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30:28-Sieg in Frankreich: VfL hat schon mehr als eine Hand am Pokal

pl; 15. May 2011, 22:45 Uhr
Oberberg Aktuell
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30:28-Sieg in Frankreich: VfL hat schon mehr als eine Hand am Pokal

pl; 15. May 2011, 22:45 Uhr
GM/Tremblay – Mit einem 30:28-Erfolg bei Tremblay-en-France haben sich die Handballer des VfL Gummersbach eine glänzende Ausgangsposition für das Final-Rückspiel um den Europapokal der Pokalsieger verschafft - Schindler verletzt ausgeschieden (AKTUALISIERT von 19:42 Uhr).
Von Peter Lenz

Tremblay-en-France – VfL Gummersbach 28:30 (11:14).

Die schlechten Nachrichten vorweg: Spielmacher Christoph Schindler zog sich bei seinem siebten Tor des Abends nach einem gemeinschaftlichen Rempler von Teddy Poulin und Arnauld Bingo zwei Minuten vor Schluss eine schwere Verletzung des linken Sprunggelenkes zu. Somit ist ein Einsatz beim Rückspiel in fünf Tagen mehr als fraglich. Und zudem verpassten die Blau-Weißen hier und heute eine noch klarere Vorentscheidung. So führte die Mannschaft von Trainer Sead Hasanefendic kurz vor dem Abpfiff noch mit 29:24 (58.), um dann am Ende doch „nur“ mit zwei Toren Vorsprung die Heimreise anzutreten.

Das war’s dann aber auch schon mit den Negativ-Erlebnissen, denn alles in allem können die Gummersbacher mit dem Auftritt beim aktuellen Liga-Sechsten absolut zufrieden sein. Und mit einem ähnlich starken Auftritt am Freitag in Köln sollte nichts mehr anbrennen und der VfL zum dritten Mal in Folge den Europapokal ins Oberbergische holen.

Abgesehen von der etwas nervösen Gummersbacher Anfangsphase gaben die Männer um Kapitän Vedran Zrnic den gesamte Spielverlauf den Ton an. So mussten die 1.400 Zuschauer im Palais du Sport mit ansehen, wie der VfL nach einem 1:3-Rückstand (6.) binnen sechs Minuten das Ruder an sich riss und seinerseits mit 6:4 vorlegte. Angetrieben vom starken Drago Vukovic setzten sich die Gäste in der Folgezeit kontinuierlich ab – sehr zur Freude der rund 60 mitgereisten Fans in blau-weißen Trikots. Immer wieder fanden Adrian Pfahl und Co. Lücken in der offensiven 3:2:1-Deckung der Hausherren.

Über 9:5 (19.) zog Gummersbach auf 13:8 (25.) davon. Und hätten die Franzosen mit Dragan Pocuca nicht einen überragenden Mann zwischen den Pfosten gehabt, wäre bereits zur Pause die Luft rausgewesen. Dank dem starken Keeper aber hielten die Gastgeber Sichtkontakt – beim 11:14 wurden die Seiten gewechselt. In Durchgang zwei setzte sich das gleiche Spiel fort. Gummersbach legte immer wieder vor, doch abschütteln ließen sich die Männer von Tremblay-Trainer Stephane Imbratta nie, wie die Zwischenstände belegen: 14:16 (36.), 15:19 (41.), 20:22 (49.) und 24:26 (55.).

Zweimal Christoph Schindler und Adrian Pfahl trafen dann zum erwähnten 29:24, doch in den letzten zwei Minuten nutzten die Franzosen Gummersbachs Verunsicherung nach Schindlers Ausfall, um doch noch auf zwei Tore zu verkürzen und so zumindest noch ein Fünkchen Hoffnung für das Rückspiel zu wahren.

Während Tremblay mit dem erwähnten Torwart Pocuca ihren überragenden Mann auf der Platte hatten, glänzten beim VfL Unglücksrabe Christoph Schindler mit sieben sowie Drago Vukovic mit sechs Toren. Die übrigen Treffer erzielten Vedran Zrnic (5/1), Adrian Pfahl (4), Geoffroy Krantz (3), Adrian Wagner (2), Igor Anic (2) und Patrick Wiencek (1). Durchwachsen die Vorstellung von Vjenceslav Somic: Stand der Keeper vor der Pause noch sicher zwischen den Gummersbacher Pfosten (acht Paraden), bekam er nach dem Seitenwechsel nur noch zwei Bälle zu packen.

"Mit dem Ergebnis bin ich zufrieden. Allerdings weniger damit, dass wir eine höhere Führung verspielt haben. Aber das Rückspiel wäre auch mit einem größeren Vorsprung keine Formsache gewesen. Tremblay hat gezeigt, dass sie nicht umsonst im Finale stehen. Wir müssen jetzt beim Rückspiel in Köln mit unseren Zuschauern im Rücken den Sieg einfahren, um den Pokal zu holen", so Sead Hasanefendic nach dem Abpfiff. Und Geoffroy Krantz ergänzt: "Wir haben hier heute kein gutes Spiel gemacht. Wir haben es nicht geschafft, den Gegner für zu distanzieren. Dann verlieren die schnell die Lust."

Das Rückspiel steigt am kommenden Freitag um 19:30 Uhr in der Kölner Lanxess-Arena. 


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