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Platz im sicheren Mittelfeld ist das Ziel

bv; 31. Aug 2011, 16:40 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- Der SSV Nümbrecht will sich in der Oberliga Mittelrhein zu einer festen Größe entwickeln.]
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Platz im sicheren Mittelfeld ist das Ziel

bv; 31. Aug 2011, 16:40 Uhr
Die Handballsaison 2011/2012 steht in den Startlöchern und Oberberg-Aktuell beleuchtet Neuverpflichtungen, Abgänge und Chancen der oberbergischen Vertreter in den einzelnen Handball-Ligen – Heute: Oberligist SSV Nümbrecht.
Von Bernd Vorländer

Eine Offenbarung war die vergangene Saison für die Nümbrechter Handballfans nicht gerade. Das Minimalziel wurde mit dem Klassenerhalt zwar erreicht, aber zwischendurch durfte auch öfters gezittert werden. Dies soll in der kommenden Saison anders werden. Der SSV Nümbrecht will in der Oberliga Mittelrhein zu einer festen Größe werden und hat dazu die personellen Voraussetzungen geschaffen.

Kommen und Gehen

Endlich wieder Konstanz erreichen, darum geht es dem Team von Alex Orlov in der kommenden Spielzeit. Eben daran fehlte es in der vergangenen Saison und das hatte Gründe. Beinahe ständig waren wichtige Spieler verletzt. Gerade der Ausfall von Goalgetter Tim Hartmann war ein Schlag ins Kontor. Seine Tore fehlten in vielen Spielen. Aber auch Mittelmann Mario Jatzke, Kevin Schieferdecker und andere plagten sich mit Verletzungen herum, so dass Trainer Orlov häufig dazu gezwungen war, zu improvisieren.  Doch jetzt sind alle Akteure wieder an Bord. Und in Nümbrecht freut man sich, wenn es endlich wieder losgeht. Nicht mehr mit dabei sind Keeper Sven Achenbach und Routinier Oliver Dax. Tobias Hartlieb kehrte nach Rostock zurück, Kevin John läuft in Zukunft für den TuS Ferndorf II auf. Björn Lefherz tritt aus beruflichen Gründen kürzer, steht aber "Stand by" zur Verfügung.

Demgegenüber konnte man den Kader punktuell verstärken und erweitern. „Wir sind jetzt breiter und ausgewogener aufgestellt“, meint SSV-Handballchef Jörg Weber, der sich vor allem darüber freut, Rückraumspieler Stefan Ufer nach Nümbrecht gelotst zu haben. Der ehemalige Oberwiehler trägt mit dazu bei, dass Trainer Orlov gerade im Rückraum über einige Alternativen verfügt. Christoph Bitzer gehört nach einer Übergangssaison in der Zweitvertretung wieder zum Kader des Oberligateams, ebenso wie sein Bruder Stefan, der sich über gute Leistungen in der Landesligamannschaft angeboten hat. Und dass mit Michael Rösner ein Klasse-Keeper wieder zur Verfügung steht, der mit Philipp Winkler bereits in der Vergangenheit ein Torhüter-Duo gebildet hat, sorgt für entspannte Gesichtszüge bei den Nümbrechter Verantwortlichen. Schließlich konnte mit Ilja Schattner von Landesligist Strombach ein weiterer Kreisläufer verpflichtet werden.




[Nümbrechts Trainer Alex Orlov mit seinen Neuverpflichtungen Stefan Bitzer, Michael Rösner, Stefan Ufer und Ilja Schattner (v. li.)]

Stärken und Schwächen

Das Team des SSV Nümbrecht scheint gereift. Man geht mit neuem Schwung und einer gehörigen Portion Selbstvertrauen in die Saison. „Offenbar haben die Spieler endlich die Spiel-Philosophie von Alex Orlov verinnerlicht“, glaubt Jörg Weber.  Dass die Abläufe in Deckung und Angriff besser funktionieren und das SSV-Puzzle ineinander greift, konnten die Besucher bereits beim Spiel gegen das israelische Spitzenteam Maccabi Rishon Le Zion erleben. Sehr ansehnlich war das, was die Orlov-Mannen 45 Minuten lang boten. „Das hat Lust auf mehr gemacht“, so Jörg Weber.  Den SSV 2011 zeichnet vor allem ein starker Rückraum aus. Hartmann, Schieferdecker, Ufer, Martel und Jatzke dürften manche Abwehrreihe vor erhebliche Probleme stellen. Hinzu kommt mit Daniel Funk ein starker Linksaußen. Entscheidend dürfte jedoch sein, dass man sich als Kollektiv versteht und entsprechend zu Werke geht. Auf der Positiv-Seite ist auch das starke Keeper-Team Rösner und Winkler zu verbuchen, die beide an einem guten Tag die gegnerischen Angreifer zur Verzweiflung bringen können. Und schließlich ist da noch das Nümbrechter Publikum, das wie ein Mann hinter ihrem Team steht und in der Vergangenheit für den einen oder anderen Punkt gut war.

In den Griff bekommen muss der SSV seine große Nervosität, will man sich in die anvisierte sichere Mittelfeldregion absetzen. Manches Spiel ging verloren, weil man hektisch und übereilt Angriffe abschloss und den roten Faden im Spiel verlor. „Da müssen wir dran arbeiten und sehen, dass wir ruhiger und abgeklärter spielen“, weist Jörg Weber den Weg. Dann, so der Handball-Chef könne man auch vielleicht dem einen oder anderen Favoriten einmal ein Bein stellen.  Hierzu zählt Weber neben Siebengebirge und Weiden auch den oberbergischen Rivalen TuS Derschlag.

Fazit

Das Spielergerüst des SSV scheint zu stimmen und mit Trainer Orlov  verfügt man über einen erfahrenen Trainer, der die Weichen für einen entspannte Saison legen dürfte. Am Ende könnte ein Platz zwischen sechs und acht realistisch sein.

Tests und Tore

TuS Ferndorf II - SSV 29:33
TuS Eiserfeld - SSV 29:26
SSV - Maccabi Rishon Le Zion 26:28
SSV - Bergische Panther 26:30
SSV - TV Strombach 24:27
SSV - TV Leichlingen II 33:30

Abgänge
Oliver Dax
Sven Achenbach (hören beide auf)
Tobias Hartlieb (Rostock)
Kevin John (TuS Ferndorf II)

Zugänge
Stefan Ufer (CVJM Oberwiehl)
Stefan Bitzer (SSV Nümbrecht II)
Christoph Bitzer (SSV Nümbrecht II)
Michael Rösner (reaktiviert)
Ilja Schattner (TV Strombach)

Spielerkader

Tor
Philipp Winkler
Michael Rösner

Feld
Markus Bitzer
Daniel Funk
Kevin Schieferdecker
Christoph Bitzer
Mario Jatzke
Nico Keyser
Erhard Roth
Stefan Ufer
Harry Roth
Tim Hartmann
Stefan Bitzer
Ilja Schattner
Patrick Martel
Mario Weissner
Björn Lefherz (Stand by) 

Trainer
Alex Orlov
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