Bild: Veronique Koch --- Dankbar nahmen die Schuldnerberater die Schecks der Sparkassen entgegen.
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32.023 - Sparkassen unterstützen Beratungsstellen
Gummersbach - Heute fand die Spendenübergabe der Sparkasse Gummersbach-Bergneustadt und der Sparkasse der Homburgischen Gemeinden an den Caritasverband Oberberg und das Diakonische Werk des Kirchenkreises an der Agger statt.
Von Michelle KoschwitzDie Sparkassen haben es sich schon zur Tradition gemacht, die Schuldnerberatungsstellen jährlich und in großen Summen zu unterstützen. Damit möchten auch sie dazu beitragen, dass Menschen aus den Schulden geholfen wird. Dazu gehört auch, gerade junge Menschen schon früh aufzuklären, wie Schulden entstehen. Sparkassendirektor Frank Grebe (Sparkasse Gummersbach-Bergneustadt), der die Schecks heute gemeinsam mit Wolfgang Abegg von der Sparkasse der Homburgischen Gemeinden übergab, sprach von einem Wohlstandsverlust, der immer weiter auftreten werde. Nur durch private Reserven, soziale Verantwortung und die Verantwortung des Mittelstandes sei dies noch zu verhindern.
Anette Weber, Leiterin der Schuldnerberatungstelle der Diakonie im Kirchenkreis An der Agger, erlebt die Not der Menschen aus dem Oberbergischen Kreis täglich mit. Sie nahm den Scheck mit großen Dank und als Anerkennung für ihre Arbeit entgegen. Die Sparkassen sind eine große und wichtige Unterstützung für uns, teilte sie mit. Dieses Jahr gab es 400 Fälle, die die Hilfe der Schuldnerberatung in Anspruch nahmen. Aufgrund des großen Andrangs müssen viele bis zu einem halben Jahr auf einen Termin warten. Dies ist besonders problematisch, da die meisten Menschen sich erst melden, wenn sie ihre finanziellen Rücklagen bereits verbraucht haben und auf sofortige Hilfe angewiesen sind.
Viele Menschen möchten ihre finanziellen Schwierigkeiten selbst regeln, oft haben sie gewisse Hemmungen sich Hilfe zu suchen und warten deshalb damit, bis es schon fast zu spät ist, wie Schuldnerberaterin Weber erklärte. Dazu kommt noch, dass manche nicht wissen wie hoch ihre Schulden wirklich sind und wieder andere möchten es nicht wahrhaben. Besonders ausgeprägt ist die Armut aufgrund von Schulden bei Kindern und den älteren Mitbürgern. Auch der Oberbergische Kreis bleibt nicht von den bundesweiten Trends verschont. Jeder achte Mensch ist davon betroffen, erläuterte Weber.
Stellvertretender Geschäftsstellenleiter der Caritas Franz-Josef Heilmann konnte die Aussagen von Anette Weber nur unterstreichen. Auch er freute sich über die Spende der Sparkassen und schätzt die Zusammenarbeit sehr. Bei ihnen gab es ebenfalls um die 400 Fälle. Er sprach ein weiteres Problem an. Viele Menschen mit Schulden isolieren sich und verfallen in Depressionen oder es kommt zu einer Ehescheidung. Der Druck auf die Mitarbeiter wächst immer weiter, je mehr Menschen Hilfe brauchen, teilte er mit. Mit den Spenden werde die Arbeit wenigstens ein bisschen erleichtert.
