Archiv

Neue Heimat für ausländische Mitbürger im Oberbergischen

Red; 13. Sep 2010, 16:19 Uhr
Bilder: OBK --- Landrat Hagen Jobi begrüßt Tolga Atas als 'neuen Oberberger'.
ARCHIV

Neue Heimat für ausländische Mitbürger im Oberbergischen

Red; 13. Sep 2010, 16:19 Uhr
Gummersbach - Landrat Hagen Jobi überreichte den „neuen Oberbergern' ihre Einbürgerungsurkunden.
Im Kreishaus konnte Landrat Hagen Jobi „neue“ Oberberger begrüßen und überreichte viele Einbürgerungsurkunden. "Fremde sind Freunde, die man noch nicht kennt", zitierte der Landrat einen unbekannten Verfasser. "Der Zuzug von Menschen auch anderer Nationalitäten ist für die Zukunft unserer Region wichtig. Wir brauchen ihre Kenntnisse als Fachkräfte, als Kapazitäten, die sie zum Teil ja schon seit Jahren einbringen."

Da ist der chinesische Ingenieur, der an der FH-Gummersbach studiert hat und im Oberbergischen beruflich und privat Fuß gefasst hat. Eine Familie aus Sri Lanka freut sich auf eine gemeinsame Zukunft in der Region. Der 19-jährige Tolga Atas ist hier "zu Hause" wie er sagt: "Ich bin im Oberbergischen geboren, in Marienheide aufgewachsen und fühle mich als Oberberger." Das möchte er mit dem Erwerb der deutschen Staatsangehörigkeit nun dokumentieren.


[Hagen Jobi überreicht Natallia Brogno ihre Urkunde.]

Vor drei Jahren hat die gebürtige Weißrussin Natallia Brogno ihren Antrag auf Einbürgerung gestellt. Während die deutschen Behörden sehr schnell und unkompliziert vorgegangen seien, habe das Verfahren in ihrem Heimatland sehr viel Zeit in Anspruch genommen. "Immer wieder kamen neue Listen, die abzuarbeiten waren, immer wieder Anfragen nach Dokumenten und Papieren, dazu 500 € Bearbeitungsgebühr, die ich aufbringen musste, damit ich überhaupt aus Weissrußland ausreisen konnte", so Brongo. Die 37-Jährige wohnt mit ihrem Mann in Eckenhagen. Das Paar hat inzwischen zwei Söhne, die im Oberbergischen geboren wurden und hier aufwachsen sollen.

Jobi ist überzeugt, dass die meisten "Neubürger" sich bereits in die deutschen Lebensverhältnisse integriert und die deutsche Sprache erlernt haben. "Wenn nicht, müssen sie dieses als ihre eigene wichtige Aufgabe unbedingt angehen", empfiehlt der Landrat. Sprachbarrieren abzubauen sei sehr wichtig, unterstrich auch Brogno. Nur so könne es ein wirkliches Miteinander geben. "Wir hoffen, unsere Kinder hier im Oberbergischen groß zu ziehen, zu arbeiten und uns so auch in die Gesellschaft zu integrieren. Es ist schön, dass wir Freunde gefunden haben. Sie ersetzen uns ein wenig die fehlende Verwandtschaft und die großen Familienfeiern", sagte die 37-Jährige.
WERBUNG