Gummersbach – Schulanfänger von einkommensschwachen Familien konnten sich gut erhaltene Ranzen und nagelneue Schulmaterialien im evangelischen Gemeindehaus Derschlag abholen.

  Von Karin Vorländer

Wenn ein Kind in die Schule kommt, bedeutet das für Eltern einen tiefen Griff ins Portemonnaie.  Allein beim Kauf der Erstausstattung mit Stiften, Pinseln, Ordnern, Malkasten, Wachsmalern, Mäppchen und Zeichenblock kommen schnell 50 bis 60 € zusammen. Hinzu kommen die Kosten für Ranzen, Butterbrotdose, Trinkflasche, Schwimm- und Turnzeug und Turnschuhe. Beim Informations-Elternabend in der Grundschule wurden vor den Ferien Handzettel zur Einschulungs-Starthilfe der evangelischen Kirchengemeinde Derschlag verteilt. Die Gemeinde wiederum hatte sich im Vorfeld bei der Grundschule die Liste der anzuschaffenden Dinge besorgt. „Der Weltladen und Schreibwaren Polzer haben uns unterstützt, indem wir die Waren auf Kommission beziehen konnten. Wir wollten qualitativ gute Materialien weitergeben“, so Pfarrerin Gabriele Kräuter. Ihr ist es wichtig, dass die Hilfe für arme Kinder so wenig Bürokratie wie eben möglich mit sich bringt. Einen Nachweis der Bedürftigkeit musste deshalb niemand vorlegen – auch die Gemeindezugehörigkeit spielt keine Rolle. Zehn Prozent der 40 "Schulanfänger-Familien" nutzten in den vergangenen Tagen diese Möglichkeit.



Finanziert wird die Aktion auf Vorschlag des Diakonie-Ausschusses aus Mitteln der Gemeindediakonie. Die Kirchengemeinde Derschlag hatte sich in der Vergangenheit aus dem Verband der Diakoniestationen An der Agger zurückgezogen und beschlossen, die Mittel, die bislang dorthin geflossen waren, anderen diakonischen Zwecken zukommen zu lassen. Schon im Vorfeld der Schule versucht die Gemeinde etwas für Kinder aus einkommensschwachen Familien zu tun. So übernimmt sie bei Bedarf die Kosten für die warme Mittagsmahlzeit im Kindergarten. An einem „Geben- und Nehmen-Tisch“ in der Kita ist zudem eine unkomplizierte Tausch- und Schenk Börse entstanden.