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Öffentliche Entschuldigung und Rücktritt

lo; 23. Sep 2010, 12:05 Uhr
Oberberg Aktuell
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Öffentliche Entschuldigung und Rücktritt

lo; 23. Sep 2010, 12:05 Uhr
Nümbrecht - Der bisherige Vize-Bürgermeister Otto Müller zog die Konsequenzen aus seiner verbalen Entgleisung im Haupt- und Finanzausschuss und tritt mit sofortiger Wirkung von seinem Amt zurück.
Vor der gestrigen Ratssitzung hatten die Fraktionen noch intensiv die Köpfe zusammengesteckt, so dass es erst mit einer Viertelstunde Verspätung losgehen konnte. Bevor der Einstieg in die Tagesordnung erfolgte, passierte das, was die meisten erwartet hatten. Otto Müller zog in einer persönlichen Erklärung die Konsequenzen aus seiner untragbaren Äußerung im nicht-öffentlichen Teil der Haupt- und Finanzausschusssitzung am vergangenen Montag und trat von seinem Amt als Vize-Bürgermeister zurück. Der CDU-Politiker hatte dort für einen Eklat gesorgt. In der Diskussion um einen Vertrag mit der Aggerenergie, der die Übernahme des örtlichen Gasnetzes durch die Gemeindewerke regelt, forderte der Grünen-Politiker  Dieter Eidam, auf erneuerbare Energien zu setzen, um autark zu bleiben.

Darauf reagierte Müller mit dem Ausspruch „Hitler wollte auch autark werden“ und wiederholte diese Worte trotz einer Rüge durch Bürgermeister Hilko Redenius. Drei Fraktionen (SPD, Grüne, UWG) verließen daraufhin den Saal. Müller entschuldigte sich gestern noch einmal in aller Form für den Nazi-Vergleich. „Ich kann diese Äußerung nicht rechtfertigen, denn dafür gibt es keine Rechtfertigung. Ich bitte Sie, mir diese Entgleisung zu vergeben“, so Müller. Die Grünen und auch die anderen Fraktionen nahmen die Entschuldigung an und begrüßten den Rücktritt. Als einfaches Mitglied wird Müller dem Rat, dem er seit 31 Jahren angehört, erhalten bleiben.

Im Gegensatz zu Bodo Löttgen: Der Landtagsabgeordnete der CDU absolvierte gestern nach elf Jahren seine vorerst letzte Ratssitzung. Er legt sein Mandat nieder, da er kürzlich den Posten des kommunalpolitischen Sprechers der Landestagsfraktion der Christdemokraten übernommen hat. Die dadurch entstandene Terminfülle hätte dafür gesorgt, dass er die Sitzungen vor Ort kaum noch wahrnehmen könne.             

  
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