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„Nach harten, aber fairen Verhandlungen“

kg; 10. Dec 2010, 08:52 Uhr
Bild: Katharina Glowicki --- Bei der Vertragsunterzeichnung (v.li.n.re.): Gerhard Dittich, Frank Röttger, Marion Wallerus, Hilko Redenius und Holger Thielmann, Prokurist der AggerEnergie, im Hintergrund.
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„Nach harten, aber fairen Verhandlungen“

kg; 10. Dec 2010, 08:52 Uhr
Nümbrecht – AggerEnergie verkauft Gasnetz an die Gemeindewerke Nümbrecht Netz - Rückpachtung läuft über 20 Jahre.
Jeweils vier Unterschriften waren nötig, um gestern bei der feierlichen Unterzeichnung im Parkhotel in Nümbrecht den Verkauf des Gasnetzes an die Gemeindewerke Nümbrecht Netz (GNN) und die gleichzeitige Rückverpachtung an die AggerEnergie amtlich zu machen. „Es waren harte, aber faire Verhandlungen“, wie Bürgermeister Hilko Redenius und AggerEnergie-Geschäftsführer Frank Röttger betonten, bis beide Seiten einwilligten. So geht nun das Gasnetz nach jahrelangen Bemühungen für 5,2 Millionen Euro in die kommunale Hoheit über.

Die Verpachtung läuft über 20 Jahre, mit einer Kündigungsoption im Jahr 2017. „In der Bewirtschaftung eines Gasnetzes stecken viele Risiken“, erklärte Marion Wallerus, die GNN-Geschäftsführerin. Bis 2017 seien die Regularien diesbezüglich halbwegs überschaubar, „nach 2018 ist dahinter ein großes Fragezeichen“, sagte Röttger. Daher hält sich die Kommune die Möglichkeit offen, das Netz dann selber zu betreiben.

Für die Kunden ändert sich durch den neuen Eigentümer nichts.  „In der heutigen Zeit kann der Kunde selber wählen, welchen Gasanbieter er möchte“, so der AggerEnergie-Geschäftsführer. Der Preis für die Nutzung des Netzes bleibe gleich und fließe weiterhin an den Netzbetreiber, somit an die AggerEnergie. Marion Wallerus zeigte sich zufrieden. „1998, als die Gemeinde das Stromnetz kaufte, war schon der Wille da, auch das Gasnetz zu übernehmen“, berichtete Wallerus. Damals sei der Verkauf mit riesigen Klageverfahren verbunden gewesen, "dieses Mal dauerte es zwar lange, aber es waren gute Verhandlungen."

Auch der Aufsichtsrat hatte sich die Entscheidung nicht einfach gemacht: „Wir haben hart diskutiert, letztendlich stehen wir voll dahinter“, meinte Gerhard Dittich, der Aufsichtratvorsitzende. Jetzt käme alles aus einer Hand. Die Partnerschaft zwischen der GNN und der AggerEnergie beginnt am 1. Januar 2011. Dann gehen 76 Kilometer Nieder-, Mittel- und Hochdruckleitungen sowie rund 2.000 Gashausanschlüsse mit einer Leitungslänge von etwa 31 Kilometern in das Eigentum der Gemeinde über. „Es ist eine Win-win-Situation. Ich wünsche beiden Partnern, eine vertrauensvolle und langfristige Zusammenarbeit sowie einen fairen Umgang“, sagte Röttger abschließend. 
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