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Mit der Feuerstange die Kinder stark machen

ch; 31. Oct 2010, 14:53 Uhr
Bilder: Christian Herse --- Während Annika mit dem Finger den Teller drehte, sprang Markus unter dem Applaus dem Publikums über die Feuerstange.
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Mit der Feuerstange die Kinder stark machen

ch; 31. Oct 2010, 14:53 Uhr
Lindlar – Der Kreuzbund Lindlar richtete gestern ein Kinderfest aus, bei dem das Selbstbewusstsein der Kleinen spielerisch gestärkt und die Eltern für das Thema „Alkohol“ sensibilisiert wurden.
Es hatte schon etwas zirkusmäßiges, als die Musik in der kleinen Sporthalle ertönte und die Feuerstange auf der Bühne angezündet wurde. Doch gestern war das Publikum zugleich auch Künstler und das mit richtig viel Spaß. Der Kreuzbund Lindlar hatte zu dem Kinderfest eingeladen und durfte sich dabei über besondere Unterstützung freuen. „Seit 2004 nutzen wir die Service-Pakete der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, um bei solchen Veranstaltungen das Selbstbewusstsein der Kinder zu stärken“, berichtet Sprecher Stephan Blumberg. „Jetzt waren wir völlig überrascht, als unser Verband als einer von drei Preisträgern ausgewählt wurde, das „Kinder stark machen“- Fest ausrichten zu dürfen.“

[Blind ging es durch den Parcours. Nur auf Zuruf wussten die Kinder, wo sie langgehen mussten.]

Dabei standen jedoch nicht nur die Sprösslinge im Mittelpunkt, sondern auch Mama und Papa. „Während die Kleinen die einzelnen Spielstationen durchlaufen, versuchen wir mit den Eltern ins Gespräch zu kommen und sie zu sensibilisieren“, weiß Ingrid Mertens von der BZgA. Es sei wichtig, schon früh das Selbstwertgefühl von Kindern zu stärken, damit sie später eher „Nein“ zu Drogen und Alkohol sagen. „Mut, Vertrauen, Anerkennung, Vorbild und Miteinander sind die Oberthemen, mit denen sich die Teilnehmer beschäftigen“, erklärt Mertens den Ablauf des Festes. So mussten die Kinder blind einen Parcours ablaufen und sich auf die Anweisungen ihres Partners verlassen. Auf der anderen Seite wurden fleißig die Teller gedreht.

Schon seit Jahren arbeitet der Kreuzbund mit den weiterführenden Schulen in Lindlar sowie dem St. Angela-Gymnasium in Wipperfürth und dem Engelskirchener Aggertalgymnasium zusammen. „Im Rahmen einer Suchtwoche beschäftigen sich die Kinder und Jugendlichen mit der Drogensymptomatik“, so Blumberg über die Präventionsarbeit. „Wir geben der Sache dann ein Gesicht, indem wir von unseren eigenen Geschichten erzählen. Viele kennen uns und wissen, in welche Kneipe wir gegangen sind.“

Insgesamt 30 Aktive sind zurzeit im Kreuzbund Lindlar engagiert, dazu kommen 70 weitere Besucher, die an den Gruppentreffen teilnehmen. Ein eng geknüpftes Netzwerk mit Apotheken und Ärzten hilft dabei, möglichen Alkoholabhängigen einen Ausweg aufzuzeigen. „Wir sind kein Abstinenzverein, sondern zu uns kann jeder kommen, der sich informieren will oder glaub, ein Problem zu haben“, versichert Blumberg.

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