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Osterfeuer weit genug von Wäldern entzünden

ch; 20. Apr 2011, 10:55 Uhr
Bilder: Feuerwehr Wipperfürth, privat --- Die Feuerwehr durfte bereits zu ersten Waldbränden ausrücken und auch am Wochenende soll es warm und vor allem trocken werden.
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Osterfeuer weit genug von Wäldern entzünden

ch; 20. Apr 2011, 10:55 Uhr
Oberberg – Der März bleibt als einer der trockensten Monate der letzten Jahre in Erinnerung – Förster warnen vor offenem Feuer - Waldbrandgefahr bereits auf der zweithöchsten Stufe. (AKTUALISIERT)
Seit Montag haben die Schüler auch im Bergische Osterferien und genießen diese mit kurzen Hosen auf den Bolz- und Spielplätzen. Viele sind bereits jetzt schon so braungebrannt, wie sonst im Hochsommer. Und spätestens seit den neusten Zahlen vom Wupperverband ist klar, dass der März 2011 als einer der trockensten Frühjahrsmonate der letzten Jahre in die Geschichte eingehen wird.

So kamen an der Bevertalsperre in Hückeswagen an acht Regentagen gerade einmal 18,7 Liter Niederschlag pro Quadratmeter zusammen – das entspricht nicht einmal zwei vollen Wassereimern. „Die durchschnittliche Niederschlagsmenge für den März beträgt 101 Liter. Davon haben wir gerade einmal ein Fünftel erreicht“, heißt es von Monika Ebers vom Wupperverband. Noch weniger hatte es zuletzt im März 1993 geregnet.

Die Folgen sind offensichtlich. Überall staubt es, die Blütenpollen ärgern jeden Autofahrer, der mit seinem Wagen aus der Waschstraße fährt. Und auch die Wälder lechzen nach Wasser. Allein am Sonntag musste die Feuerwehr Wipperfürth zu zwei Waldbränden ausrücken, gestern durften die Reichshofer Kameraden einen Flächenbrand in Wildbergerhütte löschen.  Dabei wird die Waldbrandgefahr derzeit noch als „Gering“ eingestuft. Dies dürfte sich angesichts der angekündigten Trockenheit und Temperaturen von 25 Grad auch nicht ändern. Für Sonntag erwarten die Metrologen deswegen schon seine „hohe Gefahr“ für Waldbrände und rufen die zweithöchste Alarmstufe auf der fünfstufigen Skala aus.

„Natürlich wolle man niemanden von einem Osterspaziergang abhalten. Allerdings sollten die Waldbesucher vorsichtig sein und sich an die Gesetze halten. Offenes Feuer und Grillen seien im Wald generell verboten“, heißt es aus dem Landesamt für Forstwirtschaft. Insbesondere im Frühjahr sei die Gefahr nicht zu unterschätzen. Besonders tückisch sei die starke Sonneneinstrahlung, die ungeschützt auf das trockene Laub und Reisig treffe, da noch nicht alle Baumkronen dicht bewachsen sind.

Zudem trockne der Boden durch den Wind aus. Osterfeuer sollten entsprechend weit von dichtbewachsenen Flächen entzündet werden, ein Rauchverbot besteht sowieso seit dem 1. März in den Wäldern. Zudem rufen die Behörden zu besonderer Wachsamkeit auf. Rauchentwicklungen aus Wäldern sollten ernstgenommen und die Feuerwehr gerufen werden. Denn die Flammen fänden bei der aktuellen Wetterlage in schnellster Zeit genug Nährboden zum Ausbreiten.


Das Kreisumweltamt weist zusätzlich darauf hin, dass Osterfeuer beim örtlichen Ordnungsamt gemeldet werden müssen und dort zu genehmigen sind. „Es sollte auch berücksichtigt werden, dass die Feuer arten- und tierschutzrechtliche Probleme bereiten können", sagt der Leiter des Kreisumweltamtes, Lutz Bodin. "Für gewöhnlich wird das Brennmaterial über Wochen dort gesammelt und aufgeschichtet, wo es dann auch verbrannt wird.“ Dies birgt die Gefahr, dass Vögel oder Kleinsäuger dort Unterschlupf suchen und beim Entzünden qualvoll sterben. Das Kreisumweltamt rät, wenige Stunden bevor das Feuer entfacht wird, das Material umzuschichten. Im Haufen versteckte Tiere werden die Flucht ergreifen.
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