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Viele Künste unter einem Dach

db; 9. Oct 2011, 16:15 Uhr
Bilder: Daniel Beer --- Die Nachwuchsmusiker begeisterten beim Festival der Künste.
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Viele Künste unter einem Dach

db; 9. Oct 2011, 16:15 Uhr
Gummersbach – Malerei, Musik und Kabarett beim ersten Festival der Künste in der Theodor-Heuss-Akademie.
Von Daniel Beer

Mit einem Heinz-Erhardt-Abend endete am Freitag das dreitägige Festival der Künste in der Theodor-Heuss-Akademie in Niederseßmar. Schauspieler und Kabarettist Hans-Peter Körner begeisterte die Besucher mit Gedichten, Anekdoten und Liedern des großen deutschen Komikers. „Mein Anliegen ist, das die Leute lachen – auch über den größten Blödsinn“, meinte Körner mit Melone auf dem Kopf und in einen Frack gehüllt. Und die Leute lachten. Einige sogar so sehr, dass sie sich kaum wieder unter Kontrolle bekamen. Der Kabarettist nahm es mit Humor und suchte den direkten Kontakt zum Publikum. Am Klavier begleitete ihn Pianist Martin Stephan.


[Kabarettist Hans-Peter Körner "Mit der Uhr in der Hand."]

Mit dem Festival der Künste wollte die Akademie den Bürgern aus der Region die Arbeit der politischen Bildungsstätte näherbringen. Denn der schwarze Turm oben über Niederseßmar ist den meisten Anwohnern bekannt, was dort aber genau passiert, wissen viele nicht. „Wir wollten Menschen hier hin holen, die noch nie hier waren“, erklärte die Leiterin der Theodor-Heuss-Akademie, Brigitte Bermer. Als Intendant half Karsten Dobermann bei der Organisation des Programms. Er hatte sich bewusst auf mehrere Bereiche der Kunst fokussiert – Malerei, Musik und das gesprochene Wort.  
       
Den Auftakt des Festivals bildete die Ausstellungseröffnung mit Werken des Künstlers David Uessem. Zu sehen sind fotorealistische Arbeiten aus Öl- und Acrylfarben. „Ich arbeite so, dass aus vielen Details ein großes Ganzes entsteht“, sagte Uessem über seine Bilder. Der stellvertretende Landrat Prof. Dr. Friedrich Wilke widmete sich in seiner Begrüßungsrede der Definition des Begriffs „Kunst“. „Künstler ist, wer Kunst schafft“, sagte Wilke und meinte weiter: „Kunst ist ohne Zweifel eine Form der Kommunikation und des aktiven Zuhörens.“



Zuhören durften die Gäste dann bei den herrlichen Klängen, die das Fanomi Streichquartett Aachen mit ihren Instrumenten zauberte. Die vier jungen Damen, Tai-Ling Chi (1. Geige), Jiyeon Lee (2. Geige), Shi Xu (Bratsche) und Yen-Ting Liu (Violoncello) kommen aus Asien, spielen seit 2006 zusammen und wurden bereits zu musikalischen Großveranstaltungen eingeladen. Dargeboten wurden Stücke von Alexander Borodin, Felix Mendelssohn-Bartholdy, Robert Schumann und Carl Bohm.    


[Das Fanomi Streichquartett Aachen spielte schon bei Festivals in Asien.]

Musik stand auf beim Konzert mit Künstlern, Ensembles und Nachwuchsmusikern aus dem Oberbergischen im Mittelpunkt. Neben klassischen Werken erklangen auch moderne Songs. Besonders die Gesangseinlagen von Johanna Rozay, Jasmin Mrowitzki und Kerstin Georg waren ein Ohrenschmaus. Etwas ganz Besonderes hatte der junge Komponist Felix Wirsing in petto. Extra für das Festival hatte er „Collage Of Politics Ture Emotions“ komponiert, was an diesem Abend erstmals gespielt wurde. Als Dirigent leitete Wirsing das Saxophonquartett und das Streichensemble "Frisch Gestrichen" der Musikschule Gummersbach bei der Premiere.


[Prof. Dr. Friedrich Wilke (v.l.), Akademie-Leiterin Brigitte Bremer, Künstler David Ussem und Intendant Karsten Dobermann.]  

Sogar eine Balletteinlage fand ihren Weg in das Konzert. Helen Pieper gab den Schwan zu „Der Schwan aus dem Karneval der Tiere“ von Camille Saint-Saëns. Die Geschwister Julia und Marius Gipperich präsentierten „Andante für Flöte und Klavier“ von Wolfgang Amadeus Mozart. Marius begleitete seine Schwester am Klavier. Hier merkte man, dass die beiden nicht das erste Mal zusammenspielten. Dass sie ihre Instrumente beherrschen, bewiesen auch Rebecca Glöckel (Klavier) und Simon Galle (Gitarre). Auch Karsten Dobermann griff zum Schluss zur Trompete. Er uns seine Musikerkollegen schickten die Zuhörer mit „Marcia Trionfale“ aus der Oper Aida triumphal auf den Heimweg. Es soll aber nicht der letzte Besuch in der Akademie gewesen sein, denn eine Wiederholung des Festivals mit neuen Künstlern ist für das kommende Jahr fest eingeplant.     

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