HSG war viel Platz, denn aufgrund von Verletzungen war man nur mit sieben Feldspielern angereist (li.) - Derschlags Coach Uli Pohl forderte nach dem 24:21 mehr Ernsthaftigkeit von den TuS-Akteuren ein.]


CVJM Oberwiehl – Westwacht Weiden 30:30 (18:19).

Spannung pur in der Wiehler Halle, denn die Zuschauer erlebten ein mitreißendes Spiel, das bis zur letzten Sekunde alles bot, was Handball so faszinierend macht. Weiden zeigte von Beginn an, dass man zu Recht als Aufsteiger einen guten Mittelfeldplatz belegt. Wendig und sehr effektiv agierten die Gäste, doch Oberwiehl vermochte das gesamte Spiel  über  mitzuhalten. Ein Umstand, der Trainer Helge Janeck besonders erfreute. „Endlich haben wir unsere Leistung zu einem hohen Prozentsatz abrufen können und die Mannschaft hat gemerkt, dass sie dann kein Team fürchten muss.“ Knapp ging es zumeist zu und lediglich beim 10:13 konnten sich die Gäste etwas absetzen. Der CVJM arbeitete sich aber wieder heran, angeführt vom diesmal im Rückraum überragenden Michael Romanov. Der junge Halblinke traf zehnmal und besorgte damit den Löwenanteil der Oberwiehler Tore.

Stand die Oberwiehler Deckung in den ersten 30 Minuten noch nicht optimal, was 19 Gegentreffer belegen, steigerte man sich nach der Pause erheblich. Beim 24:24 bot sich für die Gastgeber gar bei Überzahl die Gelegenheit, in Führung zu gehen, doch stattdessen gelangen den Gästen zwei Treffer. Oberwiehl ließ sich jedoch nicht beeindrucken, schaffte erneut den Ausgleich und kam nach dem 29:30 erneut zum Unentschieden zurück. 15 Sekunden vor dem Ende gelangte man noch in Ballbesitz, konnte allerdings keinen strukturierten Angriff mehr aufbauen. „Ich freue mich für mein Team. Wir haben ein Lebenszeichen gesendet. Der Aufwand, den wir betreiben, ist auch einmal belohnt worden“, meinte Helge Janeck. Neben Romanov verdiente sich beim CVJM Kreisläufer André Rischikov die Bestnote, der nicht nur fünf Tore erzielte, sondern auch viele Räume schuf.

Oberwiehl: Michael Romanov (10/1), Nils Hühn (6/4), André Rischikov (5), Sebastian Rößler (4), Florian König (2), Mirco Gröbner, Timo Pasemann, Alexander Baldamus (je 1)


["Hiergeblieben" meint HSG-Spieler Dominik Heimes und macht eine Textilprobe, doch Derschlags Stephan Kakuschki lässt sich davon nicht beeindrucken.]

TuS Opladen – SSV Nümbrecht 42:34 (20:18).

Nichts war es für den SSV Nümbrecht mit dem Lieblingsgegner, denn die Gastgeber zogen dem SSV am Ende das Fell über die Ohren. Verantwortlich für die Niederlage war eine katastrophale Deckungsleistung. Kein SSV-Akteur erreichte im Defensivbereich Normalform und die 42 Gegentore legen Zeugnis darüber ab, wo es gestern klemmte. Zu Beginn vermochten die Schützlinge von Trainer Alex Orlov zumindest aufgrund guter offensiver Aktionen mitzuhalten. Immer wieder waren es Tore von Shooter Tim Hartmann oder kluge Anspiele von Mario Jatzke, die Nümbrecht in Sichtweite hielten, auch wenn Opladen zumeist in Front lag. 7:4 führten die Gastgeber nach zehn Minuten, doch der SSV lag beim 16:15 (23.) wieder fast gleichauf. Der Ausgleich lag zu diesem Zeitpunkt in der Luft, fiel aber nicht, da man vorne zu oft den Ball vertändelte. Dennoch war zur Pause noch nichts verloren.

Irgendwie müssen die Nümbrechter Spieler in der Halbzeit die Baldrianflasche erwischt haben, denn zehn Minuten ging fast nichts und Opladen setzte sich folgerichtig auf 28:22 ab. Und es sollte noch schlimmer kommen, denn bis zur 50. Minute vergrößerten die Gastgeber ihren Vorsprung bis zum 35:26 und nahmen damit erfolgreich Revanche für die Hinspielniederlage. Neben der Tatsache, dass der TuS im Stile einer Spitzenmannschaft auftrat und auf jede Aufgabe des SSV die richtige Antwort parat hatte, fehlte bei den Gästen in der zweiten Hälfte auch die Bereitschaft, sich mit aller Kraft gegen die Niederlage zu stemmen. Letztlich also ein verdientes Ergebnis und Trainer Orlov bleibt noch einiges an Arbeit vor dem Knaller-Spiel am kommenden Samstag gegen Spitzenreiter Weiden.

Nümbrecht: Tim Hartmann (11), Daniel Funk (7/3), Kevin Schieferdecker (5), Ilja Schattner (4), Stefan Ufer (3), Mario Jatzke, Markus Bitzer, Harry Roth, Mario Weißner (je 1)

Weitere Ergebnisse und Tabelle


  
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