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"Aaaaaaniiiitaaaaaa" - schallt es durch Gummersbach - Konzert der Superlative

sl; 14. Apr 2005, 21:00 Uhr
Oberberg Aktuell
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"Aaaaaaniiiitaaaaaa" - schallt es durch Gummersbach - Konzert der Superlative

sl; 14. Apr 2005, 21:00 Uhr
(sl/14.7.2001-16:45) Von Simone Liebelt
Gummersbach - Der Lindenplatz kochte beim gestrigen Open-Air von Costa Cordalis, Sohn Luca und Tochter Kiki, die auf Einladung von Aggerstrom und der Sparkasse Gummersbach-Bergneustadt nach Gummersbach gekommen waren.

[Bilder: Peter Lenz --- Luca, Costa Cordalis und Kiki (von links) mit ihrer Band (im Hintergrund).]

[Costa Cordalis gibt alles: Sein Hemd ist vollkommen naß.)



Rund 10.000 Besucher rufen lauthals "Aaaaaniiiitaaaaa". Der Beat bringt alles zum Wackeln. Auf der Bühne auf dem Lindenplatz geht die Post ab. Costa Cordalis bringt mit seinen Kindern Luca und Kiki seinen Super-Hit zum Besten. 10.000 Menschen waren gekommen, um die Mega-Fete in der Gummersbacher Fußgängerzone live mitzuerleben.



Costa Cordalis zeigt Power pur. Seine Begeisterung ist ihm anzusehen. Aber auch die Power, die er in das Konzert steckt: Nach nur zehn Minuten ist sein weißes Hemd schweißnaß, am Ende der Show klebt es nur noch an seinem Körper. Auch Kiki und Luca schwitzen ohne Ende. Ballermann-Stimmung in Gummersbach. Nur die Sonne fehlt. Auftauchende schwarze Wolken werden von der guten Stimmung und dem durchschlagenden Disco-Beat aber förmlich davon "gepustet".

[Dichtgedrängt stehen die rund 10.000 Besucher auf dem Gummersbacher Lindenplatz]

[Tochter Kiki verzügt die männlichen Besucher mit ihren sexy Tanzeinlagen.]



"Viva la Noche, Viva l'Amore....." singen die drei Cordalis, und mit der Unterstützung von Luca und Kiki stimmen tausende Stimmen mit ein. Es herrscht eine Bombenstimmung. Als Cordalis das Publikum fragt, ob sie mit ihm den "Sirtaki" tanzen wollen, schwingt ein ohrenbetäubendes "Jaaaaaaaaa" durch ganz Gummersbach.



In der Innenstadt ist der Bär los. Trotz der Enge versuchen einige ihr Glück und tanzen "Sirtaki". Auf der Bühne zeigt Costa was er drauf hat, zur Freude der weiblichen Gäste. Auch die Männer kommen voll auf ihre Kosten: Kiki, unterstützt von den hübschen Background-Tänzerinnen Simone und Sabine, bietet eine super-sexy Tanzshow. Bruder Luca versetzt die jüngeren Mädels mit sanft schwingenden Hüften, einem strahlenden Lächeln und einem überzeugenden Gitarrenspiel ins Schwärmen.



Bei einem Rundblick durch die Menge fällt auf, dass alle Altersgruppen vertreten sind. Die "Älteren", weil sie Costa noch von "früher" kennen - die Jüngeren werden von dem heißen Disco-Beat angezogen. Auch die ganz Kleinen sind begeistert. Ein Junge sitzt auf den Schultern des Vaters und singt "Viva la Noche" aus vollem Halse mit. Vor der Bühne drängen Kinder, um ja ganz, ganz vorne mit dabei zu sein. Nicht nur Partylieder werden gespielt. Zwischendurch greift Cordalis zur Gitarre und spielt griechische Folklore. Das Publikum stört der abrupte Wechsel nicht, sie schunkeln und tanzen begeisert mit.

[Bis zur Kirche und in die Fußgängerzone feiern die Besucher die beste Party des Jahres.]

[Heike Reeck-Knips (links) und Thomas Michel haben diese Mega-Fete organisiert - alles passte, wie immer, wenn die beiden etwas in die Hand nehmen.]



Die Gummersbacher wollen Costa und Co. nicht von der Bühne gehen lassen. Sie fordern eine Zugabe nach der anderen - und Costa gibt nach. Nach unzähligen Zugaben verlassen Costa, Kiki, Luca und die Band erschöpft die Bühne. Doch hinter den Kulissen geht es weiter: Autogramme und Interviews stehen auf dem Programm. Im Interview gibt Cordalis zu, dass er vom Gummersbacher Publikum total begeistert sei. Auf die Frage, ob es eine Tätigkeit gäbe, die er ausüben würde, wenn er nicht Schlagersänger wäre, antwortet er: "Man hat viele Wunschtäume. Sänger war einer davon. Aber jedes Konzert ist für mich anders."



Heike Reeck-Knips, Organisatorin aus den Reihen der Sparkasse, wusste eine herzzerreißende Geschichte zu erzählen: "Vor der Show kam eine Mutter zu mir, dessen Tochter blind ist. Ob es wohl möglich wäre, nach dem Konzert ein Foto von Cordalis und ihrer Tochter zu machen. Cordalis willigt sofort ein. Gesagt getan: Nach dem Konzert kam ich in die Gaderobe, und fragte, ob sie Zeit haben. 'Gib uns ein paar Minuten und wir sind wieder fit. Dann machen wir das Foto als erstes.' Das Mädchen hatte riesigen Spaß, sie wollte überhaupt nicht mehr von der singenden Familie weg. Es war einfach klasse."

[Selbst die Jüngsten grölen mit und sind außer Rand und Band.]

[Luca Cordalis bringt mit seinem Lächeln und seinen Augen die Mädchenherzen zum brennen.]



Während sich hinter den Kulissen die Journalisten tummeln, geht auf der Bühne die Fete weiter. 'Speed Limit' treten nochmals auf. Bereits vor dem Auftritt der Cordalis-Familie hatte die Band aus Bergneustadt den Besuchern eingeheizt. Und jetzt geht es weiter. Die Besucher rocken begeistert ab. Auch 'Speed Limit' müssen Zugaben geben. Um 23:15 Uhr ist Schluss. Und dann passiert es: "Den ganzen Abend hatten wir riesiges Glück mit dem Wetter. Doch als der letzte Ton von 'Speed Limit' verklungen war, hatte es angefangen zu regen. Für den Abbau war das ziemlich übel. Gott sei Dank hatte ich genügend Regencaps dabei", berichtet Reeck-Knips.



Heike Reeck-Knips mache schon seit 20 Jahren Veranstaltungen, aber ein Mensch wie Cordalis sei ihr noch nie begegnet: "Der ist total locker. Vor dem Konzert war er in 'Personenschutz'. Die Fans haben nach ihm gerufen, und er ist einfach in die Menge gegangen. Der ist total unkompliziert."

[Jeder will Costa, der seit den 60er Jahren Sänger und der beständigste deutsche Schlagerstar ist, sehen.]



Hier noch ein paar Infos über Costa, für die, die ihn noch nicht kennen: Costa Cordalis wurde 100 Kilometer von Athen entfernt geboren. Mit 16 kam er nach Frankfurt. Um Geld zu verdienen arbeitete er in einer Bar, und um deutsch zu lernen besuchte er das Goethe-Institut. Er machte sein Abitur und begann mit dem Studium. Drei Semester studierte er Philosophie und Germanistik, danach folgte ein fünfjähriges Studium an der Musikhochschule. Auf dem Lehrprogramm standen Gesang, Klavier und Komposition.



Aber auch an den Kursen "Ballett" und "Sprachtechnik" nahm er teil. Sein Studentenleben schloss er erfolgreich ab. Ganz nebenbei machte er das Dolmetscherexamen in Englisch. Apropos Sprachen: Cordalis spricht acht Sprachen fließend, in 25 kann er singen.



Anfang der 60er wurde er vom Fernsehen entdeckt, und Plattenfirmen meldeten sich. Zuerst sang er in Frankreich und den USA. Auf internationalen Festivals von Bogota bis Kuba trat er für Deutschland auf. 1968 begann sein Erfolg in Deutschland: Mit "Du hast ja Tränen in den Augen" sang er sich in die deutschen Frauenherzen. Mit "S.O.S.", "Carolina komm" und "Blumen in der Nacht" gelang ihm der Durchbruch. 1974 erhielt er seine erste "Goldene LP" für "Ich träume manchmal von Athen", die über eine Millionen Mal verkauft wurde. 1975 erhielt er die "Goldene Europa" für seinen Hit "Steig ein in das Boot". Und sein Partyknaller "Anita" war in diesem Jahr sechs Monate die unschlagbare Nummer eins der Hitlisten.



Bis 1981 besuchten über 15 Millionen Menschen seine Konzerte. 23 LPs, 50 Singles und Millionen verkaufter Schallplatten, das ist die Cordalis-Erfolgsbilanz, die sich heute bietet. Mit der Unterstützung von Sohn Luca und Tochter Kiki hat der Papa einen neuen Weg eingeschlagen: Die neuen Lieder sind "fetziger", und die alten wurden mit einem Disco-Beat unterlegt. Seitdem zieht es auch jüngere Generationen zu seinen Konzerten, wie man gestern Abend auf dem Lindenplatz in Gummersbach klar erkennen konnte.

[Ein Herzenswunsch geht nach dem Konzert in Erfüllung: Endlich besteht die Möglichkeit, Mädchenschwarm Luca in die Arme zu schließen.]



Zu diesem jährlichen Top-Event war es durch die Eröffnung des Lindenplatzes vor drei Jahren gekommen. Die Sparkasse hatte die "Höhner" eingeladen. Nach dem Open-Air hatten viele Leute angefragt, ob es wieder ein Event solcher Art geben würde. Die Sparkasse musste dies leider ablehnen, da eine solche Veranstaltung zu teuer wäre. Die Organisatoren versuchten Partner zu finden. Bei Aggerstrom wurde man fündig. Die Chefs setzten sich zusammen, und heraus kam das Open-Air mit den "Paveiern" im letzten Jahr.



Nach diesem Event begannen bereits die Planungen für die gestrige Veranstaltungen. Die Azubis der Sparkasse waren begeistert bei der Sache, halfen beim Auf- und Abbau. Insgesamt waren 35 Helfer im Einsatz, die sich um die Bewirtung, Technik und das Verteilen der kleinen "Flyer" kümmerten. Heike Reeck-Knips ist sich sicher: "Wir wissen, dass es nächstes Jahr wieder eine solche Veranstaltung geben wird. Wer eingeladen wird, ist noch unklar. Fest steht aber, dass das Event von gestern Abend wohl nur schwer zu toppen ist, wenn überhaupt."

[Heißbegehrt sind immer noch die Autogramme von Costa Cordalis. Er hat viel zu tun, bis er den Ansturm bewältigt hat.]

[Costa Cordalis gibt bei seiner Show alles und heizt dem Publikum richtig ein. Im grauen und kühlen Gummersbach herrscht "Ballermann"-Stimmung.]

[Begeistert von der Technik bestaunen Kiki, Luca und Papa Costa die Bilder, die noch während der Show bei Oberberg-Aktuell im Internet zu sehen waren.]

[Vor und nach dem Konzert der Cordalis-Familie brachten "Speed Limit" aus Bergneustadt die 10.000 Besucher zum Toben.]



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