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Ernüchterung in Nümbrecht und bei der HSG nach deftigen Schlappen

bv; 21. Nov 2010, 11:55 Uhr
Oberberg Aktuell
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Ernüchterung in Nümbrecht und bei der HSG nach deftigen Schlappen

bv; 21. Nov 2010, 11:55 Uhr
Oberberg – Von den oberbergischen Vereinen kann nur Spitzenreiter Gummersbach punkten – Nümbrecht unterliegt nach indiskutablen letzten zehn Minuten – Marienheide/Müllenbach ohne Biss – Derschlag bietet weiden lange Zeit Paroli.
HSG Rheinbach/Wormersdorf – SSV Nümbrecht 28:19 (8:13).

Eigentlich bekamen die Zuschauer in Rheinbach gestern gleich zwei Spiele zu sehen. Das erste dauerte gleich 49 Minuten, in dem der SSV eine richtig gute Leistung zeigte. Hellwach und beweglich war man in der Deckung und blockte gleich reihenweise Schüsse des Rheinbacher Rückraums. Was dennoch durchkam, wurde oft eine Beute von Nümbrechts Keeper Sven Aachenbach. Nach dem 4:4 setzten sich die Gäste langsam ab, weil man auch im Angriff klug und überlegt agierte. Besonders Björn Lefherz zeigte vor dem Wechsel, welche wichtige Rolle er im SSV-Angriffsspiel darstellt. Ein deutlicher Halbzeitvorsprung war die folge, der kurz nach dem Wechsel sogar auf 8:14 erhöht wurde. Zwar bekamen die Gastgeber nach einem 12:16 (40.) die zweite Luft und verkürzten auf 15:16, doch nach einer Auszeit von SSV-Coach Alex Orlov schienen die Gäste wieder in der Spur und erzielten folgerichtig auch zwei Treffer. Das erste Spiel endete also 15:18, und wenn die Schiedsrichter danach abgepfifen hätten, wäre man auf Nümbrechter Seite zufrieden nach Hause gefahren.


[SSV-Trainer Elex Orlov musste am Ende mit ansehen, wie sein Team in Rheinbach unterging.]

Doch dem war nicht so, denn es folgte ein zweites Spiel – das nach der 49. Minute. Plötzlich waren die Nümbrechter Spieler von allen guten Geistern verlassen. Statt nach den Anschlusstreffern der Gastgeber konzentriert nach vorne zu spielen, suchte man den schnellen Abschluss und lud Rheinbach so zu weiteren Gegenstoß-Toren ein. Das Unheil nahm seinen Lauf. Am Ende war nur noch Kopfschütteln, die SSV-Akteure hockten fix und fertig auf dem Hallenboden und mussten erst realisieren, was in den vergangenen zehn Minuten geschehen war. Das zweite Spiel endete also 13:1 für Rheinbach, was am Ende eine deftige 28:19-Abfuhr für den SSV bedeutete.

Nümbrecht: Tim Hartmann (7/1), Daniel Funk (5/1), Björn Lefherz (4), Kevin John, Mario Jatzke, Thorsten Krauss (je 1).


Longericher SC – HSG Marienheide/Müllenbach 30:17 (13:7).

HSG-Trainer Maik Thiele war auch einen Tag nach der Klatsche in Longerich ziemlich angefressen über die Leistung seines Teams. „Das hatte von unserer Seite aus nichts mit Handball zu tun und war nur noch blamabel“, quittierte er die 60 HSG-Minuten in Longerich mit einem Kopfschütteln. Nach nur wenigen Minuten lagen die Gastgeber bereits mit 5:0 in Front, weil sich die HSG vier dicke Abwehrpatzer geleistet hatte. „Dabei habe ich auf die Stärken des LSC die ganze Woche über hingewiesen, aber offenbar hört man kaum oder gar nicht zu“, war Thiele enttäuscht. Jedenfalls hatten die Gastgeber schon in der ersten Hälfte mit den desolat auftretenden Oberbergern leichtes Spiel, die auch noch auf den beruflich verhinderten Spielmacher Peter Voiss verzichten mussten.

Doch nach dem Wechsel sollte es noch schlimmer kommen. Marienheide/Müllenbach lud die Gastgeber geradezu zum Toreschießen ein und vermochte es sogar bei einer 6:3-Üverzahlsituation nicht, den Ball im gegnerischen Gehäuse unterzubringen, kassierte stattdessen sogar noch einen Gegentreffer. Bezeichnend, dass im ganzen Spiel nur zwei der insgesamt acht Siebenmeter verwandelt werden konnten. Thiele forderte seine Mannschaft nach dem „Desaster“ auf, aus diesen Spielen zu lernen: „Meinen Spielern muss klar werden, dass man sich auch gedanklich auf ein schweres Oberligaspiel vorbereiten muss.“

M’heide/M’bach: Christian Daase, Sebastian Raymund, Marc Erlinghagen (je 4), Timo Montag (2/2), Lukas Buchheim, Viktor Bogdan, Sander Buchheim (je 1).


TV Weiden – TuS Derschlag 36:34 (19:19).

Ein Duell auf Augenhöhe erlebten die Zuschauer in Weiden, wobei sich die Gäste hoch motiviert zeigten und sich auch nicht von einer 9:6-Führung der Gastgeber beeindrucken ließen. Kaltschnäuzig agierte man im Angriff, in dem von Derschlager Seite aus Marcel Mesenhöhler, Sven Georgewitsch und Stephan Kakuschki die Akzente setzten.


[Sven Georgewitsch war einer der Aktivposten im Derschlager Team.]

Zwar stand die Deckung zu offen und musste dem schnellen Weidener Spiel bei einigen Gegentreffern Tribut zollen, doch mit dem Angriffsspiel konnten die Derschlager Verantwortlichen Rainer Schumacher und Uli Pohl zufrieden sein. 16:17 lagen die Gäste zwischenzeitlich vorne und bei einem Remis zur Pause war noch alles drin.

In den zweiten dreißig Minuten präsentierten sich die Derschlager zunächst glänzen und erarbeiteten sich beim 20:23 und 23:26 zweimal eine Drei-Tore-Führung, die allerdings nicht von Bestand war. Mit zunehmender Spielzeit fehlte beim Abschluss die Konzentration und im Abwehrbereich konnten die Lücken nicht geschlossen werden. „Uns fehlten gerade in der Deckung in den letzten zehn Minuten die personellen Alternativen“, meinte Trainer Schumacher, der von einer „unnötigen Niederlage“ sprach. „Dieses Spiel hätte eigentlich keinen Sieger verdient gehabt.“

Derschlag: Stephan Kakuschki (10/2), Matthias Kakuschki (8/4), Sven Georgewitsch (7), Marcel Mesenhöhler (4), Gregor Pohl, Norman Scholz (je 2), Alieksandar Shamkuts (1).


VfL Gummersbach II – Dünnwalder TV 35:20 (16:9).

Kurzen Prozess machte der Tabellenführer mit dem Dünnwalder TV bereits Mitte der Woche, als man beim Vorspiel in der LanxessArena aufeinandertraf. Nur in den ersten Minuten schien auch der VfL angesichts der ungewohnten Spielstätte nervös und schloss überhastet ab. So durften sich die Gäste zu diesem Zeitpunkt noch über ein 5:5 freuen. Dann aber nahm der VfL-Express Fahrt auf – vor allem, weil nunmehr die Abwehr zur alten Sicherheit fand. Bereits zur Pause hatte sich das Team von Trainer Leszek Hoft einen deutlichen Vorsprung erspielt. Ein Zwischenspurt in den ersten 15 Minuten der zweiten Hälftezeigte dem DTV endgültig die Grenzen auf, und beim 24:15 war die Partie entschieden. Hoft konnte am Ende allen Spielern einen Einsatz gönnen, und der Spitzenreiter tat im Übrigen etwas für sein Torverhältnis.

VfL II: Ole Rahmel (6), Philipp Schmitz, Dirk Schumacher, Thimo Kirsch (je 4), Marc Multhauf (je 4/2), Max Timmerbeil (3), Julian Mayer, Robin Teppich, Marian Orlowski, Patrick Dörr, Jonathan Eisenkrätzer (je 2).
  
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