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Entsetzen nach „Wetten, dass...“- Unfall

ch, uh; 5. Dec 2010, 01:30 Uhr
Bilder: Martin Hütt --- Noch nie musste eine 'Wetten dass...'-Sendung nach einem schweren Unfall abgebrochen werden. Das Unglück traf auch den Wettkandidat Jürgen Köhler sehr.
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Entsetzen nach „Wetten, dass...“- Unfall

ch, uh; 5. Dec 2010, 01:30 Uhr
Marienheide – Eigentlich hätte auf dem Flugplatz Marienheide-Meinerzhagen die Außenwette der Unterhaltungssendung stattfinden sollen. Doch nach dem schweren Unglück im Studio musste diese abgesagt werden.
Es war alles angerichtet für einen Unterhaltungsabend der Extraklasse. Schon seit einer Woche hatte das ZDF-Team sich auf dem Flugplatz Marienheide-Meinerzhagen an der Kreisgrenze vorbereitet und die Startbahn für die Außenwette präpariert. Die Liveschaltung funktionierte und um 21:30 Uhr wollte man aus dem Oberbergischen zu einem Millionenpublikum schalten. Wettpatin wäre dabei niemand geringeres als die Sängerin Cher gewesen.

[Tief enttäuscht war Elmar Geulen  (2.v.r.) nach dem Abbruch der Sendung.]

Doch es kam anders, als man geplant hatte. Bereits bei der ersten Wette in der Düsseldorfer Philipshalle passierte der schreckliche Unfall. Das erste Mal in der 29-jährigen Geschichte wurde die Sendung frühzeitig abgebrochen. Der Schock stand auch den Mitarbeitern und Wettkandidaten auf dem Fluggelände ins Gesicht geschrieben. Dabei hatte man zunächst noch fest damit gerechnet, dass die Show weitergeht. „Die Hoffnung stirbt zuletzt“, äußerten sich die Wettkandidaten Elmar Geulen aus Euskirchen und Jürgen Köhler  aus Hennef an der Sieg noch zuversichtlich. Sie hatten vor, Eisstücke im Format von 500mm x 400 mm x 120mm aus einem Eisblock mit einer Motorsäge zu sägen. Dann sollten Snowboardbindungen auf den Eisblöcken festgeschraubt werden.

Köhler hätte im Anschluss mit Snowboardschuhen auf den beiden Eisblöcken gestanden und wäre von Geulen, der das Motorrad gefahren hätte,  einen Kilometer weit über die Startbahn gezogen worden – und das mit einer Geschwindigkeit von bis zu 200 Stundenkilometern. Die Schwierigkeit der Wette war das exakte Sägen und die Befestigung der Schrauben auf den Eisblöcken, ohne dass diese Splittern oder Spalten. In den Proben gelang dies immer. 


[Viele freiwillige Helfer vom THW und Feuerwehr sowie die Räumdienste gaben ihr Bestes, damit ideale Bedingungen für die Wette herrschten.]

Als die Entscheidung in Düsseldorf fiel, war die Enttäuschung bei den beiden Kandidaten entsprechend groß. Bereits vor Jahren hatten sie sich mit der Wette bei der Kultsendung beworben. Ob sie in 2011 antreten dürfen, war gestern Abend noch nicht klar. Zumal der betriebene Aufwand beträchtlich war. Seit dem Nachmittag haben ununterbrochen Räumfahrzeuge die Bahn von Schnee und Eis befreit. 20 THW-Einheiten aus dem gesamten Rhein- und Siegerland hatten die Strecke beleuchtet und für ideale Bedingungen gesorgt. Doch am Ort des Geschehens zeigte man Verständnis für die Entscheidung in der Landeshauptstadt. Zu tief saß der Schock über das Gesehene. „Wir können uns jetzt nicht mehr zu 100 Prozent konzentrieren und damit wäre das Risiko bei diesen Geschwindigkeiten einfach unkontrollierbar“, sagte ein ZDF-Mitarbeiter.
 
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