Gummersbach - Die Gläubiger des Unternehmens haben den Insolvenzplan unterschrieben und nun können auch die Mitarbeiter der Gummersbacher Filiale positiv in die Zukunft blicken.

Von Daniel Beer und Susan Wolters

Heute Nachmittag  gab auch das Amtsgericht Essen grünes Licht für den Insolvenzplan der Karstadt Warenhauskette. Damit geht das Unternehmen in den Besitz der Berggruen Holding über. Nach fast einem Jahr endet so auch für die Mitarbeiter der Filiale in Gummersbach eine Zeit der Ungewissheit. „Es ist eine große Erleichterung, dass man seinen Job behalten kann“, beschrieb Anja Scholz ihre Gefühle, nachdem die Abteilungsleiter der Belegschaft die guten Nachrichten überbracht hatten.  

Filialgeschäftsführer Volker Simstich sagte: „Wenn man hören könnte, welche Lasten von unseren Schultern gefallen sind, es hätte in Gummersbach wohl ein mittleres Erdbeben gegeben“. Die monatelange Hängepartie habe doch sehr an den Nerven der Beteiligten gezerrt. Unter betriebswirtschaftlichen Punkten betrachtet zähle Gummersbach zwar zu den erfolgreichen Filialen, trotzdem hätte die Zukunft in den Sternen gestanden. „Wir stehen jetzt am Anfang eines Prozesses und es liegt viel Arbeit vor uns, aber wir scheuen diese nicht“, so Simstich weiter.       


[Anja Scholz und Rafael Schramm.]

Auch Verkäuferin Marina Wall ist erleichtert: „Als mir die gute Nachricht übermittelt wurde, entstand bei mir so ein ‚Wow-Effekt‘, obwohl man eigentlich schon damit gerechnet hatte“. Unter den Kollegen habe man versucht, die Gefahr des Jobverlustes zu verdrängen. Von den Kunden hat Wall auch schon positive Rückmeldung bekommen: „Die Kundschaft freut sich, dass Karstadt hier bleibt.“ Rafael Schramm denkt vor allem an seine Kollegen deutschlandweit: „Das sind zahlreiche Arbeitsplätze, die erhalten bleiben.“ Auch wenn man die Verhandlungen in den Medien mit verfolgt habe, sei es doch ein freudiges Gefühl, jetzt endlich Gewissheit zu haben.


[Nach der Rettung: Fröhliche Menschen bei der Arbeit.]