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Bärenstarker Gregor Pohl für Oberwiehl ein Buch mit sieben Siegeln

bv; 13. Nov 2011, 17:45 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- Hier kann sich Stephan Kakuschki eine Lücke in der CVJM-Deckung nutzen. Der Kreisläufer bekam jedoch weniger Chancen als gewohnt, doch dafür trafen seine Nebenleute.
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Bärenstarker Gregor Pohl für Oberwiehl ein Buch mit sieben Siegeln

bv; 13. Nov 2011, 17:45 Uhr
Oberberg – Derschlag siegt klar im Derby in Oberwiehl – Nümbrecht schafft fast eine Überraschung – HSG Marienheide/Müllenbach erlebt blaues Wunder.
CVJM Oberwiehl – TuS Derschlag 31:35 (12:20).

Nach dem Spiel waren sich alle Beobachter inklusive der Trainer absolut einig: Im Derby hatte die bessere Mannschaft zu Recht die beiden Punkt mit nach Hause genommen. In einer gut gefüllten Halle hatte man sich bei den Gastgebern taktisch akribisch vorbereitet und wollte mit einem 6:0-Abwehrbollwerk die Kreise von Kreisläufer Stephan Kakuschki auf Derschlager Seite stören. Das gelang auch sehr gut, doch hatte man die Rechnung ohne den starken Derschlager Rückraum gemacht. „Insbesondere Gregor Pohl haben wir überhaupt nicht in den Griff bekommen, der hat wirklich alles getroffen“, zollte Oberwiehls Co-Trainer Jörg Dannenberg, der den im Urlaub weilenden Helge Janeck vertrat, Respekt für den Rückraumlinken der Gäste, der am Ende 13-Mal den Ball im Netz versenkt hatte. „Richtig gut“, befand denn auch Derschlags Trainer Rainer Schumacher.


[CVJM-Rechtshänder Nils Hühn hat sich hier kraftvoll durchgesetzt.]

So legten die Gäste frühzeitig mit 0:3 und 4:8 (11.) vor – auch weil die Oberwiehler Keeper nicht ihren besten Tag erwischt hatten. Tobias Uding und Timo Pötzsch bekamen vor allem vor dem Wechsel nur wenige Bälle zu fassen. Zudem schlossen die Gastgeber zahlreiche Angriffe überhastet ab, was Derschlag immer wieder die Gelegenheit zu schnellen Angriffen bot. Am Ende hatte der CVJM 26 Fehlwürfe und zwölf technische Fehler zu Buche stehen. „So kannst du natürlich kein Spiel gewinnen“, war Dannenberg überzeugt. Derschlag setzte sich noch vor der Pause deutlich ab und hielt einen Zehn-Tore-Vorsprung über lange Zeit bis zum 21:31 (48.) Im Anschluss ließ man es aber sehr locker angehen und gestattete dem CVJM, Ergebniskosmetik zu betreiben.

Was Jörg Dannenberg freute, weil er seiner Mannschaft attestierte, nie aufgegeben zu haben, sorgte bei Rainer Schumacher doch noch für Ärger. „Das hätte nicht sein müssen. Das Endergebnis täuscht über den Verlauf des Spiels doch ziemlich hinweg.“ Das Gästetrainer-Duo Schumacher/Pohl hatte den TuS jedenfalls nicht so entscheidend verbessert gesehen, dass man nun zwangsläufig von einer Trendwende sprechen könne, denn dafür sei Oberwiehl nicht stark genug gewesen. Jörg Dannenberg dagegen impoinierte Derschlag als eines der stärksten Teams, gegen die der CVJM bislang gespielt habe. „Wenn die so weitermachen, wird vom TuS noch einiges zu erwarten sein“, so Dannenberg.

Oberwiehl: Michael Romanov (6), Sebastian Rößler, Timo Paemann, Kersten Kopietz (je 5), Nils Hühn (4/1), Mirco Gröbner, Christopher Suhr (je 2), Florian König, André Rischikov (je 1).

Derschlag: Gregor Pohl (13/2), Mathias Kakuschki (6/3), Stephan Kakuschki (5/2), Marcel Mesenhöhler (4), Christian Georgewitsch (3), David Goluch (2), Norman Scholz, Jacques Martel (je 1).



[Derschlags Gregor Pohl gab der Oberwiehler Deckung manches unlösbare Rätsel auf.]

Bayer Dormagen II – SSV Nümbrecht 33:30 (16:15).

Nach dem Spiel bei der Bayer-Reserve war der Unmut bei den Spielern des SSV Nümbrecht groß. Schließlich ärgerte man sich vor allem über sich selbst, wäre doch bei etwas mehr Konzentration und Entschlossenheit im Angriffsverhalten durchaus eine Überraschung möglich gewesen. So waren es technische Fehler und die Tatsache., dass man Schwächephasen der Gastgeber seinerseits nicht ausnutzen konnte, letztlich dafür verantwortlich, dass Nümbrecht im unteren Mittelfeld der Tabelle festhängt. Von Beginn an waren die Orlov-Schützlinge ein ebenbürtiger Gegner, hielten beim 6:6 (10.) und 12:12 (20.) gut mit. Dass Dormagen zum Ende der ersten 30 Minuten mit einem Tor führte, war der einzige Schönheitsfehler.

Der zweiten Hälfte drückte vor allem Michael Rösner auf Nümbrechter Seite seinen Stempel auf. Der Torwart entschärfte die Geschosse der Gastgeber gleich reihenweise, hielt vier Gegenstöße in Folge und parierte drei Siebenmeter – doch seine Mannschaftskameraden konnten kein Kapital daraus schlagen, weil sie zu oft im Angriff ohne Tor blieben. Zwar führte Dormagen zwischenzeitlich mit 22:19, doch Nümbrecht hatte beim 26:25 (52.) alle Chancen. „Wenn wir in dieser Phase den Ausgleich geschafft hätten, wer weiß, wie das Spiel ausgegangen wäre“, so SSV-Handball-Chef Jörg Weber. Doch der Schuss ging nach hinten los. Statt Nümbrecht mobilisierte Dormagen letzte Kräfte und legte Spiel entscheidend auf 30:26 (56.) vor. „Auch wenn die Niederlage weht tut: Wir haben gezeigt, dass wir gegen Spitzen-Teams mithalten können“, so Weber.

Nümbrecht: Tim Hartmann (7), Daniel Funk (6/5), Kevin Schieferdecker (5), Mario Jatzke, Mario Weißner (je 4), Patrick Martel (2), Ilja Schattner, Björn Lefherz (je 1).


[Kniffflige Entscheidung: Steht Oberwiehls Kreisläufer André Rischikov beim Wurf im Kreis?]

HSG Rheinbach/Wormersdorf – HSG Marienheide/Müllenbach 41:26 (16:11).

„Diese Leistung war eine absolute Frechheit. Ich bin stocksauer.“ Gästecoach Gunnar Ruddat nahm nach der deftigen Abreibung seines Teams in Rheinbach kein Blatt vor den Mund. Auch am Tag nach dem Debakel hatte er noch keine Erklärung für das, was ihm seine Mannschaft vornehmlich in der zweiten Halbzeit geboten hatte. Dabei lässt sich die Vorstellung durchaus in die Floskel „Himmel und Hölle“ fassen. Denn am Anfang waren die Gäste hoch konzentriert, setzten genau das um, was man sich vor dem Spiel vorgenommen hatte. Marienheide/Müllenbach agierte mit einer kurzen Deckung gegen Rheinbachs Goalgetter Mike Ribbe, was den Gastgebern gar nicht schmeckte. Der Zwischenstand von 8:10 (17.) zeigte, dass die Gäste eigentlich auf einem guten Weg waren. Nach einem Team Time Out von Rheinbach und der auf 5:1 geänderten Abwehrformation der Gastgeber lief aber beim Ruddat-Team gar nichts mehr zusammen.

Zumindest schien beim Pausentee noch Hoffnung und auch nach 35 Minuten deutete beim 20:15 nichts auf das Desaster zum Schluss hin. Doch plötzlich stellte Marienheide/Müllenbach das Handballspielen komplett ein. Über 27:18 (43.) und 34:23 (50.) nahm das Schicksal seinen Lauf. „Das war einfach fürchterlich zum Anschauen. Wir haben keine Gegenwehr mehr gezeigt und Rheinbach hat uns dann überrannt. Ich hätte nahezu jeden Spieler auswechseln können und müssen“, war Ruddat ziemlich enttäuscht vom Verhalten seiner Mannschaft.

M’heide/M’bach: Christian Daase (6/1), Dominik Heimes, Sebastian Raymund (je 5), Nils Meinhardt (4), Marc Erlinghagen, Felix Schröder (je 2), Viktor Bogdan, Jochen Wolf (je 1).
  
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