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Hübender Kalendergirls – der zweite Akt

kg; 19. Aug 2010, 16:37 Uhr
Bilder: Jens Knotte (1,3,4), Katharina Glowicki (2,5) --- Elf Hübender Frauen beteiligten sich an den Shootings für den Kalender 2011.
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Hübender Kalendergirls – der zweite Akt

kg; 19. Aug 2010, 16:37 Uhr
Wiehl – Elf oberbergische Frauen ließen ihre Hüllen für einen Kalender fallen. Der Erlös soll notleidenden Kindern zu Gute kommen.
Von Katharina Glowicki

Als Bankkauffrau Sandra Knotte vor zwei Jahren den Film „Kalendergirls“ sah, dachte sie sich wohl: Das können wir Hübender Frauen auch! Die Idee war geboren und auch ein Fotograf schnell gefunden. Denn der Bruder von Sandra Knotte und Hobbyfotograf, Jens Knotte, war auf Anhieb begeistert. „Manche Frauen haben einen Rückzieher gemacht, als sie merkten, dass wir das wirklich durchziehen“, so die Ideengeberin. Doch schließlich fanden sich elf Frauen, die für den Kalender 2009 die Hüllen fallen ließen. Über 1.000 Exemplare konnten damals verkauft und rund 12.000 € für einen guten Zweck eingenommen werden. Daher entschlossen sich die Hobbymodels einen weiteren Kalender zu schmücken und zogen sich jetzt zum zweiten Mal aus. „Es sind vier Neue dabei, da manche Frauen nicht mehr mitmachen konnten – aus beruflichen, persönlichen Gründen oder weil sie einfach weggezogen sind“, sagt die selbstständige Kauffrau Annette Herrmann, die auf dem Januarmotiv 2011 beim Brotbacken zu sehen ist.



[Auch Tiere machten bei den Shootings brav mit.]  

Die Motive des ersten Kalenders waren sehr unterschiedlich, „dieses Mal zieht sich ein Thema durch die Monate – das Bäuerliche Leben im 19. Jahrhundert“, erläutert Jens Knotte. So hockt beispielsweise die Arzthelferin Anja Stiletto mit einem Waschbrett in der Wiehl. „Beim ersten Kalender habe ich gebügelt, jetzt mache ich die Wäsche. Das sind die Tätigkeiten, die ich am meisten hasse und die ich neben meinem Beruf am häufigsten mache“, verriet Stiletto lachend. Das Shooting gestaltete sich sehr aufwendig, so auch die Aufnahme des September-Motivs, auf dem Sandra Knotte Äpfel von einem Baum pflückt. „Als wir das Foto geschossen haben, gab es noch keine Früchte an den Bäumen“, berichtet Knotte. In mühevoller Arbeit befestigten die Frauen so jeden einzelnen Apfel mit Blumendraht an den Ästen. Teilweise wurden die Bilder um 5 Uhr morgens geschossen, „um das Morgenlicht zu nutzen“, so Herrmann.

Viele Accessoires mussten zusammengesucht werden, die auf den Aufnahmen die intimen Stellen verdecken. Thomas Aschemeier, der ein landwirtschaftliches Heimatmuseum betreibt, stellte einige Requisiten – wie eine nostalgische Badewanne – zur Verfügung. Nun strahlt Patrizia Bellmann auf dem Juni-Foto, fröhlich draußen badend. „2008 war die Skepsis vor dem Shooting groß, doch als der erste Kalender erschien, sagten viele, wir hätten zu wenig gezeigt“, meint die Hufschmiedin Carolin Dünnweller. Daher seien die Bilder für den zweiten Kalender freizügiger geworden.

Neben den sozialen Hintergründen, der Kalender 2011 soll zugunsten notleidender Kinder verkauft werden, spielte auch der Spaß eine große Rolle. „Durch die Aktion sind wir mit vielen Frauen in Kontakt getreten, mit denen wir vorher nicht so viel zu tun hatten. Nun trifft sich unser Stammtisch regelmäßig im Ponyhof Restaurant und auch eine Sportgruppe hat sich gebildet“, erzählt Sandra Knotte. Der Kalender 2011 ist ab Mitte September für 9,90 € in vielen Geschäften in Wiehl und Umgebung, beim Ponyhof Knotte in Hübender und im Internet unter www.kalendergirls.huebender.de erhältlich. Auf die Frage hin, ob es einen dritten Kalender geben wird, schmunzelten die Hübender Kalendergirls. „Wir sind in Übung, Ideen haben wir und wenn dieser jetzt auch gut ankommt, spricht nichts dagegen“, verspricht Annette Herrmann.
 
[Jens Knotte präsentiert Hübender Kalendergirls 2011.]


[v.l.n.r.: Anja Stiletto,  Annette Herrmann, Carolin Dünnweller, Katja Kauß und Sandra Knotte sind fünf der Hübender Kalendergirls.  In der Stube des Ponyhofs wurde das Gruppenfoto für Dezember geschossen.]   
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