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Fürsorge von Patienten anstatt Streit um Kunden

sw; 2. Nov 2010, 15:51 Uhr
Bilder: Susan Wolters --- Vertreter des Krankenhauses, der Krankenkassen, des ambulanten Pflegedienstes und des Oberbergischen Kreises stellten heute Sinn und Aufgaben der Case-Managerinnen vor.
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Fürsorge von Patienten anstatt Streit um Kunden

sw; 2. Nov 2010, 15:51 Uhr
Gummersbach – Das Kreiskrankenhaus wird ab November von fünf Case-Managerinnen unterstützt, die in Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern eine Versorgung der Patienten über den Krankenhausaufenthalt hinaus sicherstellen.
„Wir müssen einen Weg finden, der aus dem Krankenhaus heraus nahtlos an eine gute Versorgung anschließt“, erklärte der Geschäftsführer des Kreiskrankenhauses Gummersbach, Wolfgang Brodesser. Daher stellte er heute die fünf Case-Managerinnen Nadine Kaus, Kerstin Gudenrath, Karen Keine, Birgit Meier und Helene Peters vor, die sich ab November um diesen nahtlosen Übergang und die Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern kümmern sollen. Im Vorfeld hat sich das Krankenhaus dazu mit den Krankenkassen, dem Gesundheits- und Sozialamt des Oberbergischen Kreises, Rehabilitations-Einrichtungen und ambulanten Pflegediensten getroffen, um sich so mit externen Pflegedienstleistern zu vernetzen.


Die Case-Managerinnen sorgen gemeinsam mit den drei Sozialarbeiterinnen Margot Gierlich-Hage, Susanne Rabe und Martha Schoden für eine kontinuierliche Betreuung des Patienten von der Aufnahme bis zur Entlassung, bemühen sich um eine individuelle Planung und koordinieren alle Berufsgruppen im Krankenhaus, die sich um den Patient kümmern. „So werden auf einem hohem Niveau die Pflegedienstleistungen sichergestellt“, war der Gesundheits- und Sozialdezernent des Oberbergischen Kreises, Jorg Nürmberger, überzeugt. Nadine Kaus, die bereits seit 2006 als Case-Managerin im Krankenhaus arbeitet, berichtete von ihren Erfahrungen und konnte feststellen, dass „der Bedarf da ist, jeder davon begeistert ist und die Patienten einen großen Nutzen davon tragen.“ Die fünf Frauen kommen in den Bereichen der Inneren Medizin I und II, Allgemeinen Chirurgie, Unfallchirurgie, Fachabteilung für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde und auf der Gynäkologischen Station zum Einsatz.


[(v.li.) Nadine Kaus, Martha Schoden, Helene Peters, Birgit Meier, Kerstin Gudenrath, Karen Keine und Margot Gierlich-Hage.]

Ausschlaggebend für die Einstellung der Case-Managerinnen war der immer deutlichere Anstieg von Pflegebedürftigen, der durch den demographischen Wandel zustande kommt. Auch Ralf Schmallenbach von der AOK beschrieb ähnliches: „Der Medizinbetrieb wird nicht einfacher“. Die Verbindung zwischen Patient und den verschiedenen Einrichtungen sei daher sehr wichtig. “Wir können alle nur ermuntern, diesen Informationsweg zu nehmen.“ Uwe Söhnchen vom ambulanten Pflegedienst betonte außerdem, dass „in Zusammenarbeit viel mehr für die Patienten getan werden kann“. In der Vergangenheit sei die Schnittstelle zu Krankenhäusern problematisch gewesen, durch die Vernetzung werde man sich aber nicht mehr um Kunden streiten müssen, sondern sich intensiver mit der Pflege der Patienten beschäftigen können.
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