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Hof Müllerheide - Zehn Jahre lang kein Alkohol

nh; 1. Jul 2011, 18:25 Uhr
Bilder: Nils Hühn --- Gerda Bansen an ihrem ehemaligen Arbeitsplatz.
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Hof Müllerheide - Zehn Jahre lang kein Alkohol

nh; 1. Jul 2011, 18:25 Uhr
Reichshof - Der Hof Müllerheide ist seit nun mehr zehn Jahren das Zuhause für zwölf Menschen mit chronischer Alkoholsucht - Die 71-jährige Gerda Bansen wurde dort „trocken“.
Voller Stolz steht Gerda Bansen noch einmal in „ihrem Wagen“ und demonstriert, wie sie vor knapp vier Jahren die Produkte des Hofes verkaufte. Im Juni 2003 kam Bansen nach gut zehn Jahren Alkoholsucht auf den Hof. „Dank Müllerheide bin ich wieder gesund“, freut sich die mittlerweile 71-Jährige. Mehr als acht Jahre hat sie keinen Tropfen Alkohol getrunken. „Und das ohne Rückfall“, betont Bansen. Die Tiere, die Therapie im Grünen und die intensive Betreuung hätten ihr wieder den Weg ins Leben gezeigt, erzählt sie. Anderthalb Jahre lebte Bansen auf dem therapeutischen Hof der OGB (Oberbergische Gesellschaft zur Hilfe für psychisch Behinderte), ehe sie in eine Außengruppe ging und nach und nach immer weniger auf dem Hof arbeitete. Vor fast genau vier Jahren meinte ihre Betreuerin: „Jetzt ist es Zeit Gerda“, erinnert sich Bansen. Sie war wieder bereit, auf eigenen Beinen zu stehen. Seit dem lebt sie selbstständig in Bergneustadt und freut sich jeden Tag darüber, nicht mehr abhängig zu sein. 


[OGB-Geschäftsführer Klaus Jöllenbeck und der OGB-'Vorsitzende Jorg Nürmberger (links) begrüßten die zahlreichen Gäste auf  dem Hof Müllerheide.]

Gerda Bansen ist nur ein Beispiel für die erfolgreiche Arbeit, die seit mittlerweile zehn Jahren auf dem Hof Müllerheide geleistet wird. Didier Bailly ist seit der ersten Minute als Leiter vor Ort. Für ihn ist es ein ganz besonderes Fleckchen Erde und er ist mit voller Leidenschaft bei der Arbeit. Mit seinen sechs Kollegen betreut er zwölf Bewohner des Hofes sowie sechs Alkoholkranke, die in drei Außengruppen leben, aber auf dem Hof arbeiten. „Durch die Arbeit mit den Tieren lernen die Menschen wieder Verantwortung zu übernehmen“, erklärt Bailly. „Ihr Leben bekommt wieder Struktur und einen Sinn.“ Alle Produkte, die auf dem Hof hergestellt werden, werden im eigenen Hofladen verkauft. Dort gibt es unter anderem Eier, Leberwurst und Suppe. Auf dem Hof leben zudem Schafe, Schweine, Gänse, Hühner, Pferde und ein Esel. Bei der heutigen Feier war es noch etwas voller und nach einigen Reden ging die Feier bei Musik und mit einigen Spanferkeln erst richtig los.

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