Oberberg - Die HSG verpasst im Derby nur knapp eine Überraschung - Nümbrecht hat gegen Wahlscheid den längeren Atem - Bergneustadt verliert in Köln - Schiedsrichter sorgen für Kuriosum bei CVJM-Klatsche.

HSG Marienheide/Müllenbach II – TV Strombach 22:24 (10:10).

[Robert Fischer hat sich durchgesetzt.]

Nur bedingt zufrieden war TVS-Coach Holger Faulenbach nach dem Spitzenspiel in Marienheide. „Wir können deutlich mehr, als wir heute gezeigt haben“, zeigte sich er sich selbstkritisch. Gegen stark kämpfende Gastgeber zeigte sein Team eine pomadige Vorstellung und übte kaum Druck auf die defensiv sehr gut stehende Marienheider Deckung aus. „Da müssen wir uns nicht wundern, wenn es am Ende so knapp wird“, so der Coach weiter. Doch während Faulenbach sich nach der Partie wenigstens über zwei wichtige Punkte freuen durfte, haderte HSG-Trainer Horst Dinspel mit dem Schicksal: „Wir hatten es in der Hand. Da war heute mehr drin.“

[Willi Derksen war beste Torschütze der Partie.]

Von Beginn an entwickelte sich eine enge Partie, die von zwei guten Defensivreihen sowie zwei ganz starken Torhütern auf beiden Seiten geprägt war. Die Führung wechselte ständig hin und her, ehe sich die Gastgeber im zweiten Durchgang allmählich mit drei Toren absetzen konnten. „Dann haben wir uns allerdings sechs Minuten vor Schluss fünf ganz dumme Ballverluste in Folge erlaubt und den Gegner so wieder ins Spiel gebracht“, berichtete Dinspel. Den Schlusspunkt setzte schließlich Tino Steuck mit einem sehenswerten Heber von Außen. „Es war insgesamt ein unattraktives Spiel, aber was am Ende zählt sind die beiden Punkte“, zog Faulenbach sein Fazit. Die Bestnoten verdienten sich Danny Küsters, Christian Wolf sowie Tom Peters und Carsten Mundhenk.

Tore HSG Marienheide/Müllenbach II: Willi Derksen (10), Holger Fischer (5/1), Danny Küsters (3), Tom Schaukowski (2), Tobias Wernscheid (2).

Tore TV Strombach: Tom Peters (5), Jacek Krajnik (5/3), Sven Georgewitsch (3), Marcus Gillmann (3), Robert Fischer (3), Stefan Hildebrandt (3), Christoph Ibisch (1), Tino Steuck (1).


SSV Nümbrecht II – TV Wahlscheid 28:23 (11:14).

„Wir hatten am Ende den längeren Atem“, hatte SSV-Coach Patrick Seebaum schnell die Gründe für den am Ende etwas zu deutlich ausgefallen Sieg seiner Mannschaft im Kellerduell gefunden. Denn bis acht Minuten vor Schluss waren die Gäste eigentlich die bessere Mannschaft. „Wahlscheid hat über weite Strecken zu Recht geführt, war am Ende aber auch einfach stehend KO“, so Seebaum weiter. Dem konnte sein Gegenüber Stefan Thomm zwar nur beipflichten, ihn ärgerte dabei allerdings die vermeidbare Niederlage: „Als wir wechseln mussten, kam ein Bruch in unser Spiel. Unsere Gegentore haben wir fast nur aus Gegenstößen kassiert.“ Bis zum 20:21 (52.) hatte sein Team fast durchgängig in Führung gelegen, zum Schluss bestraften die Nümbrechter aber schließlich jeden Fehler gnadenlos mit einem Tempogegenstoß. „Spielerisch waren wir das bessere Team, aber davon können wir uns nichts kaufen“, wartet Thomm mit seinem Team weiter auf den ersten Sieg. Die Bestnoten verdienten sich Stephan Bitzer und Torhüter Sven Achenbach sowie Sascha Siebert und das Torhüterduo Mathea/Pütz.

Tore SSV Nümbrecht II: Stephan Bitzer (6), Marcus Schwemke (6), Gunnar Jürges (5), Marcel Samel (4), Patrick Seebaum (4/2), David Debus (2), Erhard Roth (1).

Tore TV Wahlscheid: Sascha Siebert (5), Jens Fach (4/2), Fabian Lippke (3), Axel Hummel (3), Matthias Wetzler (3), Tino Hünseler (3), Johannes Schorn (1), Peter Notbohm (1/1).
[Tom Peters bei einem seiner fünf Treffer.]

Pulheimer SC II – CVJM Oberwiehl II 43:26 (23:12).

Einen Tag zum Vergessen erlebte die Oberwiehler Reserve beim Aufsteiger aus Pulheim. Ohne ihren Trainer Florian König zeigte der CVJM keinerlei Einstellung und verlor auch in der Höhe völlig verdient. Einzig bis zum 5:5 (5.) waren die Gäste auf Augenhöhe. Aber bereits ab dem 9:5 (9.) liefen die Oberberger der Musik nur noch hinterher. „Unsere Angriffsleistung war einfach schlecht und das Rückzugsverhalten noch deutlich schlechter“, monierte Co-Trainer Stefan Tetzner. Über 17:10 war die Partie beim 23:12 bereits zur Pause entschieden. „Pulheim hat einfach jeden unserer zahlreichen Fehler gnadenlos bestraft“, will Tetzner die Begegnung möglichst schnell abhaken. Für ein Kuriosum am Rande sorgten die beiden schwachen Unparteiischen. Einer der beiden Schiedsrichter hatte seine komplette Sportkleidung zu Hause vergessen, so dass das Gespann in einer Pulheimer Sporthose sowie neonorangen Leibchen pfeifen musste. „Damit konnte man sie wirklich nicht mehr übersehen“, sagte Tetzner.

Tore CVJM Oberwiehl II: Arthur Gartung (9/3), Marco Dabringhausen (3), Alex Baldamus (3), Jan Sonka (3), Jens Frey (3), Bastian Schneider (2), Fabian Schneider (1), Lukas Langenbach (1), Jens König (1).
[Abwehrarbeit war Trumpf im Derby.]

TV Jahn Köln-Wahn – TV Bergneustadt 30:25 (18:12).

Trotz der Niederlage konnte TVB-Coach Rainer Jäckel einen deutlichen Aufwärtstrend bei seinem Team feststellen. „Das war eine klare Leistungssteigerung im Vergleich zu den letzten Auftritten. Die Mannschaft hat endlich mal wieder gekämpft“, sagte der Coach. Womit er allerdings nach wie vor haderte, war die schwache Chancenverwertung seines Teams. „Selbst in der zweiten Hälfte hätten wir die Partie noch kippen können, aber haben einfach zu viele klarste Chancen liegen lassen“, analysierte Jäckel weiter. Das Kölner Flughafenteam lag, angeführt von einem starken Miroslav Dvoroznak, von Anfang an in Front. Erst nachdem Bergneustadt dem Goalgetter kurz vor der Pause eine Sonderbewachung verordnete, brach auch das Spiel der Gastgeber ein. „Von Wahn kam danach nicht mehr viel, aber wir konnten trotzdem nie an den Punkten schnuppern. Frei vor dem Tor muss der Ball einfach auch mal rein“, so Jäckel. Allerspätestens beim 30:22 (58.) war die Partie entschieden. Die letzten Minuten nutzte der TVB nur noch für Ergebniskosmetik.

Tore TV Bergneustadt: Jörn Klinnert (12/7), Christian Schneider (5), Joscha Jäger (4), Nils Meyer (2), Till Kraatz (1), Victor Klassen (1).

Ergebnisse und Tabelle