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Neuer Vorstand und neuer Ärger bei Tierschützern

bv; 15. Nov 2010, 13:00 Uhr
Oberberg Aktuell
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Neuer Vorstand und neuer Ärger bei Tierschützern

bv; 15. Nov 2010, 13:00 Uhr
Wiehl – Tierschutzverein Oberberg droht nach Neuwahl rechtliches Ungemach - Rainer Gaertner entmachtet - Auseinandersetzung nach turbulenter Mitgliederversammlung.
Alle Jahre wieder. Es ist noch gar nicht so lange her, da kämpften im Tierschutzverein Oberberg zwei Lager um die Macht. Erbittert wurde gestritten, man überzog sich mit Klagen und schließlich ging Rainer Gaertner aus der Fehde gegen Heidelore Gapmann (früher Sondermann) als Sieger vom Feld, musste sich aber kurze Zeit später den Vorwürfen früherer Mitstreiter erwehren, er regiere den Tierschutzverein Oberberg geradezu diktatorisch. Erneut gab es Zoff, Mitgliederversammlungen und die Kritiker mussten schließlich die Segel streichen. Eine Finanzkrise des Tierheims schloss sich an, und auch heute ist die Lage des Vereins alles andere als rosig. Und jetzt gibt es erneut Knatsch.


[Im Tierschutzverein Oberberg wird erneut gestritten.]

Auf der Mitgliederversammlung wurde nämlich jetzt – für viele überraschend - ein neuer Vorstand gewählt. Grundlage waren sicherlich für zahlreiche Mitglieder die Argumente des früheren Inhabers der Fiurma „King Plastic“ in Gummersbach, Dieter Knipping. Der hatte angesichts der wirtschaftlichen Probleme des Vereins einen Förderverein ins Spiel gebracht und angekündigt, sich selbst für Spenden einzusetzen – und ein neues Vorstandsteam präsentiert. Diese Mannschaft erhielt die Stimmenmehrheit der anwesenden Mitglieder. Günter Breuker führt nunmehr den Verein und löste Rainer Gaertner ab. Zur stellvertretenden Vorsitzenden wurde Franziska Roggendorf gewählt, 2. Stellvertretnde Vorsitzende ist Christina Kunze, als Kassenwart fungiert Wolfgang Viebahn, als Schriftführer Horst Giesen.

Eine Wahl, die sich jetzt jedoch als rechtlich fragwürdig entpuppen könnte. Der frühere Vorsitzende Rainer Gaertner hatte mit seinem Rechtsbeistand noch auf der Versammlung darauf hingewiesen, dass eine Blockwahl – wie sie denn auch durchgeführt wurde – in der Satzung nicht vorgesehen sei. Gaertner fühlt sich jetzt durch Auskünfte des Registergerichts Köln bestätigt.


„Die Mitglieder haben sich von den Initiatoren in die Irre führen lassen", beurteilt der geschasste Vorsitzende die nun äußerst schwierige Rechtslage. Somit wäre Rainer Gaertner nämlich weiterhin Vorsitzender des Vereins. „Ich stehe für dieses Amt allerdings nicht mehr zur Verfügung, denn ich lehne die Verantwortung für das, was jetzt passiert, ab", verkündet Gaertner und weist gleichzeitig daraufhin, mit welcher enormen Anstrengung das Tierheim Koppelweide nach der Übernahme im Jahr 2006 unter seiner Leitung wieder aufgebaut wurde. „Wir haben damals ein völlig verwahrlostes Tierheim übernommen und daraus eine vorzeigbare Herberge für Tiere gemacht", so Gaertner. Mit viel Herzblut und großem Engagement sei das Objekt saniert und die Lebensbedingungen der Tiere entscheidend verbessert worden. Nun sei für ihn der Punkt gekommen, wo andere unter Beweis stellen müssten, dass sie es noch besser machen könnten.

"Ich habe fünf Jahre meines Lebens in das Tierheim Koppelweide investiert und schwere berufliche sowie private Einbußen hinnehmen müssen", schildert Rainer Gaertner seine Situation. Jetzt freue er sich darauf, endlich wieder seinem Beruf richtig nachgehen und sein durch einen Brandanschlag zerstörtes Haus aufbauen zu können. Gleichzeitig wolle er sich aber als Vorsitzender der Tierversuchsgegner BRD auch weiterhin für die Rechte der Tiere einsetzen.
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