Nümbrecht – Der Naturschutzbund Oberberg veranstaltete gestern im Rahmen des internationalen Fledermaus-Tages eine „Batnight“ auf Schloss Homburg.

Was passiert mit den Fledermäusen, wenn ihre Lebensräume zerstört werden? Die Antwort auf diese und andere Frage konnten gestern Abend rund 50 Kinder hautnah erfahren. Im Rahmen des europaweiten Fledermaus-Tages organisierte der Naturschutzbund Oberberg - NABU - eine „Batnight“ für seine Kinder- und Jugendgruppen. Veranstaltungsort war Schloss Homburg in Nümbrecht. Tassilo Rau vom NABU erklärt die Hintergründe des Projekts: „Die Kinder sollen sich vom 'Horrobild Fledermaus' lösen und verstehen, dass diese Tiere unseren Schutz und unsere Hilfe benötigen.“

Um dies den jungen Teilnehmer näher zu bringen, führte Rau ein „Reise-nach- Jerusalem“-ähnliches Spiel mit ihnen durch. Dabei bauten sich die Kleinen ein viereckiges Quartier aus Ästen, in das sie sich hinein stellten und Fledermaus spielen durften. Während sie „ausflogen und nach Nahrung suchten“, entfernte Rau in jeder Runde ein „Fledermaus-Nest“ mehr und erklärte den Kindern anschließend die Gründe für das Verschwinden eines Quartiers. So führten zum Beispiel eine eingestürzte Höhle, abgehängte Fledermaus-Kästen oder ein Dachboden, der luftdicht gemacht wurde, zum Lebensraumverlust. „'Spielerisch lernen', nennt man das“, meinte Rau lächelnd. Zum weiteren Rahmenprogramm zählten eine Vorlese-, Schmink-, Bastel-, Quiz- und Vorlesestation.

Ein besonderes Highlight wurde von Tine Meyer-Cords von Eurobats, die für die fachliche Betreuung zuständig war, angeboten. Die Kinder machten sich mit Hilfe von Batdetektoren auf die Suche nach Fledermäusen, begleitet von Meyer-Cords. Batdetektoren können die Ultraschall-Geräusche der Fledermäuse in für Menschen hörbare Töne umwandeln. „


[Kein Platz mehr für Fledermäuse: Der Lebensraum wird immer knapper.]

Dadurch wird die Fledermaus für die Kinder viel fassbarer, viel realer. Sonst sieht man sie ja nur in der Dämmerung schnell hin- und herfliegen. Aber jetzt sind sie durch die hörbaren Geräusch wirklich da.“, beschrieb Meyer-Cords, die ihre Diplom-Arbeit über die scheuen Tiere verfasst hat und sich „den lieben langen Tag" nur mit Fledermäusen“ beschäftigt. Den Kindern war der Spaß anzumerken. Als Graf Dracula oder Batman, wie sie sich selbst betitelten, rannten sie über die Veranstaltungsfläche oder in den angrenzenden Wald und nahmen interessiert an den Spielen teil.