Waldbröl – Der Präsident des NRW-Verfassungsgerichts, Dr. Michael Bertram, pflanzte einen Baum als „Wiedergutmachung“ für seine Fehler, die er sich in der Grundschulzeit geleistet hatte.

[Text und Bild: Jürgen Sommer --- Dr.Michael Bertrams (rechts) mit Monika Ditz und dem Waldbröler VVV-Vorsitzenden Reinhard Grüber.]

Pfiffig und schon im Kindergartenalter mit „Führungseigenschaften“ versehen, so hat Monika Ditz,  Rektorin an der Grundschule am Wiedenhof, ihren ehemaligen Kindergarten- und Schulkameraden in Erinnerung. Sie meint damit keinen geringeren als Dr. Michael Bertrams, den Präsidenten des Verfassungsgerichtshofes und  Oberverwaltungsgerichtes in Münster. Der das höchste Richteramt in NRW bekleidende Herr fand am Wochenende den Weg nach Waldbröl um ein Versprechen einzulösen.

Auf der Festrede zum 100-jährigen Bestehen seiner alten Schule gab Bertrams im vorigen Jahr folgende Geschichte aus seiner Kinderzeit zum Besten: Auf dem öden Schulhof pflanzte sein damaliger Lehrer einen Baum und trug Michael auf, den Baum in den Ferien täglich zu wässern. Eigentlich kein Problem, da Michael in direkter Nachbarschaft zur Schule wohnte. Dem kleinen Grundschüler wurde der Wassereimer aber irgendwann zu schwer und die ihm aufgetragene Aufgabe zu lästig. Das Ende war bitter, der Baum vertrocknete und wanderte auf den Kompost.

Als Ditz diese sehr humorvoll vorgetragene Geschichte hörte, nahm sie Bertrams in die Pflicht. An alter Stelle sollte ein neuer Baum her. Bertrams versprach seiner alten Spielkameradin baldmöglichst sein Gewissen zu erleichtern und eigenhändig einen Baum zu pflanzen. Der Verschönerungsverein Waldbröl stiftete einen Lindenbaum und am gestrigen Samstag löste Bertrams sein Versprechen ein. „Back to the roots“ könnte man zu dieser Aktion sagen, denn die Wurzeln der außerordentlichen Karriere des Dr. Michael Bertrams liegen zweifelsfrei in der Grundschule am Wiedenhof, dies meint auf jeden Fall Ditz.