Bergneustadt - Reiner Schüle ist ab sofort neuer Vorsitzender der Geschäftsführung der ISE Automotive Group - Firma lädt Bevölkerung am kommenden Wochenende zu einem Tag der offenen Tür ein.

Wenn man dieser Tage den Hauptsitz der ISE Automotive GmbH in Bergneustadt betritt, riecht es nach frischer Farbe. Das Gelände wird herausgeputzt für den Erlebnistag am kommenden Samstag. Das Unternehmen öffnet seine Pforten, um allen Interessierten einen Einblick zu geben, was sich in den letzten Monaten getan hat. Bekanntermaßen liegt eine schwierige Zeit hinter dem Automobilzulieferer. Nach der Insolvenz fand sich mit der Nordwind-Gruppe in allerletzter Minute ein neuer Investor, der den größten Arbeitgeber in der Stadt vor dem Untergang bewahrte. Nicht zu umgehende Einschnitte, auch beim Personal, waren notwendig, um den Konzern zu retten, zumal fast zeitgleich die Weltwirtschaftskrise für Absatzprobleme im Automobilsektor sorgte.

Mittlerweile befindet man sich auf Konsolidierungskurs, ohne dass schon alle Klippen umschifft worden sind. Dennoch will man mit dem Erlebnistag dokumentieren, dass sich einiges verändert hat und man durchaus optimistisch in die Zukunft blickt. „Es geht vor allem darum, dass die Mitarbeiter präsentieren können, was sie erreicht haben“, erklärt Rüdiger Michael Hoffmann, Geschäftsführer der Business Unit „Fahrwerk- und Karosseriemodule“. Auf dem Programm stehen unter anderem Betriebs- und Fahrzeugbesichtigungen, ein Bühnenprogramm sowie Unterhaltung für die jungen Besucher. Ab 10 Uhr wird der Haupteingang geöffnet sein, Parkmöglichkeiten sind in unmittelbarer Nähe vorhanden.       

[Reiner Schüle, Ute Salzbrenner (Kaufmännische Geschäftsführung) und Rüdiger Michael Hoffmann (Geschäftsführer Fahrwerk- und Karosseriemodule, v.l.).]

Wer am Samstag vorbeischaut, wird auch den neuen Frontmann der ISE Automotive Group zu Gesicht bekommen. Reiner Schüle fungiert seit dem 1. Mai als Vorsitzender der Geschäftsführung. Bereits seit Februar ist der 55-jährige Bayreuther (verheiratet, zwei Kinder), der sich selbst als „Teamplayer“ bezeichnet, in Bergneustadt tätig und wird neben dem Chefsessel auch die Verantwortung bei den Vertriebsaktivitäten übernehmen und die ISE-Auslandswerke disziplinarisch führen. In der jüngeren Vergangenheit lag der Fokus darauf, die hiesigen Standorte wieder flott zu machen, nun will man sich auch am internationalen Markt intensiver positionieren. „Gemeinsam mit den Kollegen ist es mein Ziel, die Firma in die nächste Evolutionsstufe zu bringen“, betont Schüle. Hoffmann begrüßt die Entscheidung, einen übergeordneten Geschäftsführer zu installieren. „Es ist gut, wenn jemand da ist, der mit größerer Distanz auf die Dinge schaut.“     

Schüle ist bewusst, dass niemandem in der Branche die Erfolge automatisch zufliegen. „Ich bin aber guter Hoffnung, dass wir Großaufträge bekommen und auch realisieren“, so Schüle, der zuvor als Geschäftsführer bei der Dräxlmaier-Holding arbeitete und über mehr als 25 Jahre Erfahrung im Automobilzuliefererbereich verfügt. In der Business Unit „Sicherheitssysteme“, neben „Fahrwerk- und Karosseriemodule“ und „Scharniere und Getriebekomponenten“ die dritte Geschäftssparte, zog man zuletzt einen Neuauftrag von Opel an Land. Ein Anfang beim Vorhaben, die Umsätze zu steigern und die Verschuldung weiter abzubauen. Hoffmann: „Wir sind sehr fahrwerk- und karosserielastig. Wir müssen versuchen, auch unser restliches Produktportfolio zu vermarkten.“ Auch deshalb sitzt Schüle mit im Boot. Er habe in Bergneustadt „sehr positive erste drei Monate erlebt.“ Weitere sollen nach Möglichkeit folgen.