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Sinnbild von Gemeinschaft und Zusammenhalt

ch; 1. Jul 2011, 18:57 Uhr
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Sinnbild von Gemeinschaft und Zusammenhalt

ch; 1. Jul 2011, 18:57 Uhr
Lindlar – Die Feuerwehr Scheel feiert dieses Wochenende ihr 120-jähriges Bestehen – Ein Höhepunkt der Feierlichkeiten stellt eine 100 Jahre alte Fahne da, die nun aufwendig restauriert wurde.
[Bilder: Christian Herse, privat (3) --- Alt und neu: Alfred Braun, Karl Sauermann und Bernd Feldhoff präsentierten die restaurierte 100-jährige Fahne (links) und die Floriansfahne von 1983.]

„Die Fahne ist meist ein rechteckiges, an einer Seite an einer Stange befestigtes Tuch, das die Farben, (…), eines Vereins, einer Gemeinschaft öder Ähnliches zeigt und als Symbol für etwas gilt.“ – so titelt der Duden. Schon seit Jahrhunderten sammelten sich Anhänger unter dem Banner einer gewissen Gruppe, was als Erkennungszeichen für andere galt. Für die Feuerwehr Scheel ein wichtiges Utensil, auf das man lange sparen musste. „Unsere Gruppe hat sich am 29. Juni 1891 nach einem Großfeuer in Potthof gegründet. Zu Anfangszeiten waren sämtliche Ausrüstungsgegenstände aus privaten Mitteln finanziert“, erinnert sich Alfred Braun.

[Vor allem der rote Stoff hatte an einigen Stellen Löchern.]

So dauerte es bis 1911, ehe man genug Geld zusammenhatte, um 1911 eine eigene Fahne anzuschaffen. „Wir dachten lange Zeit, dass die heilige St. Agatha als Schutzpatronin das Banner geziert hat. Erst kürzlich haben wir dann erfahren, dass es sich in Wirklichkeit um Apollonia handelte“, grinst Bernd Feldhoff. Bis 1983 ging die Fahne bei sämtlichen Umzügen vorne weg, ehe sich die Kameraden dazu entschlossen, eine neue mit dem heiligen Florian in Auftrag zu geben. „Die alte Fahne ging nie verloren, landete jedoch in einer Ecke und wurde nur noch wenig beachtet.“ Vor zwei Jahren entschloss sich Braun dann, das ehrwürdige Stück ins Leben zurückzuholen und stellte es der LVR-Kulturabteilung vor, die den alten Stoff analysierte.

„Die Fahne war an vielen Stellen eingerissen, ausgefärbt und nicht mehr schön anzuschauen. Wir haben sie dann im März in die Obhut der Ruppichterother Restauratorin Anja Lienemann gegeben, die sich dieser angenommen hat“, führt Feldhoff aus. „Mit einem tollen Ergebnis.“ Für Löschgruppenführer Karl Sauermann symbolisiert die Fahne nicht nur die Gemeinschaft: „Sie erinnert uns an das Vergangene, aber soll auch wegweisend für die Zukunft sein. Die Feuerwehr basiert auf Tradition, Gemeinschaft und Kameradschaft.“ Dadurch, dass jetzt beide Banner wieder erstrahlen, sollen diese Werte noch stärker verdeutlicht werden.



Jetzt wird ein passender Platz im Gerätehaus gesucht, wo die Fahne hoffentlich die nächsten Jahrzehnte hängen kann. Insgesamt sechs Sponsoren haben die Restaurierungsarbeiten unterstützt. Bereits vor einer Woche hat man in einer emotionalen Floriansmesse den Toten gedacht. Am Wochenende feiert die Feuerwehr nun offiziell ihr 120-jähriges Bestehen (OA berichtete). Dann wird auch die Fahne ihren großen Auftritt haben und der Öffentlichkeit präsentiert.
  
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